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CDU-Bewerber

GZ Plus IconWird Seesens Bürgermeister Erik Homann Landratskandidat?

Seesens Bürgermeister Erik Homann steht mit weiteren Personen zusammen und hält eine Rede.

Seesens Bürgermeister Erik Homann (2.v.l.), hier bei einer Veranstaltung am Jacobson-Haus zu Fragen im Umgang mit der AfD, ist als CDU-Kandidat für das Landratsamt im Gespräch. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Foto: Leifeld

Bei den Landratswahlen im September 2026 ist Seesens Bürgermeister Erik Homann als CDU-Bewerber im Gespräch. Eine Entscheidung soll zum Jahreswechsel fallen.

Von Oliver Stade Mittwoch, 19.11.2025, 13:00 Uhr

Goslar. Der CDU-Kreisverband Goslar beschäftigt sich derzeit mit zwei wegweisenden Themen: Bei der Suche nach einem Landratskandidaten für die Kommunalwahl im September 2026 ist Seesens Bürgermeister Erik Homann (48) als Bewerber im Gespräch. Außerdem zieht die Kreisgeschäftsstelle möglicherweise von der Marktstraße in Goslar an einen für die Partei historischen Ort.

Abgesehen von der FDP, die mit ihrem Kreisvorsitzenden Florian Schmidt antreten will, gibt es aktuell in keiner Partei einen offiziellen Landratskandidaten. Auch die SPD hat noch niemanden nominiert, es heißt aber, Amtsinhaber Dr. Alexander Saipa (49), seit November 2021 im Amt, trete wieder an. „Die Anzeichen sprechen dafür“, sagt die SPD-Unterbezirksvorsitzende Annett Eine. Eine Entscheidung soll im kommenden Jahr fallen. Saipa selbst bestätigt, dass er sich zur wieder zur Wahl stellt, der Unterbezirksvorstand habe ihn bereits nominiert.

Entscheidung zum Jahresende

Die Christdemokraten wollen bis zum Jahresende eine Auswahl getroffen haben. Das fügt sich in die Überlegungen von Erik Homann, der, wie er sagt, Anfang kommenden Jahres „Klarheit haben will“, wie es weitergeht.

Homann ist seit November 2011 Bürgermeister in Seesen, zuvor war er drei Jahre Erster Stadtrat. Derzeit wägt er ab, ob er nach seinem Ausscheiden aus dem Rathaus, zur Wahl will er nicht wieder antreten, als Landrat kandidiert oder stattdessen in die Kanzlei seiner Frau einsteigt. Die Fachanwältin für Familienrecht hat sich vor anderthalb Jahren mit einer Kanzlei in Seesen selbstständig gemacht.

Jurist Homann ist einer von zwei Kandidaten, mit denen CDU-Kreisvorsitzender Ralph Bogisch über eine Kandidatur spricht. Der andere Bewerber stamme nicht aus dem Landkreis Goslar, heißt es. Falls Homann antreten würde, wäre er anders als 2021 der Hahnenkleer Hotelier Axel Bender aller Voraussicht nach ein starker Bewerber mit guten Aussichten, nicht nur wegen der politischen Großwetterlage: Homann kennt die Region gut, er bringt Verwaltungserfahrung mit und findet sich als Bürgermeister im politischen Geschäft zurecht.

Erinnerung an Parteigründung

Derweil lädt der CDU-Kreisverband Goslar für Freitag dieser Woche zu einem Kreisparteitag nach Goslar ein. Beginn ist um 17 Uhr im „Odeon“-Theater, das derzeit zu einem Wohnhaus umgebaut wird. Der Ort ist mit Bedacht gewählt, denn der Kreisverband erwägt, seine Geschäftsstelle in das Gebäude zu verlegen. Dafür könnte eine Wohnung gemietet werden, die sich auf mehrere Ebenen erstreckt.

Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, dem Vernehmen nach geht es auch um die Finanzierung und darum, ob sich der CDU-Landesverband daran beteiligt.

Im Odeon-Theater würde die CDU an eine historische Stätte zurückkehren, dort wurde vor 75 Jahren die Bundes-CDU gegründet. Daran hatte die parteinahe Konrad-Adenauer-Stiftung erst kürzlich mit ihrer „Goslarer Rede“ im „Achtermann“ erinnert. Bereits vor 80 Jahren, am 20. Oktober 1945, wurde indes bereits ein Vorläufer des heutigen CDU-Kreisverbandes gegründet. So liegt es für den CDU-Kreisvorsitzenden Ralph Bogisch nahe, die Geschäftsstelle ins Odeon-Theater zu verlegen und eine kleine Gedenkstätte in dem Gebäude einzurichten. Das sei für ihn „eine Herzensangelegenheit“, sagt er.

Tag der offenen Tür

Mehr dürften die Teilnehmer des Kreisparteitags am kommenden Freitag erfahren. Wahlen stehen bei der Versammlung nicht an, bei der wegen des Umbaus in dem Gebäude noch Baustellen-Atmosphäre herrscht. Bogisch kündigt aber an, dass die Wohnung, die möglicherweise angemietet wird, festlich hergerichtet ist, wenn sich die geladenen Gäste in dieser Woche im „Odeon“ treffen.

Bereits für 15 Uhr lädt die CDU zu einem „Tag der offenen Tür“ in die bisherige Kreisgeschäftsstelle in der Marktstraße 29 ein, dazu sind Gäste willkommen. Beim Kreisparteitag, zu dem Christoph Plett erwartet wird, der Vorsitzende des CDU-Landesverbandes Braunschweig, kommen indes nur geladene Gäste zusammen. Die treffen sich nach dem Kreisparteitag zu einem Empfang, mit dem der Kreisverband an die Gründung seiner Vorläuferorganisation vor 80 Jahren erinnert.

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