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Fußball-Nordharzliga

GZ Plus IconFCO watscht Hahndorf ab, FC Groß Döhren nun Dritter

Der Schlusspunkt: Othfresens Joker Lorenz Kaiser erzielt ungehindert das 7:0, Hahndorfs Schlussmann Nils Maibaum ist nur noch bedient. Foto: Gietemann

Der Schlusspunkt: Othfresens Joker Lorenz Kaiser erzielt ungehindert das 7:0, Hahndorfs Schlussmann Nils Maibaum ist nur noch bedient. Foto: Gietemann

Gute Bilanz für die Mannschaften aus dem Landkreis Goslar am 7. Spieltag der Fußball-Nordharzliga: Nur der SV Hahndorf bleibt ohne Punkte. Der SV Schladen verliert das Spitzenspiel gegen den SV Innerstetal, neuer Dritter ist der FC Groß Döhren.

Von Malte Thielemann und Lennart Saigge Sonntag, 21.09.2025, 19:22 Uhr

Entspannter Sonntagnachmittag für den FC Othfresen: Im Nachbarschaftsduell der Fußball-Nordharzliga setzten sich die Schützlinge von Trainer Thomas Ströhl gegen den Aufsteiger SV Hahndorf völlig ungefährdet mit 7:0 (4:0) durch und kamen somit zum zweiten deutlichen Sieg ohne Gegentor in Folge.

Die rund 80 Zuschauer mussten nicht lange auf einen Treffer warten. Bereits nach sechs Minuten vollendet Ole Bauer den ersten gefährlichen Angriff seiner Mannschaft ungehindert aus Nahdistanz. „Es haben verletzungs- oder krankheitsbedingt einige Leute gefehlt. Aber so darf man sich nicht abschlachten lassen“, meinte Hahndorfs Coach Stephan Wellegehausen. So ging auch Brayan Cardenas Erola stark angeschlagen in die Partie. Nach rund einer halben Stunde war für die wichtigste Hahndorfer Offensivkraft schon Schluss. Zu allem Überfluss musste auch noch Routinier Jerome Wegener kurz vor der Pause passen.

Feiner Spielzug zum 4:0

Diese Probleme entschuldigen allerdings nicht das schlechte Defensivverhalten der Gäste. Die Othfresener nutzten die vielen Freiheiten in der ersten Hälfte gleich viermal aus und entschieden die Partie somit frühzeitig. Sehenswert war der vierte FCO-Treffer, als Marko Bresemann nach einem feinen Spielzug über Bauer und Luis Boemke einnetzte.

Nach dem Wiederanpfiff setzten die Gäste wenigstens einige Akzente in der Offensive und hätten durchaus auch den einen oder anderen Treffer erzielen können. So vergab Henrik Stöwenau einen Hochkaräter (50.) und Julian Gatzke scheiterte an FCO-Keeper Manuel Richter sowie an der Latte (64./77.). Dafür traf auf der Gegenseite Henrik Melzian nur den Pfosten (62.). Der Othfresener Kapitän machte es fünf Minuten vor dem Ende mit seinem Tor zum 5:0 besser. Dies war der Auftakt zu einer starken Schlussphase, in der der eingewechselte Lorenz Kaiser zur Freude von Ströhl noch zwei Treffer nachlegte. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie will und Lust hat. Wir kommen jetzt aus dem Loch heraus, dass wir verletzungsbedingt hatten.“

Tore: 1:0 (6.) Bauer, 2:0 (28.) Bauer, 3:0 (40.) Glufke, 4:0 (43.) Bresemann, 5:0 (85.) Melzian, 6:0 (86.) L. Kaiser, 7:0 (90.+1) L. Kaiser

FC Othfresen: Richter – Hollmann, Hainke, Glufke (71. K. Fricke), Gottschlich, Bauer, Melzian, Boemke (81. Nave), Siemens, Russo, Bresemann (65. L. Kaiser)

SV Hahndorf: Maibaum – Jannis Gatzke, Kiehne, Ternes, Parbst (81. Artur Mukshian), Wegener (45. +1 Lohse), Julian Gatzke, Arman Mukshian, Czwojdrak, Stöwenau, Erola (33. Gertz)

Groß Döhren und Harlingerode auf Klettertour

Licht und Schatten für diese hiesigen Vertreter in der Nordharzliga: Der Tabellenzweite SV Schladen verlor das Spitzenspiel gegen Primus SV Innerstetal mit 0:2, verkaufte sich dabei aber mehr als teuer. Der SC 18 Harlingerode holte hingegen in Adersheim einen nicht unbedingt zu erwartenden Dreier (3:2) und ist wie der FC Groß Döhren (3:2 in Cremlingen) als neuer Tabellendritter und der TSV Münchehof (3:2 gegen Hallendorf) auf dem Weg nach oben. Der TSV Gielde hingegen verlor in Fümmelse (2:3) und muss sich vorerst nach unten orientieren.

