Liebenburger Feuerwehr schließt die Lücken beim Brandschutz
Auch das Feuerwehrhaus in Ostharingen soll mit funkvernetzten Rauchmeldern nachgerüstet werden. Foto: Leifeld
Die Mehrheit der Liebenburger Gerätehäuser verfügen über kein Brandmeldesystem. Nun empfiehlt der Fachausschuss eine Nachrüstung für 30.000 Euro. Wie wird es finanziert?
Liebenburg. Die Nachrüstung von Brandmeldetechnik in den Feuerwehrhäusern der Gemeinde Liebenburg war bereits Thema im Feuerwehrausschuss (FwA). Nun wird es am Montag, 27. Oktober, auch in der Sitzung des gemeindlichen Bau-, Umwelt- und Naturschutzausschuss (BUN-A) auf der Tagesordnung stehen.
Es ist ein Versäumnis, das tatsächlich über viele Jahre nicht beachtet wurde: die fehlende Brandmeldeüberwachung in Feuerwehrhäusern. Wo in Deutschland eine gesetzliche Rauchmelderpflicht für Gebäude besteht, wurde sie von Feuerwehren nicht beachtet. Erst ein Großbrand im Oktober 2024, der den Feuerwehrhaus-Neubau in Stadtallendorf (Hessen) zerstörte und einen Millionenschaden anrichtete, rüttelte auf, dass auch Feuerwehren Schutz vor Feuer brauchen.
Nach einem Antrag der Liebenburger SPD-Fraktion liegen jetzt die Prüfergebnisse vor. Empfohlen wird die Installation eines Brandmeldesystems inklusive GSM-Modul in jedem Feuerwehrhaus der Gemeinde Liebenburg, außer der Stützpunktwehren Liebenburg und Othfresen, die schon über jene funkvernetzte Rauchmelder verfügen. GSM ist eine Funktion, die einen möglichen Feueralarm in jenen Häusern auf das Handy des Ortsbrandmeisters und weiterer Kameraden meldet. Es ermöglicht damit eine ortsunabhängige Überwachung.
Auch Fahrzeuge ausstatten
Auch alle Einsatzfahrzeuge, die mittlerweile alle in irgendeiner Form Akkumulatoren mitführen, sollen mit Meldesystemen ausgestattet werden. „Häufig sind es technische Defekte oder Akkubrände“, verdeutlichte Dennis Dorn seitens der Verwaltung, aber seines Zeichens auch fachkundige als Othfresener Ortsbrandmeister.
Die Bedarfsermittlung ergab, dass in den Feuerwehrhäusern Liebenburg und Othfresen nur noch die Fahrzeuge nachzurüsten wären. Aber in allen anderen sechs Ortschaften (Klein Mahner, Neuenkirchen, Döhren, Dörnten, Ostharingen und Upen) wäre eine komplette Neuinstallation von funkvernetzen Rauchmeldern mit GSM-Modul in allen Räumen und Fahrzeugen erforderlich.
In Summe handelt es sich um jeweils 38 Rauchmelder für die Gebäude und für die Fahrzeuge, also 76 insgesamt, die zu beschaffen und zu installieren sind. Der Kauf der erforderlichen Rauchmelder würden sich auf rund 4200 Euro pro Gerätehaus belaufen, einer Investitionssumme von rund 30.000 Euro.
Mögliche Nachrüstungen von automatischen und „scharf“ aufgeschalteten Brandmeldeanlagen, die ein Feuer sofort zur FTZ Goslar melden würden, wurde mit Blick auf die zu erwartenden Kosten (240.000 Euro für alle acht Feuerwehrhäuser) nicht weiterverfolgt.
Die erforderlichen Haushaltsmittel werden außerplanmäßig bereitgestellt, empfiehlt der Feuerwehrausschuss unter dem Vorsitz von Jürgen Kollenrott. Die Deckung erfolgt durch Minderausgaben bei der Sanierung ehemaligen Kreisstraße 18 in Klein Döhren und bei der Sanierung der ehemalige Grundschule Döhren“ von jeweils 15.000 Euro.
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