Groß Döhren nun spitze, Harlingerode kann es noch
Gieldes Torjäger Christopher Brunokowski (l.) zieht gegen den Harlingeröder Garret Rindermann durch, bleibt aber auch bei diesem Abschluss erfolglos. Foto: Drechsler
Führungswechsel in der Fußball-Nordharzliga: Der FC Groß Döhren schnappt sich durch den neunten Sieg in Folge die Tabellenspitze. Der SC 18 Harlingerode beendet seinen Negativlauf in Gielde, Schlusslicht SV Hahndorf verliert auch beim Vorletzten.
Der SC 18 Harlingerode hat sich für einen couragierten Auswärtsauftritt mit einem deutlichen Erfolg belohnt. Am Sonntag siegten die Schützlinge von Spielertrainer Boris Bodenstein in der Fußball-Nordharzliga beim TSV Gielde mit 5:1 (1:0).
Vor gut 100 Zuschauern avancierte Gästespieler Mamou Dou Diaby in der zweiten Halbzeit mit vier Torbeteiligungen zum Mann des Tages. Die Harlingeröder Offensivkraft war von Gegenspieler Pascal Schneider und seinen Nebenleuten nicht in den Griff zu bekommen. Zwei Tore erzielte Diaby selbst, zudem legte er die Treffer von Eric-Bodo Lüddemann sowie Maximilian Conrad maßgerecht auf.
Giede nur 20 Minuten lang stark
So wurde es am Ende noch sehr deutlich. Da nutzten den Gieldern nach einer schwachen ersten Halbzeit auch starke 20 Minuten unmittelbar nach dem Seitenwechsel nichts. In dieser Phase netzte der eingewechselte Ben Jakob aus Nahdistanz zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich ein.
Zudem parierte Harlingerodes Keeper Lukas Riesche gegen Christian Pietrzyk und einen Freistoß von Christopher Brunokowski glänzend (57./60.). Allerdings hätten die Gastgeber statt des Freistoßes lieber einen Elfmeter genommen, doch Schiedsrichter Werner Schwarz (Upen) verlegte den Tatort außerhalb des Strafraums.
Brandes: „Verdiente Niederlage“
Folglich erlebte TSV-Trainer Luca Brandes mit seinem Team „einen bitteren Sonntag. Das war eine verdiente Niederlage. Wir verteilen Geschenke, und unsere Leistungen gleichen einer Achterbahnfahrt.“ Dagegen war die Gemütslage bei Bodenstein naturgemäß anders: „Läuferisch, kämpferisch und vom Einsatz eine Topleistung. In der ersten Halbzeit war die knappe Führung noch schmeichelhaft.“ Für sein Team reichte es trotz einiger guter Gelegenheiten nur zu einem frühen Treffer von Nico Pages. Defensiv stellten sich die Gäste gut auf die vielen langen Bälle der Heimelf ein. Lediglich bei einem Kopfball von Brunokowski an den Pfosten wurde es gefährlich (17.).
Tore: 0:1 (12.) Pages, 1:1 (51.) Jakob, 1:2 (55.) Lüddemann, 1:3 (75.) Diaby, 1:4 (85.) Diaby, 1:5 (87.) Conrad
TSV Gielde: Süßmilch – P. Schneider, Eggers, Engemann, Schreiber (46. Pietrzyk), Furchert, R. Schneider (62. Keyser), Brede, Boog (68. C. Laas), Brunokowski, Kähnert (46. Jakob)
SC 18 Harlingerode: Riesche – Krause, Rindermann, Sekongo, Conrad, Pages, Göttling (86. Borchers), Kone (82. Moritz), Diaby, Bodenstein, Lüddemann (88. Dimsat)
SV Hahndorf verliert beim Vorletzten
Der FC Groß Döhren grüßt derweil von der Spitze. Der bisherige Tabellenzweite löste seine Aufgabe gegen den SC Gitter II souverän mit 2:0 und profitierte davon, dass der bisherige Spitzenreiter SV Innerstetal mit 0:3 beim FC Blau-Gelb Asse die erste Niederlage kassierte.
Auswärts gab es für die Mannschaften aus dem Landkreis Goslar hingegen nichts zu holen. Der FC Othfresen verlor bereits am Samstag verdientermaßen mit 2:5 in Adersheim, und der SV Hahndorf bleibt nach dem 1:4 im Kellerduell bei TuS Cremlingen am Tabellenende. Die Partie des TSV Münchehof gegen den SV Schladen fiel aus, sodass die Gäste seit dem 5. Oktober weiter auf einen Einsatz warten.
FC Groß Döhren – SC Gitter II 2:0 (0:0). Tore: 1:0 (66.) Wolf, 2:0 (72.) Müller – Gelb-Rot für einen SC-Spieler (75.)
Der FC Groß Döhren grüßt nach dem souveränen 2:0-Erfolg von der Tabellenspitze. Trainer Lars Gläser gibt sich aber weiterhin vorsichtig: „Wir genießen die schöne Momentaufnahme und können so langsam mit dem Klassenerhalt planen.“ Im Duell mit „aufopferungsvoll kämpfenden Gästen waren wir haushoch überlegen“, so Gläser, der einmal mehr stolz auf seine Mannschaft war: „Wir haben trotz einiger wichtiger Ausfälle durchgezogen, das war super.“

Kein Grund zur Aufregung: Groß Döhrens Trainer Lars Gläser bleibt trotz des Sprungs an die Tabellenspitze vorsichtig. Foto: Gietemann
Arminia Adersheim – FC Othfresen 5:2 (2:1). Tore: 1:0 (1.), 2:0 (14.), 3:0 (23.), 3:1 (32.) Boemke, 4:1 (50.) per Foulelfmeter, 5:1 (55.), 5:2 (90.) Russo – Gelb-Rot für einen Adersheimer (30.)
Co-Trainer Sebastian Leppich erlebte einen gebrauchten Tag der Othfresener Elf. „Das war unterirdisch, wir haben über 90 Minuten keinen Zugriff bekommen.“ Die Gastgeber hätten nach Herzenslust schalten und walten können, so Leppich, der aber auch betonte: „Solche Spiele gibt es nun mal. Wir haken das schnell ab, und dann geht es weiter.“
TuS Cremlingen – SV Hahndorf 4:1 (1:1). Tore: 1:0 (28.), 1:1 (44.) Erola, 2:1 (57.), 3:1 (72.), 4:1 (81.) – Gelb-Rot für den Hahndorfer Arman Mukshian (80.)
„Wir sind zu doof, um Tore zu schießen“, ärgerte sich Hahndorfs Coach Stephan Wellegehausen, für dessen Team im ersten Abschnitt noch alles möglich schien. Dieses habe einmal mehr sehr viel Aufwand betrieben, „aber es hat die Ruhe vor dem Tor gefehlt“, so der Coach, der sich auch über den Unparteiischen ärgerte: „Vor dem 3:1 war es eine extrem klare Abseitsstellung, und auch der Platzverweis für uns war ein Witz.“
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