Tore am laufenden Band und ein Blitz-Hattrick

Nico Roderburg erzielt in dieser Szene aus mehr als 20 Metern das 1:0 für den FC Groß Döhren. Am Ende gehen drei Treffer auf sein Konto. Foto: Gietemann
An den Wochenendspielen des neunten Spieltages der Fußball-Nordharzliga gibt es ausnahmslos Heimsiege. Und nicht nur das – teilweise fallen die Ergebnisse sehr deutlich aus. Insgesamt sehen die Fans auf den Plätzen 46 Tore in sechs Spielen.
Premiere für den FC Groß Döhren in der Fußball-Nordharzliga. Nach acht Auswärtsspielen in Folge durfte das Team von Trainer Lars Gläser endlich wieder vor heimischer Kulisse auflaufen. Die frisch sanierten Kabinen waren rechtzeitig fertig geworden und die Rückkehr auf den Platz hätte kaum besser verlaufen können. Mit einem nie gefährdeten 6:0 (4:0)-Erfolg gegen den TSV Hallendorf setzte Groß Döhren ein Ausrufezeichen im oberen Tabellendrittel.
„Sensationell gut“, freute sich Gläser über die Heimpremiere. „Also erstmal für unsere Bierkasse – die ist nämlich leer. Aber auch für die Jungs, die richtig Bock hatten, mal wieder zu Hause aufzulaufen.“ Auch die neuen Kabinen kamen gut an: „Fühlt sich an, als wenn du in dein Wohnzimmer gehst.“
Gläser setzte auf ein 4-2-3-1-System, und seine Elf legte los wie die Feuerwehr. Bereits nach drei Minuten traf Nico Roderburg aus gut 20 Metern per Sonntagsschuss zum 1:0. Nur sechs Minuten später staubte Robert Munka nach einem Freistoß zum 2:0 ab. Groß Döhren blieb spielbestimmend, kombinierte sicher und erspielte sich Chance um Chance, während Hallendorf kaum Entlastung fand.
Der Frust der Gäste wuchs, selbst der eigene Trainer zweifelte lautstark an der Einsatzbereitschaft seiner Mannschaft: „Wollen wir überhaupt noch teilnehmen?“ Groß Döhren ließ sich davon nicht beirren. Roderburg erhöhte mit einem weiteren Distanzschuss auf 3:0, kurz vor der Pause legte Munka nach einer Ecke das 4:0 nach.
„Ich fand die erste Halbzeit herausragend gut“, lobte Gläser. „Der Gegner ist spielerisch echt ´ne gute Truppe, aber wir waren gegen den Ball überragend und endlich mal konsequent vor dem Tor.“ Dass sein Team mehrfach aus der Distanz traf, war kein Zufall: „Wir wussten, dass deren Innenverteidiger eher zögerlich rausrücken.“
Nach dem Seitenwechsel sorgte Roderburg mit seinem dritten Treffer – einem Heber über den Torwart – für das 5:0. Hallendorf vergab seine beste Chance in der 56. Minute, ehe Domenik Müller per flachem Weitschuss ins rechte Eck den 6:0-Endstand herstellte.
„Es gibt so ein Spiel, da klappt fast alles und aktuell muss man sagen, stehen wir zu Recht dort oben“, bilanzierte Gläser, dessen Team mit nun 20 Punkten vorübergehend Platz zwei belegt. „Nächste Woche in Harlingerode wird wieder ein anderes Brett, aber wir werden auch da bereit sein.“
Tore: 1:0 (4.) Roderburg, 2:0 (10.) Munka, 3:0 (29.) Roderburg, 4:0 (41.) Munka, 5:0 (48.) Roderburg, 6:0 (72.) Müller
FC Groß Döhren: Seidel – Mikulle, Munka, Dette, Schmidt, Haupt (87. D. Varnava), Wolf, L. Varnava (76. Koch), Müller (87. Isic), Ledowski, Roderburg (76. Ngako)
Mabidi trifft dreimal in sechs Minuten

Münchehof-Stürmer Talent Mabidi erzielte nach seiner Einwechselung einen Hattrick binnen sechs Minuten. Foto: Frank Drechsler
Blau-Gelb Asse – TSV Gielde 3:0 (1:0). Tore: 1:0 (45.), 2:0 (75.) Eigentor/Süßmilch, 3:0 (87.)
