Braunlager Jugendliche besuchen die Partnerstadt Touques
Am Strand von Deauville, einem Ort in der Nähe Touques, lassen sich die Jugendlichen aus der Stadt Braunlage fotografieren. Foto: Privat
Die Städtepartnerschaft zwischen Braunlage und Touques in der Normandie soll weiter gestärkt werden. Das haben beide Städte vor einem Jahr vereinbart und jetzt war eine Jugendgruppe aus dem Harz an der Kanalküste, um die Freundschaft zu pflegen.
Braunlage. Der Gegenbesuch hat sich gelohnt. Jeweils drei Jugendliche aus Oberharz-Gymnasium und Oberschule sowie zwei Robert-Koch-Schüler aus Clausthal-Zellerfeld waren jetzt in Touques, der Partnerstadt Braunlages. Begleitet wurden sie von den Französisch-Lehrerinnen Heike Bothe-Thormann (Oberschule) und Stefanie Ristau (Oberharz-Gymnasium).
Im Mittelpunkt des Aufenthalts stand das Kennenlernen der Jugendlichen untereinander. Die 14- bis 18-jährigen Braunlager lebten dabei in Gastfamilien in Touques. Tagsüber haben sie aber auch die Sehenswürdigkeiten der Region besucht. Unter anderem waren die Harzer in Le Havre.
Mit der Bahn angereist
Zu dem Programm gehörten auch mehrere Besuche des Filmfestivals in Deauville, einem Ort, der quasi mit Touques zusammenhängt. Wie Stefanie Ristau berichtet, ist die Ortsgrenze von Touques nach Deauville wegen der lückenlosen Bebauung nicht feststellbar. Das Festival des amerikanischen Films in Deauville gehört nach den Filmfestspielen in Cannes zu den größten des Nachbarlandes. Jedes Jahr im September folgen Stars und Sternchen aus Hollywood der Einladung an die Blumenküste der Normandie. Das Filmfestival von Deauville ist dabei das einzige der Welt, das Filmfans und Cineasten an zehn Tagen rund um die Uhr Filmvorführungen bietet.
Die Braunlager waren mit der Bahn angereist und dann in Paris von den Gastgebern mit dem Auto abgeholt worden, eine Fahrstrecke von immerhin zweieinhalb Stunden, wie Stefanie Ristau berichtete. Die Stimmung war gut und gerade unter den Mädchen hätten sich gute Freundschaften entwickelt. Noch gibt es zwar keinen Termin für einen erneuten Gegenbesuch, aber der Kontakt in die Normandie soll weiter gepflegt werden. Die Franzosen waren im März in Braunlage und St. Andreasberg.
Austausch mit Braunschweig
Bürgermeister Wolfgang Langer freut sich über die Fahrt der Jugendlichen nach Touques. „Ich finde es auch prima, dass die beiden Schulen diesen Austausch fördern und jeweils eine Lehrkraft zur Unterstützung abgestellt hatten“, sagt er. Und auch die Kommune selbst habe dieses Projekt unterstützt.
Schwierig gestalte es sich hingegen, eine Schulpartnerschaft für das Oberharz-Gymnasium zu finden. Die Schulen aus der Nähe von Touques – in der Stadt in der Normandie selbst gibt es keine weiterführenden Schulen – pflegen seit Jahrzehnten den Austausch mit einem Gymnasium aus Braunschweig, an dem sie auch nicht rütteln wollen, wie es bei dem Besuch der Touqueser vor einem Jahr in Braunlage hieß.
Für das Oberharz-Gymnasium wäre ein Kontakt zu einer Schule in der Nähe von Touques insofern ganz schön, weil dessen Schulpartnerschaft mit Machecoul nach der Corona-Pandemie aus unterschiedlichen Gründen eingeschlafen sei. Seit 1984 hatte das Braunlager Gymnasium einen regelmäßigen Schüleraustausch mit der Stadt in der Nähe von Nantes gepflegt.
Kein schulfrei
Doch die französischen Schulen scheinen ohnehin strenger zu sein, als die deutschen. So hatten die Schüler aus Touques, die in der Umgebung die weiterführenden Schulen besuchen, auch jetzt, als die Braunlager Jugendlichen zu Besuch waren, kein Schulfrei bekommen. Während die Harzer die Sehenswürdigkeiten der Normandie unter die Lupe nahmen, konnten die Touqueser ihnen diese nicht zeigen, sondern mussten die Schulbank drücken.

Gemeinsam essen an einer langen Tafel: Nicht nur die Schüler, auch die Erwachsenen verstehen sich gut. Foto: Privat