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Superintendent in Alfeld

GZ Plus IconAbschied nach Jahrzehnt: Pastor Dittmann behält den Harz im Herzen

Pastor André Dittmann hält einen herzförmigen roten Luftballon in der Hand. Er steht in der Zellerfelder Kirche.

Pastor André Dittmann verlässt den Oberharz und geht als Superintendent nach Alfeld. Die Region und seine Menschen wird er im Herzen behalten. Foto: Wendt (GZ-Archiv)

Der 51-Jährige wird ab Dezember Superintendent in Alfeld. Im Gespräch mit der GZ blickt Pastor André Dittmann auf seine zehnjährige Tätigkeit im Oberharz zurück.

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Von Hanna Schlimme
Samstag, 01.11.2025, 16:00 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. „Die Arbeit als Pastor im Oberharz hat mir gezeigt, dass Kontinuität und Innovation sich nicht gegenseitig ausschließen“, erzählt André Dittmann stolz. Er war seit September 2015 Pastor der St.-Salvatoris-Gemeinde in Zellerfeld. Nun verlässt der 51-Jährige den Oberharz, um als Superintendent in Alfeld eine neue Herausforderung anzunehmen. Am 30. November tritt er dort mit einem Begrüßungsgottesdienst offiziell sein neues Amt an.

„Ich habe den Oberharz lieb“, sagt der Pastor im Gespräch mit der GZ. Er verlässt die Region mit Stolz, Dankbarkeit und Vorfreude. „Ich konnte viele Dinge vorantreiben und bewegen, beispielsweise die Trauung to go, oder die Zellerfelder Kirche als Kulturkirche. Durch solche Projekte kann man die Kirche zu einem Begegnungsort machen.“

Neues ausprobieren und Menschen zusammenbringen

Dittmann schätzt vor allem die Möglichkeit, Neues auszuprobieren: „Das kann ich in beiden Positionen machen und das hat mich schließlich auch dazu bewegt, diesen Schritt zu wagen.“ Nach dieser langen Zeit sei es außerdem auch mal gut, andere Luft zu schnuppern, sagt Dittmann. Und ergänzt: „Jeder Kirchenkreis hat andere Arbeitsweisen und Perspektiven, darauf bin ich gespannt.“

Pastor André Dittmann tauft bei einem Tauffest ein Kind. Drumherum steht die Familie des Mädchens.

André Dittmann zeigt mit Tauffesten und der Trauung-to-Go, wie Kirche neu gestaltet werden kann. Foto: Privat

Der Umzug aus dem Oberharz nach Alfeld erfolgt Ende Oktober. Die ersten Kisten seien bereits gepackt und „viele Dinge, die sich in zehn Jahren so ansammeln“, hätten er und sein Mann bereits gemeinsam ausgemistet.

Der 51-Jährige blickt mit Zuversicht und Neugier auf seine neue Stelle. „Ich wünsche mir von Herzen, dass die Zusammenarbeit so funktioniert, wie wir uns das vorstellen.“ Das, was er im Oberharz erreicht habe, wolle er als Anregung mit in seine neue Position nehmen.

Die größte Herausforderung bestehe darin, die „gemeindlichen Strukturen zukunftsfähig zu gestalten“. Und das immer in Kommunikation mit den anderen Beteiligten. „Außerdem hoffe ich, schnell ein Gespür für die Strukturen und die Menschen zu bekommen, Alfeld ist eben nicht der Oberharz.“

Mit Humor und Spaß an seiner Arbeit

Pastor André Dittmann.

André Dittmann Foto: Schlimme

Wenn der Pastor auf seine Zeit in der Region zurückblickt, kommen ihm vor allem die vielen verschiedenen Menschen in den Sinn, die er während Trauungen, Taufen oder Beratungen kennenlernen durfte. Aber auch an Dinge, die er „einfach mal ausprobiert hat“, erinnert er sich gerne zurück. So erzählt er von der Osternacht 2019, bei der das evangelische und das katholische Abendmahl zeitgleich in einer Kirche abgehalten wurden – eines in der Krypta und eines am Altar. „Vorab und im Nachgang haben wir einen gemeinsamen Gottesdienst abgehalten, das hat mich sehr berührt“, erinnert er sich.

André Dittmann zeigt, dass Spaß und Humor auch in seinem Job nicht fehlen dürfen. So wettet er, zum 333. Geburtstag der St.-Salvatoris-Kirche im Jahr 2016, dass er es schafft, 333 Menschen zu mobilisieren, gemeinsam eine 333 darzustellen – am Ende waren fast 500 Menschen vor Ort. „Hätte ich verloren, hätte ich auf dem Bauernmarkt in Tracht die Drehorgel spielen müssen – das habe ich dann trotzdem gemacht“, erzählt er schmunzelnd.

Freiraum, Vertrauen und erfolgreiche Experimente – vor allem damit wird der Oberharz dem zukünftigen Superintendenten noch lange in Erinnerung bleiben.

Für die ein oder andere Wanderung wird Dittmann sicher einmal in den Oberharz zurückkehren. „Nicht meinetwegen, sondern aus Liebe zu meinem Mann, der wirklich gerne wandert“, sagt Dittmann schmunzelnd.

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