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Gefahr im Trinkwasser?

GZ Plus IconBUND nach angeblich auffälliger Probe in Goslar in der Kritik

Wasser tropft aus einem Wasserhahn.

Wegen seiner Trinkwassertests und dem Nachweis der Stoffgruppe PFAS, Ewigkeitschemikalien genannt, wird der BUND kritisiert. Foto: Pixabay

Wegen ihrer Trinkwasserproben mit dem Nachweis der Ewigkeitschemikalie PFAS steht der BUND unter Druck. Die Mitteilung vor allem über eine Probe aus Goslar sei „irreführend“.

Von Oliver Stade Freitag, 07.11.2025, 08:00 Uhr

Goslar. Für seine Mitteilung über den Nachweis von Ewigkeitschemikalien (PFAS/per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) im Trinkwasser wird der BUND-Niedersachsen heftig kritisiert. Vor allem dafür, dass er auf höhere PFAS-Konzentrationen in Goslar und Leer hinwies, die „über der tolerablen Wochendosis“ einer Trinkwasserverordnung liegen, die erst ab Ende 2027 gilt.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser, Sprecherin für ihrer Partei zu Wasserthemen, hält die BUND-Mitteilung für eine „irreführende Nachricht“. Die Proben des BUND seien „weder fachgerecht noch repräsentativ entnommen“. Weil sie nicht aus einer Trinkwasserentnahmestelle stammen würden, könnten die Werte „durch Hausleitungen stark verändert werden“.

„Ich bin enttäuscht“

Kreiser schreibt in einer Mitteilung: „Ich bin enttäuscht, dass diese nicht wissenschaftlich belastbaren Ergebnisse ohne Einordnung veröffentlicht wurden. Das führt zu einer Verunsicherung und Beunruhigung und ist schlicht irreführend.“

Die Bundestagsabgeordnete war im Oktober bei einem Termin mit dem BUND im Wahlkreisbüro auf den Goslarschen Höfen. Sie hatte seinerzeit darauf hingewiesen, dass die Probe, die der BUND aus einem Wasserhahn nahm, nur symbolischer Natur sein könne.

In ihrer aktuellen Mitteilung schreibt Kreiser: „Unser Trinkwasser ist sicher. Unsere Trinkwasserversorger halten stets die gesetzlich geltenden Grenzwerte ein.“ Auch die Harz-Energie hatte am Mittwoch darauf hingewiesen, dass lediglich „geringe Spuren der Substanzgruppe PFAS-4“ festgestellt worden seien. Die Werte würden deutlich unter den Grenzwerten liegen. „Das Trinkwasser kann weiterhin ohne Einschränkungen verwendet werden.“

Seit Jahren überwacht

So lautet auch die Einschätzung der Kreisverwaltung: Bei der gemessenen Konzentration von 7,8 Nanogramm pro Liter handele es sich wohl um die Stoffgruppe PFAS-4. Dafür gelte ein tolerabler Wochenwert von 4,4 Nanogramm je Kilo Körpergewicht, der Grenzwert liege also deutlich über dem gemessenen Wert. Ohnehin würden Menschen PFAS-4 „wohl zu 90 Prozent über Lebensmittel und nur zu 10 Prozent über das Trinkwasser“ aufnehmen.

PFAS gelten als giftig, sie stehen in Verdacht, Krebs auszulösen. Die chemischen Verbindungen werden in beschichteten Alltagsprodukten wie Bratpfannen, Regenjacken, Zahnseide und Lebensmittelverpackungen verwendet. Daher würden sie „seit Jahren genau überwacht“, so die Harz-Energie. Der BUND setzt sich für eine „Beschränkung der Stoffgruppe“ ein.

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