Zähl Pixel
Milli Görüs bald auf Toom-Gelände

GZ Plus IconOffene Moschee-Türen und Umzugspläne in Goslar

Freitagsgebet in der Goslarer Moschee.

Freitagsgebet in der Goslarer Moschee. Foto: Hartmann

Die Goslarer Gemeinde Milli Görüs lud zum Tag der offenen Moschee ein. Der Standort an der Bäringerstraße wird allerdings nicht mehr lange das Zuhause der Gemeinde bleiben. Die Pläne für eine Moschee auf dem ehemaligen Toom-Gelände werden konkreter.

Von Petra hartmann Dienstag, 07.10.2025, 04:00 Uhr

Goslar. Der Tag der offenen Moschee ist seit 29 Jahren eine Tradition der islamischen Gemeinden in Deutschland. Auch die Goslarer Milli-Görüs-Gemeinde lud zum Kennenlernen in die Bäringerstraße ein. Vielleicht zum letzten oder vorletzten Mal an diesem Standort, denn die Pläne für eine Moschee auf dem ehemaligen Toom-Gelände sind inzwischen konkreter geworden.

Imam Mohamed Mücahid Eker spricht über die Grundlagen des Islam.

Imam Mohamed Mücahid Eker spricht über die Grundlagen des Islam. Foto: Hartmann

Ismet Altin, der Vorsitzende der Gemeinde, hieß die Besucher willkommen und ging in seinem Vortrag auf Fragen des Glaubens und der Gerechtigkeit in der heutigen Zeit ein. Die Zange zwischen reich und arm klaffe immer mehr auseinander. „Was können wir tun, um diese Welt zu einem besseren Ort zu machen?“, fragte er. Ob es sich noch lohne, in dieser Welt zu glauben? Sehr bedauerte er, dass humanitäre Hilfe für Gaza nicht ankomme. Die ganze Welt sei aufgerufen, Gerechtigkeit zu üben.

Imam Mohamed Mücahid Eker, der sein Amt seit sechs Jahren ausübt, stellte die Gemeinde als multikulturelle Vereinigung vor. Mitglieder aus Togo und Sri Lanka, Burkina Faso, Syrien und der Türkei träfen sich hier zum Gebet. Menschen mit sehr vielen verschiedenen Muttersprachen. So sei längst Deutsch die Sprache in der Gemeinde geworden, in der sich alle verständigten. „Wir sind alle Kinder Adams, und Adam wurde aus Erde erschaffen“, betonte er. Deshalb seien die Menschen auch untereinander gleich und auf der gleichen Ebene angesiedelt.

Imam Mohamed Mücahid Eker und Maryam Hammadi stellen eine Koransure vor.

Imam Mohamed Mücahid Eker und Maryam Hammadi stellen eine Koransure vor. Foto: Hartmann

Zusammen mit der gebürtigen Tunesierin Maryam Hammadi stellte er einen Abschnitt aus dem Koran vor. Vor allem ging es um Tugenden wie Gerechtigkeit und darum, das Gute zu tun. „Sie kann den ganzen Koran auswendig“, lobte er. „Fast“, wehrte sie bescheiden ab.

Die Goslarer Gemeinde besteht seit 1993. Sie ist Treffpunkt für rund 420 Gläubige. Es gibt vier Organisationen in der Moschee: die Gruppe der Männer, der Frauen, der Jugend und die Frauenjugendorganisation.

Hacer Özen (von links), Maryam Hammadi und Sarah Hammadi bieten Gebäck an.

Hacer Özen (von links), Maryam Hammadi und Sarah Hammadi bieten Gebäck an. Foto: Hartmann

Die Moscheebaupläne sind inzwischen konkreter geworden. „Der Kauf ist abgeschlossen“, berichtete Ismet Altin. Federführend ist hier die Europäische Moscheebau- und -unterstützungsgemeinschaft (Emug). Finanziert wurde das Ganze mit Spenden. „Und ich hoffe, dass wir mit dieser Stärke das Projekt zum Ende bringen.“ Für den Aus- und Umbau des bestehenden Gebäudes auf dem ehemaligen Toom-Gelände werden noch weitere Spenden benötigt.

Besuch in Uniform und freundliche Gespräche: Auch die Goslarer Polizei schaute beim Tag der offenen Tür vorbei und lernte viel Wissenswertes über den Islam.

Besuch in Uniform und freundliche Gespräche: Auch die Goslarer Polizei schaute beim Tag der offenen Tür vorbei und lernte viel Wissenswertes über den Islam. Foto: Hartmann

Der genaue Zeitplan steht noch nicht fest. Schön wäre, wenn der Umzug zum Ende 2026 klappen würde, informierte der Vorstand, die letzten Arbeiten könnten dann 2028 abgeschlossen werden. Wichtig ist der Gemeinde, dass das Haus energieeffizient gestaltet wird, auch eine Wärmepumpe sei geplant, und die Photovoltaikanlage sei schon fertig. Der Bauantrag für die Moschee werde nun gestellt.

Ein Grund für den Umzug ist der Parkplatzmangel in der Bäringerstraße, aber auch der Brandschutz werde in der neuen Moschee besser und moderner sein.

Ismet Altin heißt die Gäste in der Goslarer Moschee willkommen.

Ismet Altin heißt die Gäste in der Goslarer Moschee willkommen. Foto: Hartmann

Freitagsgebet in der Goslarer Moschee.

Freitagsgebet in der Goslarer Moschee. Foto: Hartmann

Weitere Themen aus der Region

Weitere Themen