So fröhlich begrüßen die Bad Harzburger den Wonnemonat Mai
Im Sportpark geht die Sonne unter und die Stimmung steigt. Foto: Schlegel
Gleich zwei Walpurgis-Partys gab es in der Kurstadt, eine im Sportpark, eine in Westerode. Die GZ hat sie besucht und geschaut, wie die Menschen dort feierten, was ihnen geboten wurde und ob alles friedlich geblieben ist.
Bad Harzburg. Hexen und Teufel musste man bei den Walpurgisfeiern in und um Bad Harzburg auch in diesem Jahr lange suchen. Meist vergeblich. Aber auch ohne Spuk und böse Geister, dafür aber mit Musik und Tanz hatten die Menschen ihren Spaß. Hunderte, mitunter gar Tausende feierten in den Mai.
In Westerode beispielsweise hat Walpurgis eine lange Tradition, die aber vor einigen Jahren unterbrochen worden war. Da hatte nämlich die Feuerwehr als Gastgeber irgendwann die Nase voll, weil das Fest aus dem Ruder lief und sich einige Zeitgenossen nicht benehmen wollten oder konnten. Da gerieten sogar mal die Misthaufen der benachbarten Landwirte in Brand.
In Westerode feiert der TSV. Foto: Schlegel
Solche Geschichten waren aber am Mittwochabend auf dem Sportplatz des TSV Westerode eigentlich nur noch Anekdoten aus der „Weißt-Du-noch“-Schublade. Denn mittlerweile hat der Verein die Organisation einer Walpurgis-Feier übernommen. Da kommt zwar auch das ganze Dorf zusammen, aber man kennt sich, weiß sich zu benehmen und hat einfach nur Spaß.

Die Kinder-Walpurgis im Sportpark ist in diesem Jahr eher dünn besucht. Foto: Schlegel

Die Hexe von heute kleidet sich in Schwarz und Lila. Foto: Schlegel
Preise für die schönsten Hexen
Lediglich die Kinderwalpurgis am Nachmittag war dünn besucht. Womöglich spielte da das Wetter eine Rolle. Es war nämlich sommerlich warm auf dem Platz. Da schwitzt man im Hexenkostüm und die Teufelsschminke im Gesicht verläuft. Lustig war es trotzdem. Die Kinder konnten sich schminken lassen, in der Hüpfburg und bei der Kinder-Disco von DJ Airbeck Maximilian Beck toben. Beck hatte sogar Unterstützung dabei: Lotti und Lotta, die kleinen Lotlots machten ihren Altersgenossen von der Bühne aus vor, wie man am besten zu Partysongs tanzt.
Das Sportparkteam hatte im Vorfeld wieder jede Menge Preise gestiftet bekommen, damit die Kinder, die am schönsten verkleidet waren, auch einen Lohn für ihre Mühe erhielten. Hauptpreis waren in diesem Jahr Eintrittskarten für die Yellow-Jockey-Konzerte im August auf der Rennbahn, aber auch sonst gab es jede Menge Gutscheine heimischer Spender. Bei der Prämierung wurde dann auch der Modetrend heutiger Hexen erkennbar: Die Farbe Lila dominiert.

Nicole Schrutek zeichnet die hübschesten Hexenkostüme aus. Foto: Schlegel
Zum Abend hin füllte sich der Sportpark dann mehr und mehr mit den Erwachsenen, denen Schrutek wieder eine Walpurgis-Party in bekannter und beliebter Manier schenkte. Denn der Eintritt war frei. Verkleidete Besucher waren, wie üblich in Bad Harzburg, in der absoluten Minderheit. Wobei man hier und da dann doch mal mystische Gestalten wandeln sah.

Die Dippers um Frontmann Luca Weber steuern die Live-Musik im Sportpark bei. Foto: Schlegel
Aber egal, ob verkleidet oder in Zivil: Auf alle wartete ein bewährtes Programm. Den Auftakt machte die Bad Harzburger Band „The Dippers“, die sich mittlerweile auf eine treue und immer größer werdende Fan-Gemeinde verlassen kann.
Der neue Dippers-Hit
Fast zwei Stunden rockte das Quartett um Frontmann Luca Weber in den Sonnenuntergang und wurde dafür tüchtig gefeiert. Besonders für den aktuellen und mittlerweile auf allen Social-Media-Kanälen vertretenen Hit „Love on the Backseat“, der gleich zweimal gespielt werden musste.
...und es gibt doch noch Menschen, die in Bad Harzburg verkleidet Walpurgis feiern. Foto: Schlegel

Die Jumping-Rockets der TSG legensich ins Zeug. Foto: Schlegel
Das große Feuerwerk
Nun sollte es – man war ja in einem Sportpark – auch noch ein wenig sportlich werden. Die Jumping-Rockets der TSG hatten ihren Auftritt, die Damen, im Vorjahr noch als Hexen unterwegs, verausgabten sich auf ihren Mini-Trampolinen vor einer jubelnden Menge. Eine schweißtreibende Angelegenheit.

Christof Schneidereit brennt ein prächtiges Feuerwerk ab. Foto: Schlegel
Mit Musik in den Mai
Naturgemäß machten sich danach viele schon auf den Heimweg, aber die Sportparkparty wäre nicht die Sportparkparty, wenn sie da schon beendet gewesen wäre. DJ Airbeck legte noch fleißig auf, immerhin galt es ja, den Mai zu begrüßen. Anders halt als in anderen Städten, ohne teuflisches Beiwerk, Hexen oder Maiköniginnen. Sondern einfach nur mit ganz viel Spaß und guter Laune.

Am Abend dürften rund 1500 Menschen im Sportpark gewesen sein. Auf 2000 schätzt Veranstalter Andres Schrutek die über den Tag verteilte Gesamtbesucherzahl. Foto: Schlegel
Andreas Schrutek jedenfalls war am Ende sehr zufrieden. Erschöpft zwar von der vielen Arbeit, die er und sein Team in den Tagen zuvor und vor allem am Veranstaltungstag abzureißen hatten. Aber glücklich, dass wieder alles reibungslos geklappt hat, und die Veranstaltung, gerade auch wegen des prächtigen Wetters, gut angenommen wurde. Auch die Polizei spricht von einer ruhigen Nacht, was übrigens für ganz Bad Harzburg gelte.
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