Mehrgenerationen-Wohnpark startet in Liebenburg

Der Investor für das Wohnpark-Projekt ist weiterhin am Ball. Nun sollen die Arbeiten zeitnah beginnen. Foto: Leifeld
In Liebenburg wird im ehemaligen Altenheim St. Theresienstift ein Mehrgenerationen-Wohnpark-Projekt entstehen. Montagabend stimmten der Liebenburger Bauausschuss und Ortsrat dem Vorhaben voller Zuversicht zu. Was ist geplant?
Liebenburg. Es klingt für die leidgeprüften Liebenburger fast zu schön, um wahr zu sein, aber mit dem „Wohnpark Liebenburg“-Projekt geht es tatsächlich voran. Schon öfters mussten sich die Liebenburger Ratsmitglieder mit vollmundig gestellten Bauvoranfragen und Projekten beschäftigen, die dann aber nie zum Laufen kamen. Doch beim Vorhaben, das Gebäude und Areal des Altenheims St. Thresienstift durch einen süddeutschen Investor zu einem innovativen Wohnpark mit Musterbaugebiet umzugestalten, liegt tatsächlich Aufbruchstimmung in der Luft:
Montagabend stimmten die Liebenburger Ortsratsmitglieder, angeführt von Ortsbürgermeister Günther Meyer, und der Bauausschuss unter dem Vorsitz von Thomas Guder, jeweils einstimmig und ohne Bedenken dem vorverlegten Bebauungsplan zu.
Es ist ein Vorhaben, das die Ratsmitglieder bereits seit 2020 begleitet, aber immer wieder ins Stocken geriet. Inzwischen haben der Investor aus Süddeutschland, Günther Appel, aber alle ihm auferlegten „Hausaufgaben“ gemacht und das Projekt ist an ein Architektenbüro übergeben, informierte Bauamtsleiter Alexander Barke, der im engen Austausch mit dem Investor und dem Architektenbüro steht.

Alle erforderlichen Pläne liegen vor. Der Bauausschuss stimmt dem Vorhaben zu. Foto: Leifeld
Bezahlbarer Wohnraum
Das bekannte Konzept ist unterdessen gleichgeblieben: Entstehen soll auf dem Areal des ehemaligen katholischen Altenheims, das bereits 2013 geschlossen wurde, ein Mehrgenerationen-Wohnpark, dass ein attraktives Leben, mit bezahlbarem Wohnraum in verschiedenen Größen für Familien mit Kindern, aber auch Paaren, Senioren und Singles bietet. Es wird Gemeinschaftsflächen für Hobby und Begegnungen auf dem gut 8600 Quadratmeter großen Gelände geben, aber auch Arztpraxen und Gewerbeflächen, beispielsweise für Cafés, einen Frisör und Supermarkt werden ausgewiesen. Dazu wird im ehemaligen Gartenteil ein innovatives Musterhausgebiet entstehen. Die Bauweise wird mit verschiedenen Baumaterialien energieeffizient, nachhaltig und klimaschonend sein. Geplant ist auch eine Tiefgarage. Der Investor bekundete ein hohes Interesse und viele Anfragen, nach dem Bekanntmachen seiner Mehrgenerationen-Wohnparkpläne.
„Er hat große Visionen, aber alle Unterlagen sind da und ein beschleunigtes Verfahren kann somit erfolgen“, verkündete Barke durchaus Positives. „Ich bin froh, dass es da weitergeht“, betonte Ortsbürgermeister Meyer erleichtert. „Ich habe da nicht mehr dran geglaubt.“ Und es wurde deutlich: So wie ihm, ging es auch anderen Beschlussträgern in dieser Runde.
Doch Barke bremste: „Beschleunigt heißt nicht, dass da sofort gebaut werden kann.“ Aber so könnte bereits bis Jahresende mit den Sanierungsarbeiten im Altgebäude begonnen werden. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude an der Schlossstraße soll abgerissen werden, auch um eine Zufahrt zum Gartengelände zu bekommen.

Das ehemalige Wirtschaftsgebäude an der Schloßstraße wird abgerissen. Foto: Leifeld
„Es ist ein Bauprojekt eines privaten Investors. Er trägt alle Kosten“, betonte Bürgermeister Alf Hesse. Irritationen waren aufgekommen, weil der Investor das Wappen der Gemeinde Liebenburg auf seinem Werbebanner verwendet hatte. „Die Gemeinde Liebenburg hat damit nichts zu tun“, verdeutlichte Hesse. Das Wappen wurde inzwischen entfernt.
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