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Jahreshauptversammlung

GZ Plus Icon„Es war ein ereignisreiches Jahr“ für die Feuerwehr Braunlage

Die B 27 muss im Juni nach dem Unfall für knapp drei Stunden voll gesperrt werden. Der Unfallfahrer kann nur noch tot geborgen werden.

Die B 27 muss im Juni nach dem Unfall für knapp drei Stunden voll gesperrt werden. Der Unfallfahrer kann nur noch tot geborgen werden. Foto: Feuerwehr Braunlage

150-Jahr-Feier, Ausbildung, ein neues Fahrzeug und 133 Einsätze: Die Feuerwehr Braunlage blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Bei der Jahreshauptversammlung zieht Ortsbrandmeister Jan Müller Bilanz.

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Von Robin Raksch
Montag, 03.03.2025, 10:00 Uhr

Braunlage. Zu 133 Bränden, technischen Hilfeleistungen, Fehlalarmen, Brandsicherheitswachen und anderen Einsätzen ist die Freiwillige Feuerwehr Braunlage im vergangenen Jahr ausgerückt, berichtete Ortsbrandmeister Jan Müller bei der Jahreshauptversammlung im Feuerwehrhaus. Damit hätten die Feuerwehrleute im vergangenen Jahr sogar etwas mehr zu tun gehabt als noch 2023. Ihnen war also nicht langweilig.

Einige Einsätze vom vorigen Jahr würden den Freiwilligen wohl noch länger in Erinnerung bleiben, führte Müller aus. So etwa eine Personensuche in Oderbrück vom 14. bis 15. März: Ein 14-jähriges Mädchen war seit dem Nachmittag nicht mehr nach Hause gekommen. Verschiedene Feuerwehren waren daraufhin in die Suche involviert. Sowohl am Boden als auch aus der Luft, mit einem Polizeihubschrauber und mehreren Drohnen suchten sie die gesamte Nacht lang. Erst 16 Stunden nach der ersten Alarmierung hat eine Drohne das Mädchen gefunden, sagte Müller.

Unfall auf der B27

Ortsbrandmeister Jan Müller führt durch den Abend.

Ortsbrandmeister Jan Müller führt durch den Abend. Foto: Raksch

Zu einem besonders verheerenden Verkehrsunfall ist die Feuerwehr Braunlage am 25. Juni ausgerückt. Für eine verunglückte Person auf der Bundesstraße 27 zwischen Braunlage und Elend kam damals jede Hilfe zu spät. Ebenfalls erwähnte Müller unter anderem den Brockenbrand Anfang August, bei dem mehrere hundert Feuerwehrleute drei Tage ausgerückt waren, einen Einsatz am 19. August in Buntenbock aufgrund der „Rainbow Family“, den Vollbrand eines Gebäudes in St. Andreasberg am 25. August sowie die Bergung eines Kleintraktors am 15. November, der in die Bode gestürzt war.

Für ihr Engagement im vergangenen Jahr sprachen Müller, Bürgermeister Wolfgang Langer sowie auch die weiteren Redner des Abends, darunter Kreisbrandmeister Uwe Fricke, den 187 Feuerwehrleuten ihren Dank aus. Insgesamt sei die Zahl der Mitglieder verglichen mit 2023 leicht rückläufig, so Müller. Die Jugendfeuerwehr habe indes vier Abgänge und acht Neuzugänge aus der Kinderfeuerwehr verzeichnet, berichtete Jugendfeuerwehrwart Jens Roth. Die Mitgliederzahl liege nun bei 13 Jungen und neun Mädchen. Diese hätten im vergangenen Jahr 43 Übungsdienste, vier Sonderdienste und somit 94 Dienststunden absolviert. Zur Kinderfeuerwehr gehören nunmehr 27 Kinder.

Neuer Einsatzleitwagen

Stolz zeigte Müller sich indes auch über mehr als 20 absolvierte Ausbildungseinsätze im vergangenen Jahr. Es gab technische Dienste, Stadtausbildungsdienste, Lehrgänge zum Sprechfunker, Atemschutzausbildungen, Gruppenführer- sowie Zugführerausbildungen und vieles mehr.

