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Gleich nach der Schneeschmelze

GZ Plus IconGleich mehrere Bauprojekte starten demnächst in Braunlage

Die Kuhflecken in der Kurpromenade sollen verschwinden, die Stadt will auch diesen Bereich ganz neu pflastern lassen.

Die Kuhflecken in der Kurpromenade sollen verschwinden, die Stadt will auch diesen Bereich ganz neu pflastern lassen. Foto: Eggers

Dank des Doppelhaushalts muss die Stadt dieses Jahr nicht in der vorläufigen Haushaltsführung arbeiten, sondern kann nach der Schneeschmelze mit vielen Vorhaben starten. Welche, teilte Bürgermeister Wolfgang Langer jetzt in der Ratssitzung mit.

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Von Michael Eggers
Samstag, 08.03.2025, 04:00 Uhr

Braunlage. Das ist in Braunlage ganz selten und in den vergangenen 50 Jahren vielleicht zwei-, dreimal vorgekommen, dass die Stadt zu Beginn des Jahres schon einen genehmigten Haushalt hat. Dem Doppeletat sei dank, und so kann die Kommune bereits nach der Schneeschmelze mit einigen Vorhaben startet. Bürgermeister Wolfgang Langer stellte diese in der Ratssitzung vor. Insgesamt gibt die Stadt dafür mehr als 2,7 Millionen Euro aus.

KURPROMENADE

Eines der Aufregerthemen der vergangenen Jahre in Braunlage waren die Kuhflecken auf der Kurpromenade. Das sind Stellen, die vor anderthalb Jahren entstanden sind, als das Heimat- und Skimuseum ans Nahwärmenetz der Stadt angeschlossen worden ist. Weil das bisherige Pflaster so porös sei, dass es nach der Öffnung nicht wieder eingesetzt werden könne, hatte die Stadt den Bereich kurzerhand asphaltieren lassen. Ähnliche Ersatzsteine seien schwer zu bekommen, hieß es seinerzeit. Zudem sei es nicht leicht, das Pflaster so wie bislang in der geschwungenen Form zu verlegen. Dabei hieß es zuerst: „Die Steine sind noch gut.“

Bereits seit einigen Jahren beschäftigt sich die Stadt mit dem Ausbau der Kurpromenade.

Bereits seit einigen Jahren beschäftigt sich die Stadt mit dem Ausbau der Kurpromenade. Foto: Eggers

Bald ist das alles Geschichte, die Stadt schreibt den sogenannten zweiten Bauabschnitt der Dr.-Kurt-Schroeder-Promenade aus, und dann wird neu gepflastert. Dafür rechnet sie mit Kosten in Höhe von 550.000 Euro. Der genaue Betrag stehe noch nicht fest, der werde in der öffentlichen Ausschreibung ermittelt, die mittlerweile läuft, wie Langer mitteilte.

RATHAUS

Weiter investieren will die Stadt auch ins Rathaus. Nachdem zum Ende des vergangenen Jahres der Fahrstuhl für fast 100.000 Euro erneuert worden ist, kommen jetzt die Fenster auf der Rück- und der Nordseite an die Reihe. Dort gibt es in den oberen Etagen noch die alten Flügelfenster, die schon seit Ende der 70er Jahre nicht mehr verwendet werden und alles andere als „dicht“ sind. „Wir wollen die Wärme im Rathaus halten“, erklärte der Bürgermeister in der Sitzung.

Unter anderem im hinteren Bereich des Rathauses will die Stadt neue Fenster in den oberen Etagen einbauen lassen. Bei den jetzigen handelt es sich noch um sogenannte Flügelfenster, die schon Ende der 70er Jahre nicht mehr aktuell waren.

Unter anderem im hinteren Bereich des Rathauses will die Stadt neue Fenster in den oberen Etagen einbauen lassen. Bei den jetzigen handelt es sich noch um sogenannte Flügelfenster, die schon Ende der 70er Jahre nicht mehr aktuell waren. Foto: Eggers

Ebenfalls auf Vordermann gebracht werden soll das Ordnungsamt. Diese Abteilung im Rathaus soll neue Büros bekommen und umgebaut werden.