Arminia Adersheim – SC 18 Harlingerode 2:3 (1:2). Tore: 0:1 (4.) Lüddemann, 0:2 (9.) Krause, 1:2 (43.), 1:3 (65.) Diaby, 2:3 (81.)

Beide Mannschaften brannten im ersten Abschnitt ein Feuerwerk ab, so Harlingerodes Trainer Boris Bodenstein: „Ein offener Schlagabtausch, da hätte es zur Pause auch 5:5 stehen können.“ Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit hob der Coach einen Akteur besonders heraus: „Torwart Felix Bergerhoff hat uns im Spiel gehalten und fantastisch pariert.“ Seine Elf habe nach starkem Beginn gut verteidigt und auf Konter gelauert. „Arminia hatte zwar mehr Ballbesitz, aber wenig zwingende Möglichkeiten“, so Bodenstein, der meinte: „Ich hoffe, die Jungs sehen, dass es funktioniert, wenn alle in die Vollen gehen.“

TuS Cremlingen – FC Groß Döhren 2:3 (1:1). Tore: 1:0 (14.), 1:1 (31.) Roderburg, 1:2 (70.) Roderburg, 2:2 (81.), 2:3 (90.+1) Wolf – FC-Keeper Bothe verletzt sich und wird durch Feldspieler Gottschlich ersetzt (20.)

Lars Gläser, Trainer der Gästeelf, sprach nach Spielschluss Klartext: „Wir hätten die hier in der zweiten Hälfte begraben müssen.“ Chancen für drei Spiele habe sich sein Team herausgespielt, „aber wir haben den Deckel nicht drauf gemacht“. So kamen die Platzherren spät zum Ausgleich, doch die Döhrener Stärke bei Standards brachte einmal mehr den noch späteren Siegtreffer ein. „Unsere Standards sind einfach ein Genuss“, sagte Gläser, der zudem seinen besten Feldspieler adelte: „Domenik Weidner ist trotz seines elitären Defensivverhaltens auch offensiv immer gefährlich.“

SV Schladen – SV Innerstetal 0:2 (0:0). Tore: 0:1 (87.), 0:2 (90.+1)

Schladens Trainer Marco Elsenbruch betonte das unglückliche Ergebnis: „Das ist eine ganz bitte Pille, denn wir waren über weite Strecken absolut überlegen.“ Sein Team habe ungewohnte Schwächen im Abschluss gezeigt, viele gute Möglichkeiten nicht genutzt. „Wir haben immer auf Sieg gespielt, wurden dann einmal ausgekontert.“ In der Folge habe sein Team aufgemacht und das zweite Gegentor gefressen. „Mit dem Spiel meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden, mit der Chancenverwertung und dem Ergebnis hingegen gar nicht“, so Elsenbruch.

SV Fümmelse – TSV Gielde 3:2 (2:1). Tore: 0:1 (14.) Bell, 1:1 (36.), 2:1 (44.), 3:1 (64.), 3:2 (72.) Bell

Die Gäste hatten sich nach zuletzt durchwachsenen Leistungen einiges vorgenommen. „Wir haben unter der Woche taktisch viel gearbeitet, waren über weite Strecken des Spiels auch die bessere Mannschaft“, sagte Coach Luca Brandes. Dass es dennoch eine Niederlage gab, sei unter anderem dem „Pech mit den Unparteiischen“ zuzuschreiben. Brandes verwies allerdings auch darauf, dass alle Gegentore nach Standards gefallen seien. „Wir wissen nun, an welchen Schrauben wir noch drehen müssen. Es war spielerisch und kämpferisch definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.“

TSV Münchehof – TSV Hallendorf 3:2 (2:1). Tore: 0:1 (10.), 1:1 (30.) Lüders, 2:1 (42.) Lüders, 3:1 (75.) Cichon, 3:2 (90.) – Rot für den Münchehofer Schroppe (84./gefährliches Spiel.)

Der TSV feierte einen souveränen Heimsieg, Trainer Pedro Lopez sah aber Luft nach oben. „Wir tun uns aktuell zu schwer, auch heute hätten wir den Sack viel eher zumachen müssen.“ Sein Team sei zwar nach dem 2:3 nicht ins Schwimmen geraten, aber unnötig sei das Tor allemal gewesen. „Wir haben das gegen einen wirklich guten Gegner sehr stark gemacht“, so Lopez, der auf die endgültige Rückkehr von Alexander Bergmann setzt. „Wir spielen dann einfach noch mal anders.“

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