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Loop One Festival in München

GZ Plus IconBiathlon-Spektakel mit starker Harzer Note

Biathlon unter dem Olympiaturm: Das Loop One Festival, die neue Saisoneröffnung des Biathlon-Weltverbandes, lockt zahlreiche Stars der Szene und Tausende Zuschauer nach München. Foto: picture alliance/dpa

Biathlon unter dem Olympiaturm: Das Loop One Festival, die neue Saisoneröffnung des Biathlon-Weltverbandes, lockt zahlreiche Stars der Szene und Tausende Zuschauer nach München. Foto: picture alliance/dpa

Es hatte schon etwas von Tour de France: Der Biathlon-Weltverband IBU setzt mit dem Loop One Festival neue Maßstäbe und lockt Tausende Zuschauer in den Münchener Olympiapark. Mittendrin bei der Premiere sind vier Talente aus dem Harz.

Von Björn Gabel Donnerstag, 23.10.2025, 05:00 Uhr

Mitten drin bei der großen Premiere: Vier Talente des Niedersächsischen Skiverbandes (NSV) haben beim Loop One Festival in München mitgemischt. Der Wettkampf mitten in einer Millionenstadt soll Biathlon als Ganzjahressportart etablieren und jüngere Zielgruppen neu erschließen.

Der Biathlon-Weltverband IBU scheint einen Nerv getroffen zu haben. Tausende Zuschauer kamen in den Olympiapark, um zahlreiche Stars der Szene auf Skirollern und am Schießstand zu sehen. Und das fast hautnah, denn bei Loop One gehört der enge Kontakt zwischen Publikum und Aktiven zum Konzept. Dieses kam bei NSV-Landestrainer Rico Uhlig bestens an: „Es war total riesig, hat einfach nur Bock gemacht.“

Jakobs auf Rang sechs

Vier Harzer Talente hatten sich über den Deutschlandpokal für den Jugendwettbewerb am Samstag qualifiziert, in dem die besten
15 Aktiven der Jugend I und II in einem Massenstart um den Sieg liefen. Die beste Platzierung aus NSV-Sicht erreichte Aaron Jakobs vom WSV Clausthal-Zellerfeld, der nach sechs Schießfehlern auf Rang sechs einkam. Emma Busche (vier Fehler) und Noah Seidel (acht/beide SC Buntenbock) belegten jeweils Rang zehn, während es für die ans Skiinternat von Oberwiesenthal gewechselte Klara Hertel (Buntenbock) mit Rang 14 nicht ganz nach Plan lief. Die Harzer kamen direkt aus dem Urlaub, weil sie sich in den Herbstferien eine der wenigen freien Trainingswochen gönnten.

Foto mit zwei Olympiasiegern: Aaron Jakobs vom WSV Clausthal-Zellerfeld (r.) bringt vom Loop One Festival in München unter anderem einen Schnappschuss mit Erik Lesser (l.) und Arnd Peiffer mit. Foto: Privat

Foto mit zwei Olympiasiegern: Aaron Jakobs vom WSV Clausthal-Zellerfeld (r.) bringt vom Loop One Festival in München unter anderem einen Schnappschuss mit Erik Lesser (l.) und Arnd Peiffer mit. Foto: Privat

Jetzt wird wieder für den Winter geschuftet. Loop One sei für die verbleibenden rund zwei Monate bis zum ersten Schneewettkampf „eine schöne Motivation“, sagte Aaron Jakobs. Der 17-Jährige zeigte sich von der Atmosphäre begeistert, schon beim Jugendrennen sei die Resonanz riesig gewesen.

Wie bei der Tour de France

Bei Nachwuchsrennen ist das in der Regel nicht der Fall, auch wenn der Langelsheimer in diesem Jahr schon einen Vorgeschmack bekam. Er startete im September erstmals am Arber im Bayerischen Wald bei den deutschen Meisterschaften der Herren, die schon gut besucht waren. Zu München aber sei das kein Vergleich gewesen. Ob das Ganze schon Tour-de-France-Feeling gehabt habe? Das könne man so sagen, antwortete Jakobs.

Er nutzte den Sonntag, Tag des Hauptrennens, um mit den Großen der Szene wie dem späteren Gewinner Eric Perrot aus Frankreich, Weltcup-Gesamtsieger Sturla Holm Laegreid aus Norwegen oder dem deutschen Weltcupstarter Philipp Nawrath kräftig Selfies zu schießen. „Es ist gut, dass man Biathlon so in die Stadt bringt“, sagte Jakobs.

Daniel Böhm, Sport- und Eventdirektor der IBU, will jüngeres Publikum für Biathlon begeistern. Foto: picture alliance/dpa

Daniel Böhm, Sport- und Eventdirektor der IBU, will jüngeres Publikum für Biathlon begeistern. Foto: picture alliance/dpa

Die beiden Tage in München hatten ohnehin einen starken Harzer Einschlag. Der Clausthal-Zellerfelder Daniel Böhm, der sich endlich Staffel-Olympiasieger nennen kann, gehört ohnehin als Sportdirektor der IBU zu den treibenden Kräften des neuen Veranstaltungsformats. Mit Arnd Peiffer ließ sich auch der zweite Olympiasieger aus dem Harz blicken und beteiligte sich an Mitmachaktionen, die ehemalige Weltklasseläuferin Franziska Hildebrand schaute ebenfalls vorbei.

Loop One habe auf jeden Fall alle Voraussetzungen, um Biathlon weiter voranzubringen, meinte Landestrainer Uhlig. Auch bei den Aktiven: „Die Sportler haben alle ein Grinsen im Gesicht gehabt.“ Das neue Format ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

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