Feuerwehr Liebenburg: Einsparungen durch neue Personalstelle?

Wenn Feuerwehren ausrücken, muss technisches Gerät immer gut gewartet und einsatzbereit sein. Foto: Leifeld (Archiv)
Das Gemeindekommando der Liebenburger Feuerwehren wünscht sich die Schaffung einer „Hauptamtlichen Gerätewart“-Stelle. Welche Kosten oder auch Einsparungen sind zu erwartet? Wie entscheidet der Feuerwehr-Ausschuss am Montagabend?
Liebenburg. Andere Kommunen im Landkreis haben es bereits getan, nun will auch die Gemeinde Liebenburg mit der Einrichtung einer Stelle als „Hauptamtlicher Gerätewart“ (HGW) nachziehen. Wohlwollend und positiv votierten die Mitglieder des Feuerwehr-Ausschuss (FwA) in seiner Zusammenkunft am Montagabend. Nach einem Meeting im August hatte bereits das Gemeindekommando die Verwaltung gebeten, die Schaffung einer solchen Stelle in den Stellenplan aufzunehmen.
In Zeiten klammer Kassen eine neue Personalkostenstelle in Höhe von angesetzten 58.000 Euro zu schaffen, bedarf es guter Begründung.
Die lieferte Verwaltungsmann Dennis Dorn. Hintergrund ist eine Erfassung aller Tätigkeiten der ehrenamtlichen Gerätewarte für den Zeitraum von einem Jahr, erklärte er. Erfasst wurden alle Tätigkeiten der Gerätewarte, der Atemschutzgerätewarte, der Funkwarte, der Bekleidungswarte und weitere Tätigkeiten, die einem Gerätewart zugeschrieben werden können.
2259 ehrenamtliche Stunden
Die Erfassung ergab einen Stundenumfang von 2259 Stunden im Zeitraum eines Jahres. Dabei waren jedoch deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen acht Ortsfeuerwehren festzustellen. Sie lagen im Erfassungszeitraum zwischen 675 und 37 Stunden, was sich in der unterschiedlichen Größe der Feuerwehren begründet. Allerdings lassen die dokumentierten Tätigkeiten auch zu vermuten, dass der tatsächlich erforderliche Aufwand noch deutlich höher ist. Der Richtwert zur Normalarbeitszeit einer Vollzeitkraft mit handwerklichen Tätigkeiten liegt bei rund 1500 Stunden pro Jahr, was deutlich macht, dass dieser zeitliche Aufwand nicht mehr nur durch ehrenamtliche Kräfte erbracht werden kann. Auch sei es oft ein Problem, dass viele Aufgaben, so das Befüllen der Pressluftflaschen bei der FERLS Goslar nur tagsüber während der regulären Arbeitszeiten wahrgenommen werden können.
Mit der Schaffung der GHW-Stelle und den damit verbundenen Personalkosten stehen zu erwartende Einsparungen für Wartungen, Prüfungen und Reparaturen im Höhe von 12.000 Euro pro Jahr an, die sonst von Fachwerkstätten ausführt werden müssten. Auch einzelne Aufgaben der Fahrzeugunterhaltung wären durch den hauptamtlichen Gerätewart durchführbar, wobei sich diese Einsparungssumme nur schwer zu kalkulieren lassen. Perspektivisch könnten ebenso die jährlichen Kosten der Reinigung der Einsatzbekleidung eingespart werden, wenn die Reinigung in Eigenregie durchgeführt würde. Dafür seien bislang 8000 Euro im Haushalt eingeplant. Letztlich würde die Stelle die Anzahl der ehrenamtlichen Gerätewarte auf eine Person pro Ortswehr reduzieren, was zugleich die Aufwandsentschädigungen auf jährlich 2500 Euro vermindert, subtrahierte Dennis Dorn die Kosten niedrig.
Folgekosten bedenken
Mit der Schaffung der HGW-Stelle wäre möglicherweise der Kauf eines Dienstwagens verbunden und die Einrichtung einer Werkstatt und eines Büros, gab der Ausschussvorsitzende Jürgen Kollenrott (CDU) noch entstehende (Folge-)Kosten zu bedenken.
„Aufgaben sind genug da“, befürwortete Ratsherr Holger Kopka (SPD), seines Zeichens stellvertretender Ortsbrandmeister in der Liebenburger Feuerwehr, die Schaffung der unbefristeten Stelle. Einstimmig schloss sich der Fachausschuss an.
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