Er soll für die SPD ins Rennen um Wolfenbüttels Landratsamt gehen

Der SPD-Unterbezirksvorstand schlägt Martin Albinus als Kandidaten für Wolfenbüttels Landratswahl vor. Foto: Gereke
Seit 1996 stellt die SPD den Wolfenbütteler Landrat – seit 2013 hat Christiana Steinbrügge das Amt inne. Aus Altersgründen kann sie bei der Kommunalwahl in einem Jahr aber nicht mehr antreten. Martin Albinus soll ihr nachfolgen.
Wolfenbüttel. Das Rennen um die Steinbrügge-Nachfolge ist ein Jahr vor der Kommunalwahl eröffnet: Geht es nach dem SPD-Unterbezirksvorstand, dann soll Martin Albinus Wolfenbüttels neuer Landrat werden. Einstimmig schlägt der Vorstand den 56-Jährigen seinen Mitgliedern vor. Zum offiziellen Kandidaten soll er Mitte November gekürt werden.
Seit dem Jahr 1996 ist das Wolfenbütteler Landratsamt in SPD-Hand – und seit dem 1. Oktober 2013 ist Christiana Steinbrügge die Landrätin im Landkreis Wolfenbüttel. Aus Altersgründen darf sie allerdings nicht erneut zur Landratswahl antreten. Für die SPD soll Martin Albinus ins Rennen um das Landratsratsamt gehen, so der Vorschlag des SPD-Unterbezirks, über den Vorsitzender Jan Schröder am Freitagnachmittag informierte.
Hintergründe zum Kandidaten
Albinus ist seit fast zehn Jahren Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie bei der Stadt Braunschweig. Mit rund 1000 Mitarbeitern, so Schröder, sei dieser Fachbereich die größte Abteilung der Braunschweiger Stadtverwaltung, bei der Albinus seit 2001 arbeitet. Der Vater eines erwachsenen Sohnes ist Diplompädagoge und absolvierte sein Studium der Erziehungswissenschaften an der TU Braunschweig. In der Wolfenbütteler Politik ist der 56-Jährige, der in der Lessingstadt geboren ist, kein Unbekannter: Seit 2011 ist er Mitglied des Kreistags, Vorsitzender des Stiftungsrats beim Zukunftsfonds Asse und stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses.
Albinus bezeichnete sich als Sozialpolitiker – und werde auch immer einer bleiben. Eine Frage der Zukunft sei: „Was können wir als Sozialstaat anders machen, und was können wir bewahren“, betonte er. Er plädierte dafür, Entlastungen für Familien nicht über Bord zu schmeißen. Angesichts der demografischen Prognosen, dass die Menschen im Kreis älter und weniger werden, sei die Frage, „wie wir es schaffen, die Stabilität im Kreis zu erhalten.“
Glasfaser und Telemedizin
Sein Ziel sei es zudem, den Glasfaserausbau bis in entlegenste Winkel des Landkreises zu bringen – auch hinsichtlich der ärztlichen Versorgung auf dem Land und Chancen durch Telemedizin. Sein Wunsch sei es, auch mit Blick auf den demografischen Wandel, dass junge Menschen den Landkreis im Herzen behalten, um, wenn sie irgendwo anders Ausbildung oder Studium abgeschlossen haben, an eine gute Zeit im Wolfenbütteler Land zurückzudenken, und vielleicht mit eigener Familie wieder zurückzukehren. Seine Forderung an übergeordnete Stellen: „Wir müssen dahin kommen, dass Kommunen wieder handlungsfähiger werden, denn dort werden die Leistungen erbracht.“
Als Kandidat offiziell gekürt werden soll Albinus am Samstag, 15. November, von einer Mitgliedervollversammlung des SPD-Unterbezirks Wolfenbüttel. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Ohrum. Ein parteiinterner Mitbewerber ist bislang nicht in Sicht.
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