Bleibt Bürgermeister Ingo Henze alleine auf dem Wahlzettel?

Im kommenden Jahr steht die Kommunalwahl an. Ein Kandidat für das Amt des Bürgermeisters steht in Langelsheim schon fest. Foto: pixabay
In knapp einem Jahr wählen die Langelsheimer einen neuen Bürgermeister – oder bestätigen den bisherigen im Amt. Ingo Henze (SPD) will erneut antreten. Doch bleibt er nicht zwangsläufig der einzige Kandidat: CDU, Grüne und WGL prüfen ihre Optionen.
Langelsheim. Die Kommunalwahlen stehen in knapp einem Jahr an – darunter auch die Wahl des Bürgermeisters. In Langelsheim führt seit 2013 Ingo Henze (SPD) die Verwaltungsspitze an. Eine erneute Kandidatur kann sich der 52-Jährige gut vorstellen. Möglicherweise bleibt er diesmal jedoch nicht der einzige Bewerber.
„Nach fast zwölf Jahren macht mir der Job immer noch Spaß“, betont Henze im Gespräch mit der GZ. Das Amt stelle ihn nahezu täglich vor neue Herausforderungen – gerade das mache es für ihn so spannend. „Ich habe das Gefühl, weiterhin etwas Positives bewegen zu können – und das möchte ich auch“, sagt er.

Bürgermeister Ingo Henze will sich wieder zur Wahl stellen. Foto: Privat
Ein Rückzug sei für ihn derzeit kein Thema: „Noch reicht es mir nicht.“ Die enge Zusammenarbeit mit allen Ortsteilen schätze er sehr. Auch nach der Fusion mit der Samtgemeinde Lutter sei die Kooperation gut und konstruktiv verlaufen.
Seit zwölf Jahren im Amt
Henze wurde 2013 erstmals zum Bürgermeister gewählt und trat damit die Nachfolge von Henning Schrader (SPD) an. Damals erreichte er im ersten Wahlgang 51,83 Prozent der Stimmen. Bei dieser Wahl hatte er zwei Mitbewerberinnen: Frauke Wagner (CDU) und Heike Wodicka (WGL). Acht Jahre später, 2021, kandidierte Henze ohne Gegenkandidatur und konnte 78,04 Prozent der Stimmen für sich verbuchen.
Mit einer Gesetzesänderung wurde inzwischen beschlossen, dass Bürgermeister und Landräte künftig wieder für längere Zeit gewählt werden. Im Fall einer Wiederwahl würde Henze somit eine achtjährige Amtszeit antreten.
Noch in diesem Jahr werde es bei der SPD keine offizielle Aufstellungsversammlung geben, erklärt Henze. Auf die Unterstützung seiner Partei hoffe er natürlich – und die scheint er bereits sicher zu haben: „Zu unserer Freude will er wieder antreten“, bestätigt Ortsverbandsvorsitzende Karin Rösler-Brandt. Auch der Vorstand habe sich bereits dafür ausgesprochen, Henze als Kandidaten vorzuschlagen. Der Ortsverband sei ohnehin schon „mächtig unterwegs“ in der Vorbereitung auf die Kommunalwahl, so Rösler-Brandt.
Alle Anliegen im Blick
„Er ist ein sehr guter Bürgermeister, der die Anliegen aller Stadtteile im Blick hat“, lobt sie. Die Zusammenarbeit mit Henze sei stets von Augenhöhe geprägt – das sei wichtig für die Stadt. „Er ist ein Teamplayer, der nicht einfach sein eigenes Süppchen kocht“, betont sie.
Vor allem seine langjährige Erfahrung sei ein großer Vorteil. Aktuell liefen mehrere größere Projekte – darunter etwa die Neile-Aufweitung in Neuwallmoden. Ein neuer Bürgermeister müsste sich in viele Themen erst einarbeiten. „Wir können froh sein, dass er wieder antritt – das ist ein klarer Vorteil“, so Rösler-Brandt.
Ob sich noch andere Kandidaten bewerben werden, ist bislang unklar. „Bisher habe ich noch nichts gehört“, sagt Heike Wodicka, Vorsitzende der Wählergemeinschaft Langelsheim. Sie selbst habe sich bislang weder mit ihren Mitstreitern abgestimmt, noch sei ihr jemand bekannt, der Interesse am Amt bekundet habe. Möglicherweise sei es dafür auch einfach noch zu früh, vermutet sie.
CDU bleibt strategisch
Auch die CDU äußert sich noch vorsichtig. Der Stadtverband befinde sich aktuell in der inhaltlichen Vorbereitung, erklärt Vorsitzende Elena Brunke Rudloff. Man wolle die Wahl strategisch angehen. Ziel sei es, diesmal eine eigene Kandidatin oder einen Kandidaten aufzustellen – bei der letzten Wahl war das nicht gelungen. Namen könne sie aktuell jedoch noch nicht nennen. Die Aufstellungsversammlung sei – wie bei anderen Parteien – für Anfang 2026 geplant. Im Verband gebe es einige junge Mitglieder, darunter auch Frauen, die grundsätzlich Interesse zeigen könnten. Man wisse aber auch, dass ein solches, zeitintensives Ehrenamt nicht für jeden infrage komme.
Noch zurückhaltender äußern sich die Grünen. Christian Vahlbruch antwortet auf die Frage nach einer Kandidatur aus den Reihen seiner Partei nur vage: „Ich sage weder Ja noch Nein.“ Zwar mache man sich bereits Gedanken, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. „Ob wir den Schritt gehen, kann ich derzeit nicht sagen.“ Aus Sicht der Grünen wären jedoch mehrere Kandidaten „gut für die Demokratie – ganz unabhängig davon, aus welcher demokratischen Partei sie kommen“, so Vahlbruch.
Wie viele Bewerberinnen und Bewerber am Ende tatsächlich zur Bürgermeisterwahl antreten, ist derzeit noch offen. Sicher ist nur: Ingo Henze wird erneut kandidieren. Die CDU wirkt entschlossen, diesmal eine eigene Kandidatur zu ermöglichen. Die Grünen halten sich noch bedeckt. Und vielleicht tritt ja auch noch ein parteiloser Bewerber aus der Bevölkerung auf den Plan, der bislang im Hintergrund geblieben ist.
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