Danilo Riethmüller: Nach der Hochzeit lockt der Weltcup
Neue Ziele im Blick: Danilo Riethmüller vom WSV Clausthal-Zellerfeld kämpft in den kommenden Tagen in Finnland um einen Platz im deutschen Aufgebot für den Biathlon-Weltcup. Foto: Christian Einecke
Für Flitterwochen bleibt keine Zeit: Biathlet Danilo Riethmüller, der kürzlich seine langjährige Freundin Lisa geheiratet hat, will einen Platz im deutsche Weltcup-Team ergattern. Dazu muss der Harzer bei Testrennen drei Konkurrenten ausstechen.
Es wird ernst für Danilo Riethmüller. Der Biathlet des WSV Clausthal-Zellerfeld kämpft in den kommenden Tagen bei internen Ausscheidungsrennen in Finnland um einen Platz im deutschen Weltcup-Team – und das frisch verheiratet.
Der 24-Jährige ist, zumindest für die Öffentlichkeit überraschend, vor wenigen Tagen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Lisa den Bund der Ehe eingegangen, wie aus Medienberichten hervorgeht. Nur wenige Freunde seien in die Hochzeitspläne eingeweiht gewesen, heißt es, selbst seine Eltern sollen erst kurzfristig davon erfahren haben.
Feier im kleinen Kreis
Das Ja-Wort gab sich das Paar auf dem Standesamt in Zella-Mehlis, gefeiert wurde im kleinen Kreis in Oberhof, wo der einstige Junioren-Weltmeister schon seit vielen Jahren lebt und trainiert. Seine jetzige Frau stammt wie er aus Hasselfelde. „Ich habe mit Danilo noch am Montag telefoniert, aber er hat mir nichts erzählt“, berichtet Rico Uhlig, Landestrainer des Niedersächsischen Skiverbandes (NSV). Erst später habe er über andere Kanäle von der Hochzeit erfahren. Krumm nimmt Uhlig seinem Ex-Schützling das nicht. „Alles gut“, sagt er mit einem Lachen.
Für Flitterwochen bleibt allerdings keine Zeit, weil Riethmüller am Freitag mit dem deutschen Weltcup-Team ins finnische Vuokatti fliegt, wo die beiden noch freien Plätze im deutschen Weltcup-Team vergeben werden. Johannes Kühn, Justus Strelow, Philipp Nawrath und Philipp Horn sind gesetzt, um die offenen Plätze bewerben sich neben dem Harzer Roman Rees, Simon Kaiser, David Zobel und Lucas Fratzscher. Riethmüller, der in der vergangenen Saison zu ersten Einsätzen im Kreis der Elite kam und mit mehreren Top-Ten-Plätzen auf sich aufmerksam machte, kann in der kommenden Woche vielleicht zweimal feiern, wird er doch am Mittwoch 25 Jahre alt.
IBU-Cup ist sicher
Sollte er kein Weltcup-Ticket ziehen, hat er zumindest einen Startplatz im IBU-Cup, der 2. Liga des Biathlons, sicher. Dieser beginnt am 28. November im schwedischen Idre, zwei Tage vor dem ersten Weltcup, der vom 30. November bis 8. Dezember im finnischen Kontiolahti läuft.
Nicht nur für Riethmüller wird der November zu einem Monat der Weichenstellung. Am 15./16. November vergibt der Deutsche Skiverband in Ruhpolding in internen Rennen drei weitere Plätze im IBU-Cup und ermittelt, wer im IBU-Junior-Cup an den Start geht. Als Kandidat für den IBU-Cup gilt Hans Köllner (22) vom WSV Clausthal-Zellerfeld, der wegen eines schweren Trainingssturzes im September die deutschen Meisterschaften verpasst hatte, inzwischen aber wieder voll trainieren kann. Sein Vereinskamerad Albert Engelmann (19) hofft auf einen Platz im IBU-Junior-Cup. In der Chiemgau-Arena, wo eine 1,7 Kilometer lange Schneerunde ausgelegt werden sollen, starten auch Amy Dunkel
(WSV Elbingerode) und Adrian Franz (SC Buntenbock). „Ohne Ambitionen“ auf internationale Einsätze, so Uhlig, da beide wegen ihrer Ausbildung bei der Bundeswehr Trainingsrückstand aufweisen. Für die weiteren NSV-Aktiven wird es erst kurz vor Weihnachten ernst, wenn am vierten Advent-Wochenende auf der Pokljuka in Slowenien erste Punkte im Deutschlandpokal und im Alpencup vergeben werden.