Bewohner in Heimerode erneut ohne Wasser
Am Sonntag muss wieder ein Bagger anrücken. Foto: Leifeld
Die Einwohner der kleinen Siedlung Heimerode sind inzwischen krisenerfahren: Ausfälle in der Strom- und Wasserversorgung gibt es dort nämlich immer wieder.
Heimerode. Die meisten Einwohner der kleinen Siedlung Heimerode sind inzwischen krisenerfahren: In der ehemaligen Bergarbeitersiedlung kommt es gefühlt häufiger als anderswo zu spontanen Ausfällen bei der Strom- und Wasserversorgung. Mal stürzt im Sturm ein Baum in die stromführende Oberleitung, mal nimmt die gusseiserne Wasserhauptleitung Schaden und versagt ihren Dienst. Gelegen im Herzen der Gemeinde Liebenburg, haben hier viele Bürger bereits vorgesorgt.
Am Karneval-Sonntagnachmittag war es dann wieder einmal so weit, als die Wasserversorgung bis in die frühen Morgenstunden des Folgetages unterbrochen wurde. Die Ursache lag einmal mehr in der maroden Gussleitung. „Kurz nach 14 Uhr erreichte mich der erste Anruf, dass Heimerode kein Wasser hat“, schildert Wassermeister Tino Hollmann am Folgetag der GZ. Lange suchen brauchte er nach dem Anruf nicht. „Das Wasser sprudelte wie ein Geysir über den Radweg, parallel zur L500.“ Bereits im August 2023 gab es an ähnlicher Stelle einen Schaden. Erneut befindet sich die Schadstelle am Liebenburger Ortsausgang, nahe des Waldcafés. Erneut in mehreren Metern Tiefe.
Die Schadstelle befindet sich erneut östlich der L500, Richtung Liebenburg. Foto: Leifeld
Saugbagger im Einsatz
Noch am Sonntagnachmittag begannen die Erdarbeiten mithilfe eines Saugbaggers. Eine erste, provisorische Reparatur konnte noch in der Nacht ausgeführt werden. Die nächtlichen Arbeiten im gefrorenen, nassen und rutschigen Erdreich machten die Situation nicht einfacher. „Ab 4 Uhr morgens hatten die Einwohner dann wieder Wasser“, so der Wassermeister. Für eine genaue Schadensanalyse wurde gleich am frühen Montagmorgen ein Schaufelbagger hinzugezogen. Für seinen Einsatz musste die nahe Oberleitung lastfrei geschaltet werden. Einbußen bei der Stromversorgung gab es für die Heimeröder aber nicht. Es konnte eine andere Zuleitung zum Ort genutzt werden. Eine Tiefbaufirma stellte den Verbau, um den Monteuren ein gefahrenfreies Arbeiten in der Baugrube zu ermöglichen.
Die genaue Schadensanalyse und damit erforderliche Reparatur an der Transportleitung macht erforderlich, dass auch am Dienstag das Wasser voraussichtlich zwischen 10 und 14 Uhr noch einmal abgestellt werden muss. Mit einem Kunststoffrohre wird dann auch diese Schadstelle repariert werden.
Aus 1950er Jahren
Glück im Unglück ist es weiterhin, dass nur noch die Siedlung Heimerode und das Altenheim an dieser maroden Transportleitung hängen. Alle Ortschaften westlich des Flöthebergs bekommen ihr Trinkwasser inzwischen über die Heißumer Leitung. Schon seit Jahren stehe es auf der Agenda, die noch in Richtung Heimerode liegenden Gussrohre durch jene aus Kunststoff auszutauschen, erinnert Hollmann.
In dem Rahmen jener anstehenden Baumaßnahme soll dann auch der Leitungsquerschnitt angepasst werden, da nur noch die rund 400 Einwohner der Siedlung samt Altenheim über den Leitungsstrang versorgt werden müssen. Die jetzige Rohrleitung stammt noch aus den 1950er Jahren, aus jener Zeit, als die Ortschaften im heutigen Gebiet der Gemeinde Liebenburg an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen wurden.