„Wir haben hier heute mal wieder Geschenke verteilt“, konstatierte ein frustrierter Gielde-Trainer Luca Brandes nach Spielende. Ein Fehler vor dem 0:1, ein Eigentor zum 0:2 und in der Folge „haben wir dann das Fußballspielen eingestellt“.
Vor allem die Einstellung einiger Akteure monierte Brandes. „In der kommenden Woche gegen Cremlingen muss ein Dreier her, das ist auch für die Stimmung dringend nötig.“
SV Fümmelse – SC 18 Harlingerode 6:0 (2:0). Tore: 1:0 (14.), 2:0 (43.) per Foulelfmeter, 3:0 (53.), 4:0 (56.) Eigentor/Starovoit, 5:0 (72.), 6:0 (87.)
Harlingerodes Trainer Boris Bodenstein erlebte heute nach zuletzt guten Auftritten ein anderes Gesicht seiner Elf. „Wir haben nach der Pause direkt das dritte Tor bekommen und danach mussten wir leider einige verletzungsbedingte Wechsel vornehmen, so Bodenstein. Das war insgesamt auch zu körperlos, der Einsatz hat gefehlt. Aktuell kriegen wir die Qualität nicht auf den Platz.“
SV Schladen – TSV Salzgitter 12:2 (6:0). Tore: 1:0 (6.) Ambrosius, 2:0 (11.) Pflugmacher, 3:0 (12.) Wallat, 4:0 (19.) Becker, 5:0 (25.) Becker, 6:0 (37.) Ambrosius, 7:0 (46.) Kapitza, 8:0 (49.) Wloch, 8:1 (55.), 9:1 (62.) per Eigentor, 9:2 (72.), 10:2 (74.) Löffler, 11:2 (83.) Wallat, 12:2 (90.) Ambrosius
Der SV Schladen machte es gegen überforderte Gäste an diesem Sonntag zweistellig. „Wir sind hier viel besser und konzentrierter ins Spiel gekommen als zuletzt und haben endlich die Tore erzielt“, spielte Co-Trainer Stefan Becker auf den zuletzt gebotenen Chancenwucher an. Nach der Pause „haben wir schönen Fußball gespielt, die Tore heraus kombiniert und das Ergebnis noch in die Höhe geschraubt“.
FC Othfresen – SC Gitter II 9:1 (5:1). Tore: 1:0 (9.) Bresemann, 2:0 (18.) Boemke, 3:0 (21.) Bresemann, 3:1 (28.), 4:1 (35.) Melzian/Handelfmeter, 5:1 (42.) Wucherpfennig, 6:1 (54.) Hollmann, 7:1 (56.) Bauer, 8:1 (63.) Bresemann, 9:1 (70.) Wucherpfennig
Co-Trainer Sebastian Leppich zeigte sich nach dem deutlichen Sieg rundum zufrieden. Sein Team habe von Beginn an das Geschehen bestimmt und den Gegner nie ins Spiel kommen lassen. „Die Jungs haben sich endlich auch für ihren hohen Aufwand belohnt und direkt neun Tore erzielt“, sagte er. Die Gäste konnten dem permanenten Druck kaum etwas entgegensetzen.
TSV Münchehof – SV Hahndorf 7:0 (2:0). Tore: 1:0 (18.) Carl, 2:0 (36.) Lüders, 3:0 (51.) Mabidi, 4:0 (53.) Mabidi, 5:0 (57.) Mabidi, 6:0 (82.) Fuhrmann, 7:0 (85.) Lüders
Die ersatzgeschwächten Hahndorfer waren in Münchehof chancenlos. SV-Trainer Stephen Wellegehausen gab sich keinen Illusionen hin: „Wir laufen auf der letzten Rille, hatten noch drei Leute aus der Reserve dabei.“ So habe sich sein Team so teuer wie möglich verkauft, doch mehr war nicht drin. „Wir müssen auf die Rückkehrer hoffen, aktuell haben wir keine personellen Alternativen.“
Sein Gegenüber Pedro Lopez zeigte sich hochzufrieden: „Ich habe nach dem Pokalspiel einige Wechsel vorgenommen, das hat sich bezahlt gemacht.“ So schmorte Talent Mabidi 45 Minuten auf der Bank, bevor er nach seiner Einwechslung binnen sechs Minuten einen Hattrick erzielte. „Die Mannschaft hat heute für das Pokalspiel entschädigt und gezeigt, was sie kann.“
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