Wieder ist eine Weiche für die Baumschwebebahn gestellt
Bad Harzburg. Der Kreistag signalisierte mehrheitlich seine Bereitschaft, einen Teil des Burgbergs aus dem Landschaftsschutz zu entlassen, damit in Bad Harzburg eine Baumschwebebahn entstehen kann.
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Der Kreistag hat in seiner Sitzung am Montagabend seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, gut 52.000 Quadratmeter am Burgberg aus dem Landschaftsschutzgebiet Harz zu entlassen. Gegen acht Stimmen von Grünen, Linken und Bürgerliste votierte das Gremium mehrheitlich dafür, das in diesem Rahmen erforderliche Beteiligungsverfahren einzuleiten. Auf dem Areal, das aus dem Landschaftsschutz heraus gelöst werden soll, ist die Anlage einer sogenannten Baumschwebebahn geplant.
Weil Schwebebahn und Landschaftsschutz nicht miteinander vereinbar sind, hatte die Stadt im Juli eine Entlassung der benötigten Flächen aus dem Schutzgebiet beantragt. Auf kommunaler Ebene hatte sich die Politik jüngst zu dem Projekt bekannt: Der Rat beschloss die Aufstellung eines Bebauungsplans und stellte damit die erste Weiche für die Baumschwebebahn. Dessen Umsetzung setzt allerdings die Herauslösung aus dem Landschaftsschutz voraus.
In einem naturschutzrechtlichen Kurzgutachten, welches der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises vorliegt, waren keine Bedenken gegen das Vorhaben geäußert worden. Wenn die Kreisverwaltung demnächst auch den abschließenden Untersuchungsbericht in Händen hält, soll das für die Änderung der Schutzgebietsverordnung nötige Beteiligungsverfahren eingeleitet werden. So hat es der Kreistag am Montag beschlossen – und damit die nächste Weiche gestellt.
Allerdings ist damit noch keine Entscheidung getroffen worden. „Aller Träger öffentlicher Belange haben bei diesem Verfahren die Gelegenheit, ihre Anregungen und Bedenken zu äußern“, erklärt Landkreis-Sprecher Maximilian Strache. Das heißt, auch Naturschutzverbände, Landesforsten und so weiter haben ein Mitspracherecht. Im Anschluss wird das Für und Wider der Planung abgewogen und letztlich eine Entscheidung getroffen – vermutlich im Frühjahr 2017.
Für und Wider kamen auch am Montagabend schon zur Sprache. Grüne und Linke teilen die Bedenken der Naturschutzverbände, die eine „Verrummelung“ des Burgbergs befürchten. Landrat Thomas Brych hingegen gab eine positive Einschätzung ab und will den touristischen Aufwind im Harz gern weiter unterstützen.