Wasserversorgung in Liebenburg: Wie die Gemeinde sich Hilfe holt
Gegen 9 Uhr beginnen die Tiefbauarbeiten, um die Ortschaft wieder an die Wasserversorgung anschließen zu können. Foto: Gereke
Wie sieht die Zukunft der Eigenbetriebe Wasser und Abwasser der Gemeinde Liebenburg aus? In der Ratssitzung informierte der Bürgermeister über eine wichtige Entscheidung.
Liebenburg. Das Thema Wasser und Abwasser stand ohnehin auf der Tagesordnung des Gemeinderates am Dienstagabend. Und dann überschlugen sich an diesem Tag förmlich die aktuellen Ereignisse: Abermals legt ein Rohrbruch einen Teil der Trinkwasserversorgung in der Kommune lahm.
Etwa fünf Meter tief liegt an dieser Stelle die Transportleitung, die eigentlich Heimerode mit Trinkwasser versorgt. Foto: Gereke
Wasserrohrbruch in Heimerode
Bewohner in Heimerode erneut ohne Wasser
Zum dritten Mal in diesem Jahr
Abermals ereignete sich die Havarie im Bereich Waldcafé – dort sprudelte das Nass aus der Erde und lief Richtung Gaststätte. Weil der etatmäßige Tiefbaubetrieb, mit dem die Gemeinde einen sogenannten Hausmeistervertrag hat, dieses Mal nicht zur Verfügung stand, holte sich Liebenburg abermals Hilfe beim Wasserverband Peine. In den Morgenstunden des Mittwochs machte sich ein Tieflader mit Kettenbagger auf den Weg, der am Vormittag seine Arbeit aufnahm.
„In fünf Metern Tiefe wurden zwölf Meter Rohr erneuert“, teilte Bürgermeister Hesse gegen 14.30 Uhr am Mittwoch mit. In der Gussleitung hatte sich ein Riss gebildet. Nachdem das Rohr gespült wurde, lief das Wasser in Heimerode gegen 15.15 Uhr wieder. Danach galt es, das Loch zu verfüllen und die Notleitung zurückzubauen.

Um dem Leck auf die Spur zu kommen, schaffen die Bagger am Liebenburger Waldcafé ein großes Loch. Foto: Gereke
Apropos Wasserverband: Der nimmt schon seit geraumer Zeit für die Gemeinde die Aufgaben des Hochwasserschutzes wahr – seit Frühjahr steht er auch zur Verfügung, um phasenweise die Rufbereitschaft des Wasserwerks zu gewährleisten. Hintergrund waren personelle Engpässe, sodass die Gemeinde aus „Bordmitteln“ keine Rufbereitschaft mehr gewährleisten konnte und sich Unterstützung holte.

Die Gemeinde Liebenburg schließt eine Betriebsführungsvereinbarung mit dem Wasserverband Peine. Foto: Gereke
Und zu dieser Unterstützung kommt jetzt noch mehr. Denn in nicht öffentlicher Sitzung beschloss der Betriebsausschuss, so informierte Bürgermeister Alf Hesse, eine Betriebsführungsvereinbarung der Gemeinde mit dem Wasserverband. Grund ist auch in diesem Fall ein personeller Engpass, denn der Gemeinde mangelt es seit geraumer Zeit beispielsweise an einem ausgebildeten Tiefbautechniker. Ausschreibungen verliefen erfolglos.
Wasserverband macht Vorschläge
„Diese Vereinbarung beinhaltet die technische Betriebsführung“, erläutert Hesse im GZ-Gespräch. „Die Eigenbetriebe Wasser und Abwasser der Gemeinde bleiben bestehen, die Beschäftigten bleiben Mitarbeiter der Gemeinde, aber sie bekommen einen technischen Vorgesetzten vom Wasserverband Peine, der dann beispielsweise auch für Baustellenaufsichten zuständig ist“, so Hesse weiter. „Du
Über den Flötheberg verläuft die Notversorgung des Alten- und Pflegeheims in Heimerode. Foto: Gereke
Kommunalpolitik
Bleibt die Wasserversorgung in Liebenburger Hand?
Wenn das bevorstehende Bauprojekt erfolgreich verläuft, dann sollte die Rohrbruch-Geschichte zwischen Heimerode und Liebenburg so bald keine Fortsetzungen finden. Vor einigen Wochen erfolgte die Vergabe der Ingenieurleistungen, um einen Neubau der Transportleitung zu planen. Wenn alles normal läuft, könnte schon irgendwann im kommenden Jahr die alte marode Leitung ersetzt werden. Die alte Transportleitung beginnt vor dem Verteilerschacht am Stobenbergbach hinter dem Waldcafé, verläuft in fünf Metern Tiefe über das Gelände des alten Freibads und dann parallel zum Radweg, ehe sie im Bereich der Kunzendorfer Straße im Ortsnetz von Heimerode mündet. Das wurde übrigens im Jahr 1981 erneuert.
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