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Transalpine Run

GZ Plus IconAstfelderin mit „Bock auf Berg“: Ihre Alpen-Premiere

Das Ziel lautet eigentlich durchkommen, am Ende aber springt Platz drei heraus. Die Astfelderin Jessica Koch (r.) und ihre Freundin Simone Schwarz belegen beim Transalpine Run in der Teamwertung Rang drei. Foto: Privat

Das Ziel lautet eigentlich durchkommen, am Ende aber springt Platz drei heraus. Die Astfelderin Jessica Koch (r.) und ihre Freundin Simone Schwarz belegen beim Transalpine Run in der Teamwertung Rang drei. Foto: Privat

Was für eine Schinderei: 220 Kilometer, 13.500 Höhenmeter, und das an sieben Tagen am Stück. Der Transalpine Run verlangt alles ab. Die Triathletin Jessica Koch erfährt das am eigenen Leib.

Von Björn Gabel Freitag, 26.09.2025, 18:00 Uhr

Ein Ironman, sagt Jessica Koch, und sie muss es nach 14 Jahren im Triathlonsport und erfolgreichen WM-Teilnahmen wissen, sei nichts dagegen. Die Rede ist vom Transalpine Run, kurz TAR genannt, dem sich die 36-Jährige ausgesetzt hat – und das auch noch sehr erfolgreich.

Hinter dem eher niedlichen Kürzel verbirgt sich eine der größten Herausforderungen im Trailrunning. Das Etappenrennen führte bei seiner 20. Auflage über sieben Tage diesmal von Lech am Arlberg bis zum Reschensee in Südtirol über insgesamt 220 Kilometer und 13.500 Höhenmeter bergauf und bergab durch die Alpenregionen Österreichs, der Schweiz und Italiens. Rund 1000 Aktive aus 39 Ländern, taten sich die Strapazen an, Rekordbeteiligung.

Gleich vorne dabei

Jessica Koch, die aus Astfeld stammt und inzwischen im bayerischen Traunstein lebt und als Klinikleiterin arbeitet, startete zusammen mit ihrer Freundin Simone Schwarz im Teamwettbewerb. Oberstes Ziel sei es gewesen, durchzukommen, erzählt Koch, immerhin sind beide neu im Trailrunning. Schön während der ersten Etappe zeigte sich aber schnell, dass mehr geht. „Bock auf Berg“, so der Teamname, kam auf Rang drei ins Tagesziel – eine Platzierung, die das Duo nicht mehr hergab. Der Sieg ging nach Finnland.

Für das herrliche Alpenpanorama haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Transalpine Run nur selten einen Blick.

Für das herrliche Alpenpanorama haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Transalpine Run nur selten einen Blick. Foto: Privat

Die intensive Vorbereitungsphase hatte sich ausgezahlt. Neun Monate lang absolvierte das Duo wöchentlich mehr als 100 Trainingskilometer und sammelte bei Eintagesveranstaltungen Wettkampferfahrungen und Erfolge, unter anderem beim K-35-Rennen in Innsbruck und beim Skyrace in Saalbach. Ins Programm baute Koch während ihrer Heimatbesuche auch drei Läufe auf den Brocken ein und wetzte zehn Mal die Kästeklippen hoch. Das sei im Vergleich mit den Herausforderungen in den Alpen aber dann doch „nicht das Gleiche“ gewesen, sagt sie mit einem Lachen.

Die aufblasbaren Beinmassageräte zahlen sich aus.

Die aufblasbaren Beinmassageräte zahlen sich aus. Foto: Privat

Die sieben Tage TAR fasst sie auf Englisch zusammen. „Run, rest, eat, repeat“ habe das Motto gelautet, also laufen, ausruhen, essen und das Ganze von vorne. Ausgezahlt habe sich neben dem guten Equipment, zu dem aufblasbare Beinmassageräte gehörten, auch das gegenseitige Vertrauen, eine klare Rollenverteilung und damit auch Strategie. So nahm Koch als schnellere Läuferin in den Anstiegen auch mal das Tempo heraus, Hauptsache, die beiden blieben zusammen.

Jetzt locken 100-Meilenläufe

Das war bei der Konkurrenz nicht der immer der Fall. „Wir haben einige Teams gesehen, die strauchelten, stritten oder gar getrennt voneinander gelaufen sind.“ Von der herrlichen Alpen-Landschaft hatte „Bock auf Berg“ aber nur wenig, zu groß war die Schinderei.

Den TAR hat Koch für sich erst einmal abgehakt. Sie sucht nach neuen sportlichen Herausforderungen, zum Beispiel den „Zugspitz Ultratrail“ im kommenden Mai. Sie will sich auch an 100-Meilenläufe herantasten, lässt den Triathlon aber nicht komplett aus den Augen. Hawaii, das Mekka des Ironman, „muss es auf jeden Fall noch mal sein“.

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