Jan Abraham leiht dem Teufel im neuen Hörspiel seine Stimme
Er gibt auch dem Satan seine Stimme: Jan Abraham in seinem heimischen Studio. Foto: Leifeld
Vom Harzer Bühnen-Teufel zum Sprecher dunkler Mächte: Jan Abraham leiht im neuen Hörspiel „Heinrichs Höllenritt“ dem Satan seine Stimme. Doch was steckt wirklich hinter seiner Faszination für das Böse?
Wolfshagen. Jan Abraham ist vielen Mitbürgern bekannt wie ein bunter Hund: Nicht nur, wenn der Oberteufel die Wolfshäger Hexenbrut anführt oder als „Lord Luzifer“ mit seinen teuflischen Gespielinnen zur Walpurgisnacht die Bühne betritt. Er hat 20 Jahre Bühnenerfahrung vorzuweisen. Auch zu Halloween ist der Wolfshäger für manch höllischen Gag und Geistertanz zu haben. Aber Jan Abraham macht noch viel mehr. So leiht er als Hörspielsprecher auch dem Satan seine Stimme.
In der legendären Hexenstadt Salem / USA führte Oberteufel Jan Abraham 2024 die Abordnung der Wolfshäger Hexen an. Foto: Privat
Dabei zeigt er sich im kreativen Kreis der nebenberuflichen Hörspielsprecher seit vielen Jahren eng verwurzelt. Insidern der heimischen Gruselszene ist noch die Kurzgeschichte zum Geheimnis der „Wolfshäger Stummeleiche“ in Erinnerung, die Sage eines mysteriösen Baumes, die Abraham vor rund 15 Jahren vertonte. Seither knüpfte der heute 42-jährige Abraham viele Bande in der Hörspiel-Mystery-Szene.
Mystische Zeitreise mit dem Satan
Brandaktuell erschien nun „Heinrichs Höllenritt: Die Blutpfingst zu Goslar“ von Autor Peter Wayand. Erschienen als Puzzle Cat Entertainment-Produktion erzählt sie eine wahre Geschichte um den damals zwölfjährigen König Heinrich IV. der zum Pfingstfest, am 17. Juni 1063 n. Chr., einem sehr blutigen Handgemenge zweier rivalisierender Gruppen im „Goslarer Dom“, der Stiftskirche St. Simon und Judas, nur knapp entkommen konnte. Als erschütternd und lehrreich wird dieser blutige Tag, der viele Verwundete und Tote forderte, noch heute von den Historikern beschrieben. War der wahre Heinrich IV. dem damaligen Gemenge schadlos in die Kaiserpfalz entkommen, erwartetet ihn dort im Hörspiel jedoch der Höllenritt, eine fiktive Zeitreise mit dem Satan (Jan Abraham). Als „Gegenspieler Gottes“ rügt er die feige Flucht des jungen Königs und führt ihn mithilfe eines magischen Umhangs durch Raum und Zeit.

Das Cover des Hörspiels: „Heinrichs Höllenritt. Die Blutpfingst zu Goslar“. Foto: Privat
Die Handlung ist ein klassisches Mystery-Hörspiel um Versuchung, Machtspiel und Gnade. Alles zusammen wird in einer 1:14 -stündigen Zeitreise spannend erzählt. Sie ist als Stream bei Spotify, Apple Music und Audible erhältlich. „Es ist schon lustig, dass ich immer irgendwie in die Rolle des Teufels geschoben werde“, erzählt Jan Abraham mit tiefer satanischer Stimme und lacht höllisch.
Aber wie wird jemand aus dem Landkreis Goslar Hörspielsprecher bei der im Westerwald ansässigen Produktionsfirma Puzzle-Cat-Entertainment? Durch zwei Bewerbungen. Ein Glücksfall. „Das Geschäft in diesem Sektor ist aber sehr, sehr mühsam und hart umkämpft. Du musst viele Klinken putzen, bevor die Türen aufgehen“, verdeutlicht er. Selbst für ihn, der den Hörspielsprecher nur nebenberuflich als Spaß und Hobby macht. Fahrten in den Westerwald sind oft gar nicht nötig. Oft spricht er die geforderten Texte in der heimischen Box ein.
Einmal Teufel, immer Teufel?
Jan Abraham ist nach vielen Jahren in der Szene gut vernetzt und arbeitet inzwischen mit verschiedenen Produktionsfirmen gut zusammen. Auf Spotify gibt es sogar ein Künstlerprofil von ihm.

Als „Lord Luzifer“ trieb er 2019 seinen Spaß mit der Wolfshäger Hexenbrut. Foto: Leifeld (Archiv)
Historisch auch spannend: Im Anschluss an die Höllenritt-Story bietet er einen Hörspiel-Talk mit Dr. Jan Habermann, dem wissenschaftlichen Leiter der Kaiserpfalz und des Goslarer Museums, zu den damaligen Ereignissen.
Aber damit noch nicht genug Teufelskram: Brandaktuell am Freitag, 31. Oktober erscheint „Tödlicher Knoblauch“, eine Sammlung 28 mystischer Kurzgeschichten, ebenfalls mit Jan Abraham in der Rolle des teuflischen Sprechers. Ohne Teufel geht es nicht? „Doch, tatsächlich“, berichte der Sprecher zufrieden: „Demnächst schlüpfe ich bei einer neuen Sherlock Holmes-Folge der Puzzle-Cat-Produktion in die Rolle eines mystischen Professors …“ Da dürfen Hörer gespannt sein.
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