Mit ihrem Einsatz im vergangenen Jahr hatten sich viele Kameraden der Feuerwehr Braunlage Beförderungen verdient. Bei der Jahreshauptversammlung befördert wurden Simon Köhler und Ole-Scott Thiry zum Feuerwehrmann, Robin Diederich und Alexander Dietel zum Oberfeuerwehrmann, Jan Vennemann zum Hauptfeuerwehrmann, Torben Ervenich zum Ersten Hauptfeuerwehrmann, Jens Roth zum Löschmeister, Marcel Pohlmann zum Oberlöschmeister, Marko Nagel zum Hauptlöschmeister und Ortsbrandmeister Müller zum Oberbrandmeister. Besondere Ehrungen erhielten Stephan Kutschke und Marcel Siol für den 25-jährigen Dienst bei der Feuerwehr Braunlage, Aaron Rehmer für die höchste Dienstbeteiligung, und Uwe Frielingsdorf, Volker Bannach sowie Claus Kohlrusch für ihre langjährigen Tätigkeiten als eingesetzter Gruppenführer, als Leiter der Alters- und Ehrenabteilung und als stellvertretender Leiter der Alters- und Ehrenabteilung.

Bürgermeister Wolfgang Langer (l.), der stellvertretende Stadtbrandmeister Roland Krebs (2.v.l.), Kreisbrandmeister Uwe Fricke (4.v.l.) und Ortsbrandmeister Jan Müller (5.v.l.) gratulieren den geehrten und beförderten Mitgliedern.

Bürgermeister Wolfgang Langer (l.), der stellvertretende Stadtbrandmeister Roland Krebs (2.v.l.), Kreisbrandmeister Uwe Fricke (4.v.l.) und Ortsbrandmeister Jan Müller (5.v.l.) gratulieren den geehrten und beförderten Mitgliedern. Foto: Raksch

Ein weiterer Höhepunkt des Jahres: Am 8. August konnte die Feuerwehr Braunlage ihren neuen Einsatzleitwagen bei der Firma Schäfer in Baden-Württemberg abholen. Das ist eines von aktuell acht Fahrzeugen im Fuhrpark. Diesbezüglich sei die Ortswehr gut aufgestellt, sagte Müller. „Auch wenn an einigen Fahrzeuge der Zahn der Zeit nagt.“ Das Löschgruppenfahrzeug sei immerhin stolze 36 Jahre alt, das Hilfeleistungslöschfahrzeug 22 Jahre. Bürgermeister Wolfgang Langer versicherte jedoch, die Stadt sei um Neuanschaffungen bemüht, um den Fahrzeugstand zu verjüngen, und auch kleinere Anschaffungen seien stets im Haushalt der Stadt eingeplant.

Blaulichtparty

Wenige Tage nach der Abholung des neuen Fahrzeugs hatte die Stadt den Einsatzleitwagen der Feuerwehr Braunlage bei ihrer 150-Jahr-Feier offiziell übergeben. Und nicht nur das. Die Feuerwehr hatte zu ihrer Feier groß aufgetischt und an jenem Wochenende unter anderem einen Kommers, einen Festumzug, eine Fahrzeugschau und eine Blaulichtparty organisiert. Beim Kuchenverkauf seien 934 Euro Spenden für die Jugendfeuerwehr zusammengekommen, berichtete Jugendwart Roth – so viel wie noch nie. „Das Fest hat alle Erwartungen übertroffen. Es war eine tolle Veranstaltung“, sagte Müller rückblickend.

Auch erinnerte er an andere Events wie einen Familientag, den die Einsatzkräfte bereits nach drei Stunden aufgrund eines Alarms verlassen mussten, oder auch an die Jubiläumsfeier der Hohegeißer Feuerwehr. Der stellvertretende Stadtbrandmeister Roland Krebs fasste es in seiner Rede gut zusammen: „Es war ein ereignisreiches Jahr.“

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