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Alte Schätze im Gotteshaus

GZ Plus IconDie Faszination historischer Kirchturmuhren

Auch im Klein Mahner Gotteshaus gibt es die Mechanik einer historischen Weule-Kirchturmuhr zu bestaunen.

Auch im Klein Mahner Gotteshaus gibt es die Mechanik einer historischen Weule-Kirchturmuhr zu bestaunen. Foto: Leifeld

Andreas Berndt betreut mechanische Kirchturmuhren im Liebenburger Kirchengemeindeverband. Nun möchte er nach Anmeldung Führungen in Kleingruppen anbieten. Nächster Termin ist am Freitag, 12. Juli.

Von Andrea Leifeld Sonntag, 07.07.2024, 17:00 Uhr

Liebenburg . Hoch hinaus im Gotteshaus, dem Himmel so nah – und dabei immer die Zeit fest im Blick. Mit diesem Gedanken will Andreas Berndt einem technisch-interessierten Publikum Besichtigungstouren für Kirchturmuhren anbieten.

„Ich betreue bereits seit etlichen Jahren verschiedene mechanische Uhren im Liebenburger Kirchengemeindeverband“, erklärte der gelernte Schlosser. „Es sind alles legendäre Weule-Uhren, gebaut in der Zeit zwischen 1904 und 1960.“

Doch die Geschichte der klassischen Kirchturmuhren beginnt weit vor dieser Zeit, verrät er. Bereits seit dem Mittelalter sorgten sogenannte „Räderuhren“ dafür, dass die Bevölkerung wusste, was die Stunde geschlagen hat. Über mehrere Jahrhunderte boten diese verlässlichen Zeitmesser oft die einzige zeitliche Orientierung für die Einwohner einer Ortschaft. Doch im rasanten Fluss moderner Zeiten hat vielen dieser historischen Schätze bereits die letzte Stunde geschlagen: Sie wurden im Zuge der Kirchen-Modernisierungen entfernt und durch wartungsfreie Funkuhren ersetzt. Das hatte auch einen Grund: „Die historischen, riesigen Uhrwerke müssen in regelmäßigen, oft nur wöchentlichen Abständen aufgezogen werden. Das kostet Muskelkraft und fordert auch einige Fachkenntnisse. Das ist nicht in jeder Kirchengemeinde zu leisten“, weiß Berndt.

Besichtigung in Kleingruppen

Andreas Berndt betreut mechanische Kirchturmuhren.

Andreas Berndt betreut mechanische Kirchturmuhren. Foto: Leifeld

Bei den angebotenen Führungen wird er den Teilnehmern die funktionstüchtigen, mechanischen Uhren verschiedener Gotteshäuser präsentieren, dabei fachsimpeln und auch etwas über die dahintersteckende, erstaunliche Präzision der alten Uhren verraten.

Und das Interesse potenzieller Uhren-Freunde scheint da zu sein. „Bereits zwei gesetzte Termine sind ausgebucht“, hielt er fest, verwies aber zugleich auf die Kleingruppen: „Mehr als vier, maximal fünf Personen kann ich zu den Führungen nicht mitnehmen. Im Kirchturm ist es eng.“ Auch empfiehlt er den Teilnehmern der Exkursion festes Schuhwerk und strapazierfähige Kleidung. Die erforderliche Fitness, über enge Treppen einen Kirchturm heraufzusteigen, sei vorausgesetzt.

Besichtigt werden können, je nach Anfrage, die Kirchturmuhren der evangelisch-lutherischen Gotteshäuser, unter anderem in Othfresen, Upen, Liebenburg und Klein Mahner. Die Teilnahme an den Führungen ist kostenlos. Den nächsten Termin bietet er am Freitag, 12. Juli, um 15 Uhr an. Eine Anmeldung bei Andreas Berndt, unter der Telefonnummer (05346) 4851 oder unter E-Mail frauke.andreas.berndt@t-online.de ist erforderlich.

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