Heiße Geschenktipps: „Das Café ohne Namen“
„Das Café ohne Namen“ ist ein wunderbares Buchgeschenk. Foto: Jörg Kleine
Der Roman des Österreichers Robert Seethaler ist ein Meisterwerk der Erzählkunst und auch ein feines Geschenk unter dem Weihnachtsbaum.
Goslar. So mancher gerät vor Weihnachten ja in regelrechten Geschenkestress – oft der Verzweiflung nahe. Doch es gibt beruhigende Abhilfe: Nichts ist kostbarer als Zeit, und nichts ist demnach bedeutender, als Menschen, die man liebt, Zeit zu schenken. Das gilt zweifelsohne auch zu Weihnachten.
Da ist auch der kleine Trick erlaubt, die Beschenkten mit etwas Nachdruck dazu zu bewegen, sich selbst ein wenig Zeit und Muße zu geben. Bücher erfüllen diesen edlen Zweck par excellence, und am Ende kann man sich darüber auch noch inspiriert unterhalten.Ein strahlender Roman an langen Winterabenden
Genug aber der Vorrede, kommen wir zur Sache: Mein Geschenktipp für Heiligabend heißt „Das Café ohne Namen“. Ich habe es im Spätsommer am Strand gelesen, aber an langen Winterabenden strahlt dieser Roman vermutlich noch viel leuchtender.
Robert Seethaler heißt der Autor, ein Österreicher, genauer noch ein gebürtiger Wiener – und mithin einer der besten deutschsprachigen Erzähler unserer Zeit. Seethaler schafft es mit seiner feinen Sprache, Leser von der ersten Seite an in den Bann zu ziehen. Dazu braucht er keine Krimihandlung, keine flammende Action, sondern einfach seine Phantasie, seine Erzählkunst und Protagonisten, die so sein können wie die Gäste und Beschicker auf dem Goslarer Weihnachtsmarkt. Denn in Tausenden von Besuchern stecken Tausende menschlicher Geschichten.
Liebe und Unglück, um Einsamkeit und Gemeinsamkeit
Im Mittelpunkt des Romans steht Robert Simon, der 1966 in Wien ein Gasthaus pachtet – das Café ohne Namen. Schnell tummelt sich ein buntes Publikum, deren Geschichten und Charaktere feinsinnig und hintergründig zum Tragen kommen. Es geht um Liebe, Eifersucht, Arbeit, Familie, vor allem auch um Einsamkeit und Gemeinsamkeit.GZ-Serie hilft beim Weihnachtseinkauf
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So wird das Café zu einem Treffpunkt, der wie eine große Familie wirkt – ohne einen Namen dafür zu brauchen. Und ganz nebenbei erzählt Seethaler auch die Geschichte dieser facettenreichen Metropole an der Donau.
Wir Menschen brauchen solche Treffpunkte, Orte der Wärme und des Austauschs, gerade im Kontrast zur wachsenden virtuellen Realität. Das wird zur Weihnachtszeit und in Seethalers Roman so wunderbar deutlich. Das Buch kostet 17 Euro, Claassen Verlag, ISBN 978-3-548-06927-2 .
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