Versuchter Mord in Schladen-Beuchte: Frau soll Mann mit Säure übergossen haben
Ein siebenstündiger Einsatz für die Feuerwehren am 7. November in Beuchte. Foto: BlaulichtSZ
Ein Mann wird in Beuchte mit hoch konzentrierter Ameisensäure übergossen. Die Täterin soll seine Ehefrau sein. Von diesem Motiv geht die Staatsanwaltschaft aus.
Beuchte. Ein schweres Gewaltdelikt hat am 7. November den Schladener Ortsteil Beuchte erschüttert. In einem Einfamilienhaus in der Siedlerstraße soll eine 26-jährige Frau ihren 32-jährigen Ehemann mit hoch konzentrierter Ameisensäure übergossen haben. Der Mann erlitt dabei schwere Verletzungen, berichtet Christian Wolters, Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Braunschweig, gegenüber der GZ. Inzwischen befindet er sich außer Lebensgefahr. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft steht eine vorausgegangene Trennung des Mannes im Raum, sie könnte das Motiv für die Tat gewesen sein.
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Gegen die Beschuldigte wurde noch am Wochenende ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erlassen. Sie befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Zuvor wurde sie, wie ihr Ehemann, in einer Spezialklinik in Halle (Saale) behandelt.
Feuerwehr sieben Stunden im Einsatz
Die Feuerwehr wurde zunächst um 17.16 Uhr mit dem Einsatzstichwort „einfache technische Hilfeleistung“ alarmiert. Schnell zeigte sich vor Ort jedoch, dass es sich um eine hochgefährliche Lage handelte: Der ausgetretene Stoff, Ameisensäure in stark konzentrierter Form, machte ein umfangreiches Gefahrstoffszenario notwendig, erklärt die Freiwillige Feuerwehr Schladen in ihrem Einsatzbericht.

Im Einsatz waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Beuchte, Schladen, Wehre und Heiningen. Foto: BlaulichtSZ
Gefahrstofflage statt Routineeinsatz
Die Wehren aus Beuchte und Wehre waren zuerst am Einsatzort. Auch die Feuerwehr aus Heiningen war im Einsatz. Aufgrund der Komplexität der Situation wurde die Feuerwehr Schladen nachalarmiert. Mehrere Trupps gingen unter schwerem Atemschutz vor, um den Stoff zu identifizieren, Messungen vorzunehmen und die Gefahr zu beseitigen.
Dritter Verhandlungstag
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Parallel dazu wurde eine großzügige Sperrung und Ausleuchtung des Bereichs eingerichtet. Die Einsatzkräfte stellten zwei Notdekontaminationseinheiten sowie ein Zelt für die Versorgung von Patienten und Feuerwehrleuten bereit. Unterstützt wurden sie vom Rettungsdienst der Landkreise Goslar und Wolfenbüttel.
Erst nach einer umfangreichen Reinigung der verwendeten Ausrüstung konnten die Kräfte ihren Einsatz nach rund sieben Stunden beenden.
Rettungskräfte verletzt
Nach Informationen der GZ sollen bei dem Einsatz auch mehrere Rettungskräfte verletzt worden sein. Sie wurden demnach ebenfalls im Fachklinikum in Halle (Saale) behandelt.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig laufen auf Hochtouren.
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Für die Anwohner blieb der Einsatz nicht unbemerkt: Über Stunden prägten Einsatzfahrzeuge, Absperrungen und eine große Zahl von Feuerwehr- und Rettungskräften das Bild im sonst ruhigen Dorf.
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