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Planung zu mächtig

GZ Plus IconGeplantes Feriendorf in Königskrug: Umweltschützer protestieren

Auf dem ehemaligen Gelände des Schullandheims in Königskrug ist der Bau eines Feriendorfs geplant.

Auf dem ehemaligen Gelände des Schullandheims in Königskrug ist der Bau eines Feriendorfs geplant. Foto: Eggers

Der Bau des geplanten Feriendorfs in Königskrug zieht sich bereits seit Jahren hin und sorgt für Proteste der Nachbarn. Die bekommen jetzt Unterstützung von Umweltschützern. Warum Nabu und BUND das Vorhaben so ablehnen, teilten sie jetzt mit.

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Von Michael Eggers
Samstag, 05.07.2025, 14:00 Uhr

Braunlage. Eigentlich wollten die Kommunalpolitiker das Thema „Bau eines Feriendorfs“ in Königskrug im Fachausschuss und dann im Rat beraten. Doch das Thema ist in beiden Sitzungen jeweils von der Tagesordnung genommen worden, weil noch Rückmeldungen vom Investor fehlten. Es gibt aber auch Proteste gegen das Projekt von Umweltschützern.

Einwände von Nabu und BUND

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schreiben gemeinsam in einer Pressemitteilung unter anderem, dass es sich bei den Häusern, die nördlich des ehemaligen Schullandheims geplant seien – anders als in der Begründung beschrieben – keinesfalls um Ferienhäuser, sondern um Wohnhäuser handelt.

Der Investor, die Prometheus-Investment-Gesellschaft mit Sitz in Magdeburg, will neben einem kleinen Feriendorf mit acht Häusern die beiden Gebäude des ehemaligen Schullandheims durchgehend dreigeschossig als Hotel nutzen und eines der Häuser aufstocken. So hieß es in der bislang letzten Sitzung vor einem Jahr, als öffentlich über das Thema beraten worden ist.

In dem großen Gebäudekomplex soll auch ein Restaurant untergebracht werden. Zudem will der Investor die Alte Harzburger Straße sanieren, damit die Gäste des künftigen Feriendorfs beziehungsweise Hotels problemlos anreisen können. Dies war eine Forderung des Rats, die demnächst in einem sogenannten städtebaulichen Vertrag mit dem Investor geregelt werde.

„Wiederholung der Bausünden“

Laut den Umweltschützern sind die aktuellen Pläne „völlig überdimensioniert“ und würden den Charakter des Gebietes und auch des benachbarten Nationalparks im erheblichen Maße negativ beeinflussen. Im Umweltbericht zu dem Bauvorhaben heißt es laut Nabu und BUND, dass keines der Schutzgüter wesentlich negativ beeinträchtigt werde. „Das ist nicht zutreffend“, schreiben die Verbände. Zudem werde der vorgeschriebene Waldabstand zum Nationalparkwald nicht eingehalten, deshalb sei die Planung in der vorliegenden Form ohnehin nicht genehmigungsfähig.

Die jetzt geplanten Veränderungen würden eine Verdreifachung der bisherigen Bebauungsfläche bedeuten, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Es sollen 30 große Appartements, Gastronomie und Parkplätze für 50 Autos entstehen. Der Hauptbau soll um eine Etage erhöht und insgesamt 70 Meter lang werden. „Diese Planungen stellen eine Wiederholung der Bausünden der 1970er Jahre dar, wie die Hochhäuser in Bad Lauterberg, Hohegeiß oder Altenau, nur in horizontaler Form.“

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