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„Glückauf“-Konzerte

GZ Plus IconPremiere mit Joachim Witt am Rammelsberg

Joachim Witt singt auf der Bühne ins Mikro, im Hintergrund scheint rotes Licht.

Joachim Witt nimmt sein Publikum mit auf eine musikalische Reise seiner zahlreichen Veröffentlichungen. Foto: Eichler

In der alten Schlosserei am Weltkulturerbe Rammelsberg startet die „Glückauf“-Konzertreihe mit Joachim Witt. Rund 500 Besucher erleben einen besonderen Konzertabend.

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Von Sven Eichler
Donnerstag, 20.11.2025, 16:00 Uhr

Goslar. Knappe zwei Jahre lag die alte Schlosserei im Weltkulturerbe Rammelsberg im musikalischen Dornrösschenschlaf, am Mittwoch wurde die Location wieder wachgeküsst. Mit Joachim Witt erfolgte der Auftakt der „Glückauf“-Konzertreihe.

Paul Kunze und Maik Herrmann stehen auf der Bühne und lesen bei der Begrüßung des Publikums abwechselnd die Sponsoren vom einen Zettel vor.

Paul Kunze (l.) und Maik Herrmann begrüßen das Publikum als veranstalter der "Glückauf"-Konzertreihe. Foto: Eichler

Kurzer Rückblick: Die beiden Veranstaltungsprofis Maik Herrmann und Paul Kunze haben sich vor einem guten Jahr kennengelernt, sie sind ins Gespräch gekommen und irgendwann kam das Thema „Rammelsberg“ auf. Wäre es nicht schön, wenn hier wieder Konzerte stattfinden würden? Ihre Antwort darauf war: „Ja.“ Und auch bei den jeweiligen Verantwortlichen stießen sie auf offene Ohren.

Es ist was Besonderes

Gesagt, getan, am Mittwoch stand die Premiere auf dem Programm. Eine eventuelle nervöse Aufregung ist weder bei Herrmann noch bei Kunze zu spüren, vielmehr steht ihnen die Vorfreude ins Gesicht geschrieben. „Ich habe die Schlosserei ja bisher nur im Hellen gesehen. Aber im Dunkeln mit dem Licht auf der Bühne ist es noch mal was Besonderes“, sagt Kunze.

Roxana Blaga am Violoncello, sitzend, und ihr Sohn Alexander Dragus an der Violine, stehend.

Als Opener spielen Roxana Blaga und ihr Sohn Alexander Dragus "Nothing Else Matters" von Metallica mit Violoncello und Violine. Foto: Eichler

Mit rund 500 Menschen ist die Halle gut gefüllt. Auf der Bühne hängt groß das Konterfei von Joachim Witt. Doch zuerst nehmen Roxana Blaga und ihr Sohn Alexander Dragus auf der Bühne Stellung und stimmen mit Violoncello und Violine „Nothing Else Matters“ von Metallica sowie die Filmmusik „Pirates of the Caribbean“ an.

Das Steigerlied zum Einstand

Es folgt die Begrüßung durch die beiden Veranstalter Maik Herrmann und Paul Kunze und das „Steigerlied“ in Streicherversion - überraschenderweise ist das Publikum recht textsicher. Roxana Blaga spielt normalerweise beim Staatsorchester Braunschweig, durch freundschaftliche Verknüpfungen zu Herrmann und Kunze, erklärte sie sich gerne bereit, mit ihrem nicht minder begabten Sohn den „Opener“ zu geben.

Schwarzes Outfit und stechender Blick

Dann ist der große Moment gekommen: Die Gitarren produzieren satte Riffs, Joachim Witt betritt die Bühne. Mit „Herr der Berge“ aus seinem Rübezahl-Zyklus beginnt die Show. Mit seinen weißen wallenden Haaren dem weißen Bart und dem schwarzen Outfit ist Witt schon in seiner Erscheinung ein Hingucker.

Mit ernster Miene schaut Joachim Witt ins Publikum. Er ist in schwarz gekleidet. Seine langen weißen Haare fallen auf die Schulter.

Mit stechendem Blick schlüpft Joachim Witt in die Rollen der Protagonisten seiner Songs. Foto: Eichler

Wenn er die Rollen des Protagonisten in seinen Songs übernimmt, kommen ein mitunter stechender Blick und ausladende Gesten hinzu. Immer wieder stromert er von einer Seite der Bühne zur anderen, um sein Publikum im Blick zu haben.

Zwischendurch blitzt sein Humor auf

Zwischen den Songs lässt er seinen Humor in kurzen Ansprachen aufblitzen, etwa wenn er die Qualität seiner „Bayreuth-Jacke“ von 1998 preist oder jetzt „ein Lied spielt, das sehr viele Klicks hat“.

Joachim Witt am Mikro im Bühnennebel.

Joachim Witt ist gut aufgelegt. Foto: Eichler

Das Konzert ist eine Reise durch das umfangreiche Schaffen des mittlerweile 76-jährigen Musikers. Seine größten Hits „Ohne Dich (das Lied mit den vielen Klicks), „Quo Vadis“ und „Die Flut“ hebt er sich für den Schluss auf.

Schreckmoment im Publikum

Zwischendurch ein kurzer Schreckmoment: Ein Zuschauer in der vorderen Reihe kippt um. Witt unterbricht sein Konzert sofort. Und während die Ersthelfer bereits ihre Arbeit machen, kommt er von der Bühne und fragt an der Absperrung stehend, wie es dem Mann geht. Dem Mann ging es dann auch schnell wieder gut.

Jetzt nochmal, aber im Takt

Das Konzert wird fortgesetzt und mit einer Rock-Version des NDW-Klassikers „Goldener Reiter“ als Zugabe beendet.

Joachim Witt singt ins Mikro.

Seine größten Hits "Ohne Dich", "Die Flut" und "Goldener Reiter" hebt sich Joachim Witt bis zum Schluss auf. Foto: Eichler

Ein Lied, das 500 Kehlen lauthals mitsingen, wenn auch etwas zu schnell. „Das wäre richtig geil, wenn ihr das jetzt auch noch im Takt singt“, ruft er lachend und stimmt den Song noch einmal neu an.

„Es war ein gelungener Auftakt“, resümiert Maik Herrmann. „Hinter den Kulissen gibt es ein paar Stellschrauben, die wir noch festziehen müssen. Aber das Fazit lautet gut. Ich bin zufrieden.“

Die „Glückauf“-Konzerte gehen heute mit Heinz Rudolf Kunze weiter, morgen steht Laith Al-Deen auf der Bühne. Und am Samstag sorgt Oomph! für den Abschluss.

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