Schon wieder Wildschweine: Fußballplatz im Oberharz verwüstet
So sieht der Sportplatz an der Ringerhalde aus, nachdem er Anfang der Woche von einer Wildschweinrotte heimgesucht wird. Foto: Privat
Es ist die dritte Wildschwein-Attacke in Folge: Eine große Rotte hat erneut den sanierten Fußball-Rasenplatz des TuS Clausthal-Zellerfeld an der Ringerhalde verwüstet. Der Verein wollte längst Abhilfe schaffen, die nun aber zu spät kommt.
Andreas Winkler versteht die Welt nicht mehr. Wildschweine haben im dritten Jahr in Folge den Rasenplatz des TuS Clausthal-Zellerfeld derart verwüstet, dass an Fußball über Monate hinaus nicht mehr zu denken ist. „Wir sind schockiert und platt“, sagt der 2. Vorsitzende.
Das Unheil nahm in der Nacht von Montag auf Dienstag seinen Lauf, als eine rund 20-köpfige Rotte auf der Ringerhalde auf Nahrungssuche ging. Nur eine Nacht später kehrten die Tiere zurück, um ihr zerstörerisches Werk fortzusetzen. Winkler befürchtet, dass die ungebetenen Gäste sich noch lange nicht ausgetobt haben.
Den nahe gelegenen Robinson-Spielplatz sollen sie ebenfalls verwüstet haben, auch mehrere Privatgrundstücke seien betroffen, erzählt der TuS-Vize. Dass es sich um rund
20 Tiere handelt, ist genau dokumentiert. Eine nahe des Platzes wohnende Familie hat eine Wildkamera installiert, auf der alles festgehalten ist.
Genügend Einfallstore
Auf der Ringerhalde ist es die dritte Wildschwein-Attacke in Folge. Bereits im April 2023 war der TuS-Platz von den Borstenviechern heimgesucht worden, die im Oktober 2024 zurückkehrten. Um das weiträumige Gelände gibt es zwar einen Zaun, der aber unter anderem durch Windbruch und Vandalismus beschädigt ist und so den Tieren genügend Einfallstore bietet.

Die Borstenviecher hinterlassen auf der Ringerhalde eine Spur der Verwüstung. Foto: Privat
In einem Arbeitseinsatz hatten freiwillige Helfer, darunter ganze Familien, den Rasen in diesem Jahr wieder hergerichtet. „Wir sind auf die Knie gegangen, haben Steine rausgeholt, der Maulwurf ist ja auch noch drin“, erzählt Winkler. Das Resultat konnte sich sehen lassen – bis Anfang dieser Woche. Die Wildschweine tobten sich zu allem Überfluss rund um die Mittellinie aus, sodass beide Hälften des Platzes betroffen sind. Und keiner weiß, was noch kommt.
Neuer Zaun im November
Besonders bitter: Nach den Erfahrungen aus den beiden vergangenen Jahren hatte der Verein einen rund 350 Meter langen Wildzaun in Auftrag gegeben, dessen Lieferung sich aber verzögerte. Jetzt soll er im November installiert werden. Zu spät. Im kommenden Jahr steht also die nächste Sanierung für einen Verein an, der sich ohnehin in einer Zeitschleife wähnt. Auch der Verkauf des August-Tiemann-Platzes zieht sich seit Jahren hin, was sich wiederum auf die Finanzen auswirkt.
Erst einmal gilt es, den Spielbetrieb neu zu regeln. Die Herrenteams werden nun den Hartplatz benutzen, bevor sie Mitte Oktober turnusmäßig auf die Zellerfelder Mühlenhöhe wechseln. Auch für die acht Jugendmannschaften steht ein Umzug auf den Hartplatz an. Immerhin: Die Jüngsten eröffnen nach den Herbstferien die Hallensaison.
Der Unmut aber ist groß bei Winkler. So könne es nicht weitergehen, sagt er. „Es muss eine Gesetzesvorlage her. Jeder schiebt das Problem auf einen anderen.“
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