Versöhnung beim Afternoon Tea? Harry trifft König Charles

Hat Prinz Harry wieder Grund zu lachen? Britische Medien spekulieren über eine sich abzeichnende Versöhnung mit seinem Vater König Charles. Foto: Suzanne Plunkett/PA Wire/dpa
Bei Sandwiches, Kuchen und Darjeeling-Tee sollen die zerstrittenen Royals einen Ausweg aus der Krise gesucht haben. Wie sich das Treffen abspielte.
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London. Bei welcher Gelegenheit legen britische Royals ihre Streitigkeiten bei? Beim Afternoon Tea natürlich! Genau so soll es sich zugetragen haben, als Prinz Harry seinem Vater König Charles III. (76) im Londoner Clarence House einen Besuch abstattete.
Der König lasse das Mittagessen gerne ausfallen, so berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Stattdessen werde dem Monarchen gegen 17 Uhr ein Afternoon Tea mit Sandwiches, Kuchen und seiner bevorzugten Teesorte, Darjeeling, mit Honig und Milch, serviert.
Wie der Buckingham-Palast bestätigte, hatte er am Mittwoch dazu seinen jüngeren Sohn zu Gast, der in dieser Woche die alte Heimat besuchte. Harry traf um 17.20 Uhr Ortszeit ein und verließ das luxuriöse Anwesen um 18.14 Uhr, wie PA akribisch festhielt.
Harry war anschließend bestens gelaunt
Vater und Sohn hatten sich zuvor laut Medien seit etwa eineinhalb Jahren nicht mehr gesehen. Das Verhältnis gilt als angespannt. Spekuliert wurde daher, die beiden könnten ein klärendes Gespräch gesucht haben.
Worum es bei dem Gespräch inhaltlich ging, blieb zunächst unklar. Doch Harry war Berichten zufolge bei einem Aufritt im Dienste seines Herzensprojekts Invictus Games bestens gelaunt. Die Frage eines Reporters, wie es seinem Vater gehe, beantwortete er demnach mit: „Ja, es geht ihm großartig. Danke!“
Der Fünfte in der Thronfolge steckte im Stau
Harry war bei dem Event in der City of London – dem Finanzdistrikt der britischen Hauptstadt – heftig verspätet. Hintergrund war der U-Bahn-Streik, der wiederum zu Staus auf den Straßen führte. Der Fünfte in der britischen Thronfolge hat keinen Anspruch mehr auf eine Polizeieskorte mit Blaulicht, die ihn hätte an den Autoschlangen vorbeilotsen können.
Harry und seine Frau Herzogin Meghan (44) hatten sich vor gut fünf Jahren aus dem engeren Kreis der Royals verabschiedet und leben mit ihren beiden Kindern Prinz Archie (6) und Prinzessin Lilibet (4) im US-Bundesstaat Kalifornien.
Verhältnis zu William ist besonders angespannt
Als schwer belastet gilt das Verhältnis zu den anderen Royals spätestens seit Harry und Meghan mit US-Talkshow-Legende Oprah Winfrey im Jahr 2021 vor laufenden Kameras über ihren Ausstieg sprachen und sich bitter beklagten. Es folgten eine Netflix-Dokuserie und Harrys Autobiografie „Spare“ (zu Deutsch: „Reserve“), in der er vor allem gegen seinen Bruder Prinz William (43) und Königin Camilla austeilte.
In seinem Buch berichtet Harry von zahlreichen Demütigungen, die er angeblich durch seinen Bruder erleiden musste. William soll ihn demnach sogar vor nicht allzu langer Zeit im Streit zu Boden gestoßen und verletzt haben. Die einst als unzertrennlich geltenden Brüder stehen sich angeblich schon lange in einem bitteren Wettbewerb gegenüber. Harry bezeichnet William in dem Buch als seinen „geliebten Bruder“ und „größten Widersacher“. Beim jüngsten Heimatbesuch Harrys sollen sie sich aus dem Weg gegangen sein.
Harry wünscht sich eine Aussöhnung
Doch Prinz Harry hatte zuletzt den Wunsch nach einer Aussöhnung geäußert. In einem BBC-Interview nach einer Niederlage vor Gericht um staatlichen Personenschutz bei Besuchen in Großbritannien, der ihm inzwischen nicht mehr automatisch in vollem Umfang zusteht, sagte er: „Ich hätte sehr gerne eine Aussöhnung mit meiner Familie.“ Er fügte hinzu: „Das Leben ist kostbar. Ich weiß nicht, wie lange mein Vater noch zu leben hat.“ Sein Vater spreche aber wegen des Streits um Personenschutz nicht einmal mit ihm.
Mit den wohl gut gemeinten Äußerungen trat Harry jedoch ins Fettnäpfchen. Spekulationen über den Gesundheitszustand des an Krebs erkrankten Monarchen überschlugen sich nach dem Interview.
Geburtstagsgrüße als Zeichen der Annäherung?
Die Funkstille ist eindeutig zu Ende. Immerhin soll Charles für das Treffen seinen sommerlichen Schottland-Aufenthalt unterbrochen haben. Doch von der Rückkehr des verlorenen Sohns zu sprechen, wäre wohl verfrüht. Womöglich handelt es sich nur um einen ersten Schritt hin zur Aussöhnung. Harrys 41. Geburtstag am kommenden Montag könnte die Gelegenheit bieten, eine Entspannung mit einer herzlichen Glückwunschgeste auch öffentlich zu zeigen.
Ob das Verhältnis zu William noch einmal reparabel ist und ob sich Meghan jemals wieder mit der Royal Family arrangieren kann, ist hingegen fraglich. Die Herzogin von Sussex hatte den Royals sogar vorgeworfen, unpassende Bemerkungen über die Hautfarbe ihres damals noch ungeborenen Sohns gemacht zu haben. Namen nannte sie nicht, doch Berichten zufolge soll es sich dabei um Prinzessin Kate (43) und König Charles gehandelt haben.