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Tödliche Angriffe

US-Militär greift erneut angebliches Drogenboot an: Toter

Das US-Militär hat in der Region zahlreiche Kriegsschiffe zusammengezogen, die teils auch im Kampf gegen angebliche Drogenschmuggler eingesetzt werden. (Symbolbild)

Das US-Militär hat in der Region zahlreiche Kriegsschiffe zusammengezogen, die teils auch im Kampf gegen angebliche Drogenschmuggler eingesetzt werden. (Symbolbild) Foto: Petty Officer 3rd Class Gladjimi/U.S. Pentagon/dpa

Die USA begründen ihre tödlichen Angriffe mit dem Kampf gegen Drogen. Das Militär versenkt erneut ein Schmugglerboot. Kritiker sehen darin einen Verstoß gegen das Völkerrecht.

Von dpa Dienstag, 23.12.2025, 05:40 Uhr

Washington. Das US-Militär hat bei einem neuen Angriff auf ein angebliches Schmugglerboot im östlichen Pazifik einen Menschen getötet. Das Opfer der Attacke in internationalen Gewässern sei ein „Drogenterrorist“ gewesen, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs (Southcom) auf der Plattform X mit. 

Das Militär veröffentlichte - wie auch in früheren Fällen dieser Art - einen kurzen Videoclip, der den Angriff aus der Vogelperspektive zeigen soll. Es sieht so aus, als seien auf das Boot zahlreiche Schüsse gefeuert worden. Bei den meisten bisherigen Angriffen sah es eher so aus, als seien die Boote von einer Rakete getroffen worden. Weder die Angaben des Militärs noch die Authentizität des Videos ließen sich zunächst unabhängig überprüfen.

Bisher mehr als 100 Tote

Seit September greifen die US-Streitkräfte unter Berufung auf angebliche Geheimdiensterkenntnisse in der Karibik und im östlichen Pazifik immer wieder Boote an, die mit Drogen beladen sein sollen. Konkrete Beweise für diese Darstellung werden dabei nicht vorgelegt. Im Zuge der Angriffe wurden Zählungen von US-Medien zufolge mittlerweile mehr als 100 Menschen getötet.

Die US-Regierung hält ihr Vorgehen für legitim und bezeichnet die Opfer durchweg als Drogenschmuggler und „Terroristen“. Sie wird für die außergerichtlichen Tötungen aber massiv kritisiert. Aus Sicht von UN-Menschenrechtsexperten verstößt sie damit gegen das Völkerrecht.

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