STRASSENFLICK

Die Mitarbeiter im Rathaus arbeiten ferner bereits an der Ausschreibung für die Straßensanierung. Gerade im Winter gerät immer wieder Wasser in die Zwischenräume der Straßen und Gehwege. Das gefriert und bringt die stabile Fahrbahndecke zum Platzen. Es entstehen Schlaglöcher, die geflickt werden müssen. Laut Wolfgang Langer sollen die Arbeiten im Mai starten. Dabei solle nach dem Straßenzustandskataster vorgegangen werden.

Viele Gehwege und Straßen sind wie im Bild an der Tanner Straße in Höhe der Städtischen Betriebe in einem schlechten Zustand und voller Schlaglöcher. Diese sollen demnächst geflickt werden.

Viele Gehwege und Straßen sind wie im Bild an der Tanner Straße in Höhe der Städtischen Betriebe in einem schlechten Zustand und voller Schlaglöcher. Diese sollen demnächst geflickt werden. Foto: Eggers

Die Straßen und Wege in Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß sind digital von einer Fachfirma erfasst und bewertet worden. Dadurch könne der Straßenunterhalt besser und effizienter vorgenommen werden, hieß es bei der Einführung dieses Katasters. Weil die Straßen und Gehwege in allen drei Orten in keinem guten Zustand seien, gibt die Stadt dafür im Frühjahr 700.000 Euro und im Herbst noch einmal 600.000 Euro aus, „insgesamt also 1,3 Millionen Euro“, wie Nadine Weise vom Bauamt betont.

GRUNDSCHULE

Saniert werden soll auch das alte Schulgebäude in Hohegeiß. Das steht seit einiger Zeit unter Denkmalschutz, und dadurch ist es ziemlich teuer, Fassade und Dach in Ordnung zu bringen. Die Ausschreibung werde vom Planungsbüro vorbereitet, wie Wolfgang Langer in der Ratssitzung berichtete. Die Stadt Braunlage hat dafür Kosten von 717.000 Euro eingeplant.

Das unter Denkmalschutz stehende Schulgebäude in Hohegeiß soll dieses Jahr saniert werden.

Das unter Denkmalschutz stehende Schulgebäude in Hohegeiß soll dieses Jahr saniert werden. Foto: GZ-Archiv

Im Bergdorf war noch ein bisschen damit geliebäugelt worden, ein Archiv und ein Dorfgemeinschaftshaus in dem Gebäude unterzubringen, das aber hätte nach Schätzungen der CDU Kosten von drei Millionen Euro verursacht, und das könne sich die mit geschätzt 21 Millionen Euro verschuldete Kommune nicht leisten, hieß es zuletzt im Fachausschuss.

WEITERE VORHABEN

Außerdem werde die Sanierung der Stützmauer an der Brauhausstraße in St. Andreasberg ausgeschrieben, die um die 130.000 Euro kosten soll. Die Kommune hat zwölf Brandmelder für das Feuerwehrhaus in Hohegeiß beschafft. Wie Langer berichtete, gibt es diese Melder in den neu gebauten Häusern in Braunlage und St. Andreasberg bereits. Das Thema war im Oktober vergangenen Jahres hochgekommen, weil im hessischen Stadtallendorf eine Feuerwache in Flammen aufging, die keinen Brandmelder hatte.

Weiter werde ein Baumsachverständiger ein Leistungsverzeichnis für die Neupflanzungen erstellen, die aber erst im Herbst erfolgen. Die Stadt sucht nach einem Brandschutzgutachter für das Rathaus, um Elektroarbeiten in der Stadtverwaltung ausschreiben zu können, und der Umbau der barrierefreien Bushaltestellen gehe weiter und werde vom Planungsbüro vorbereitet, so der Bürgermeister abschließend.

VORLÄUFIG

Wenn der eigentliche Haushalt noch nicht genehmigt oder gar erstellt ist, muss die Stadt Braunlage nach der sogenannten vorläufigen Haushaltsführung handeln. Das bedeutet, die Kommune muss äußerst sparsam wirtschaften und darf nur Ausgaben tätigen, zu denen sie gesetzlich verpflichtet ist, wie beispielsweise das Zahlen von Löhnen und Gehältern oder Kosten für dringende Unterhaltungsarbeiten. Sie darf aber keine neuen Projekte starten oder neue Stellen schaffen.

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