Hoffnung und Träume für 527.000 Euro

Für diesen noch namenlosen Fuchs-Hengst musste Liberty Racing 200.000 Euro bezahlen. Foto: Rühl
Die Bad Harzburger Galopp-Syndikate Liberty Racing ersteigern in Baden-Baden sechs einjährige Vollblüter. Mehr als eine halbe Million Euro bezahlen die Anteilseigner dafür, die auf weitere Erfolge ihrer Pferde hoffen.
Nach zwei Derbysiegen infolge hat sich um Liberty Racing ein wahrer Hype entwickelt. Was nicht verwundert: Einen besseren Start hätten sich Liberty-Racing-Gründer Lars-Wilhelm Baumgarten und seine Lebensgefährtin Nadine Siepmann, die als Co-Founderin des Unternehmens fungiert, nicht wünschen können.
Nach Fantastic Moons Derbysieg 2023 machte dessen Nachfolger Palladium mit seinem Triumph auf dem Horner Moor am ersten Juli-Sonntag die Titelverteidigung im Derby perfekt.
Nachdem es bei Liberty Racing 2023 vier Varianten (Aces, Australia, Gold und Kings) gab, haben die Macher bei ihrer 2024er Version etwas zurückgedreht. Für den Vollblut-Jahrgang 2022 gibt es die Varianten Liberty Racing Gold und Platin. „Alle Anteile sind verkauft“, konnte Nadine Siepmann mitteilen: „Wir haben in jedem der beiden Syndikate die maximale Anzahl von 32 Anteilseigner erreicht.“
Gleich nach Erscheinen des Kataloges für die Jährlingsauktion der Baden-Badener Auktionsgesellschaft (BBAG) sondierte das „Dreamteam“ Lars-Wilhelm Baumgarten, Nadine Siepmann und Wilhelm „Kojak“ Feldmann das hochkarätige Angebot. Von den 210 Jährlingen, also ein Jahr alte Vollblutpferde, nahmen die Macher für Liberty Racing acht in die engere Auswahl.
Zweimal Unterbieter
Sechsmal hatte der 53-jährige gebürtige Bad Harzburger Lars Baumgarten, den seine Freunde „Lausus“ nennen, als letzter Bieter die Hand oben und unterschrieb die entsprechenden Kaufverträge. Nur zweimal gingen die Liberty Racer als Unterbieter leer aus. Bei einem Bruder von Winning Spirit, der für Liberty Racing vor einem Jahr Vierter im Deutschen und Zweiter im Italienischen Derby war, „sind wir bis 200.000 Euro mitgegangen“, so Baumgarten. Am Ende wurde der Hengst aus dem Gestüt Park Wiedingen (Vater Soldier Hollow – Mutter Wamika) für 320.000 Euro verkauft. Beim Hengst Mountbattan, ein Sohn des Deckhengstes Japan aus der Mutterstute Monami, der seine ersten Nachkommen auf der Auktion hatte, stieg Baumgarten bei 130.000 Euro aus. Der Zuschlag erfolgte wenig später für 140.000 Euro.
Das konnte das Team von Liberty Racing letztlich verschmerzen. „Wir haben für unsere Syndikate sechs Hengste gekauft, wir sind sehr zufrieden. Wir haben sechs unserer Favoriten bekommen“, zeigte sich Co-Founderin Nadine Siepmann sehr zufrieden mit dem Auktionsverlauf. In der Summe wurden 527.000 Euro in Hoffnung und Träume investiert, denn bis zum ersten Rennbahn-Auftritt ist es noch ein langer Weg. „Es kann viel passieren“, weiß Baumgarten. Dann wird sich zeigen müssen, ob unter den ersteigerten Jährlingen ein neuer Fantastic Moon oder Palladium sein werden. Wie auch immer. Baumgarten gibt sich jedenfalls optimistisch: „Der Derbytraum lebt!“

Lars-Wilhelm Baumgarten (Mitte) zusammen mit seiner Lebensgefährtin Nadine Siepmann und Wilhelm „Kojak“ Feldmann in der Iffezheimer Auktionshalle. Foto: Rühl
Mit 200.000 Euro am tiefsten in die Tasche greifen musste Liberty Racing bei einem Fuchs-Hengst, dessen Vater Glenaegles ein Sohn von Weltklasse-Vererber Galileo ist und vom Gestüt Park Wiedingen angeboten wurde. Seine Mutter Darshana (von Medicean) gewann zwei Rennen und hat eine ganze Reihe von Gruppe-Siegern in der Familie.
Weiterer Fuchs-Hengst
Für einen weiteren Fuchs-Hengst, der von Stauffenberg Bloodstock vorgestellt wurde, waren 140.000 Euro fällig. Dessen Vater Teofilo, ein weiterer Galileo-Sohn, gewann als ungeschlagener Zweijähriger zwei Gruppe-I-Rennen. Die Mutter Asoof, eine Dubawi-Tochter, war dreimal siegreich und lief auf Gruppe-II-Ebene in die Platzierung.
Liberty Racing 2024 Gold (13.500 Euro je Anteil) mit dem Bad Harzburger Dietrich Bening (in Klammern Vater, Mutter und Anbieter):
Rapp-Hengst (Kandargent – Weeamoo, Ronald Rauscher/Agent – 55.000 Euro); brauner Hengst (Study of Man – Casuarina – Spencer Sales – 50.000 Euro); brauner Hengst (In Swoop – Sacre Fleur – Ronald Raucher/Agent – 36.000 Euro).
Liberty Racing 2024 Platin (27.500 Euro je Anteil):
Fuchs-Hengst (Gleneagles – Darshana – Gestüt Park Wiedingen – 200.000 Euro); brauner Hengst (Oasis Dream – Win for life – Stiftung Gestüt Fährhof – 46.000 Euro); Fuchs-Hengst (Teofilo – Asoof – Stauffenberg Bloodstock – 140.000 Euro).
Das Highlight der Auktion war der Hengst Del Maro (Camelot – Diamanta) für den das Godolphin-Turf-Imperium 850.000 Euro bezahlte. Gezogen und angeboten wurde der neue BBAG-Rekord-Jährling vom Gestüt Brümmerhof.
Die 154 verkauften Jährlinge wurden für durchschnittlich 48.120 Euro verkauft. Der Gesamtumsatz von 7.434.500 Euro lag 8,19 Prozent unter dem des Vorjahres (8.457.500 Euro).