Braunlage als Schmelztiegel der Kulturen

Gute Stimmung ist im Wurmbergstadion immer garantiert. Foto: Drechsler
Fußballtrainer Kenneth Schuller gibt sich in seiner Kolumne als großer Liebhaber des Eishockeys zu erkennen. Sein Oberharzer Heimatverein, die Falken, stehen vor einer spannenden Saison.
Fußball meets Eishockey. Nicht nur die eingeschworenen Fans der Harzer Falken fieberten dem gestrigen Saisonauftakt entgegen. Auch die Spielerinnen und Spieler vieler anderer Sportarten aus der Region freuen sich schon auf den Besuch der Spiele im Wurmbergstadion, oftmals als Mannschaftsausflug nach dem oder anstatt Training oder alleine, um das Gesehene in Ruhe zu analysieren.
Es gibt einiges anzugucken
Zum einen handelt es sich um die schnellste Mannschaftssportart der Welt, wo man sich auch für die eigene Betätigung im Team einiges abgucken kann. Zum anderen bietet Braunlage semiprofessionellen Sport, was in der Harzregion natürlich nicht alltäglich ist.
In der Regionalliga Nord sind die Hochharzer Titelverteidiger und Gejagte. Mit dem neu zusammengestellten Kader auch wieder mindestens Mitfavorit. Die Herkunft der Spieler an sich und deren bisherige Stationen in verschiedensten Ligen weltweit, sorgen für noch mehr internationales Flair.
Klangvolle Zugänge
Zugänge wie Diamard DiMurro, Ryan Antonakis, Bartek Bison und Andrew Stefura könnten gefühlt auch auf jedem NHL-Spielberichtsbogen stehen, die Platzhirsche Taylor Dupuis und der hoffentlich bald wieder genesene Regan Nagy sowieso. Trainer Jozef Potac wird prädestiniert dafür sein, aus diesen verschiedenen Charakteren wieder ein eingeschworenes Team zu formen und zu führen. Gespannt wird zu beobachten sein, welchen Spielstil er aus diesen vielen Eishockey-Kulturen präferieren wird.
Die Einführung der Pokalrunde ist aus meiner Sicht eine immense Attraktivitätssteigerung, gerade für die Nordvereine, deren Gegner in den letzten Jahren unveränderbar und wie in Stein gemeißelt wirkten. In den anfänglichen Gruppenspielen des OsWeNo-Pokal warten mit den Chemnitz Crashers und den Eisadlern aus Dortmund völlig neue, ambitionierte und attraktive Gegner aus den Parallelstaffeln Ost und West.
Lust auf neue Gegner
Die für Testspiele sehr guten Zuschauerzahlen gegen Essen und Schweinfurt haben gezeigt, wie interessiert der gemeine und fachkundige Zuschauer an neuen Gegnern ist. Wenn jetzt noch der Faustpfand des offenen Stadions mit einer hoffentlich dauerhaft gut funktionierenden Lautsprecheranlage und akzeptablen Wartezeiten beim Bier- und Brauseverkauf die Gegner einschüchtert, können wir uns auf einen tollen Eishockeywinter in Braunlage freuen.
Copyright © 2025 Goslarsche Zeitung | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.