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Stiftung verfolgt den Fensterstreit weiter

Michael und Ellen Müller waren mit dem Fensterstreit für den Werner-Bonhoff-Preis nominiert. Foto: Kühlewind

Michael und Ellen Müller waren mit dem Fensterstreit für den Werner-Bonhoff-Preis nominiert. Foto: Kühlewind

Auch wenn Michael Müller ohne den „Werner-Bonhoff-Preis-wider-den-§§-Dschungel“ aus der Bundeshauptstadt zurückgekehrt ist, so denkt er doch höchst positiv an den Festakt zurück.

Von Detlef Kühlewind Donnerstag, 22.05.2014, 20:00 Uhr

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„Das war eine tolle Veranstaltung“, erklärte Müller am Donnerstag. Müller war mit seinem Fensterstreit, den er anlässlich der Restaurierung seines Fachwerkhauses in der Hornburger Altstadt seit Jahren mit der Denkmalpflege führt, für den Preis nominiert worden. Am Mittwochabend erlebten er und seine Frau Ellen in den Räumen der Landesregierung Rheinland-Pfalz in Berlin die Preisverleihung, bei der die Fälle aller Nominierter vorgestellt wurden. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis aber ging schließlich nicht nach Hornburg, sondern nach Neu-Isenburg. Dort hatte sich eine Existenzgründerin erfolgreich gegen die Bundesagentur für Arbeit gewehrt. Die hatte zwar die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung der Frau umgehend an die Rentenversicherung weitergeleitet, nach ihrer Genesung die vom Hausarzt attestierte Arbeitsfähigkeit aber ignoriert.

Nach der Verleihung kam das Ehepaar Müller, dessen Fall in einer Ausstellung dokumentiert wurde, mit zahlreichen Gästen ins Gespräch. „Vielen Teilnehmern tut es sehr gut, dass sie dabei Anerkennung erfahren“, erklärte Till Bartelt vom Vorstand der Werner-Bonhoff-Stiftung. Bartelt zufolge war der fünfköpfigen Jury die Entscheidung, einen der fünf Nominierten zum Preisträger zu küren, nicht leicht gefallen. „Es gibt bei der Beurteilung der Fälle nicht ein Argument, dass alle anderen sticht“, sagte Bartelt und ergänzte: „Wir haben lange diskutiert, die Fälle sind alle toll. Sie sind gutes Lehr- und Anschauungsmaterial für mögliche Verbesserungen.“ Schließlich sei es das Anliegen der Stiftung, etwas zu verbessern. „Uns geht es nicht in erster Linie darum, jemanden auszuzeichnen. Wir wollen ganz viele ermutigen, die sich zu Recht beklagen, etwas zu unternehmen.“

Einen Rekord hat Müller bei den Bewertungen aufgestellt, die Nutzer auf der Internetseite der Stiftung für die Kandidaten abgeben können. 1818 Personen hatten dort für seinen Fall votiert und ihm mit 4,3 von fünf möglichen Sternen die Bestnote gegeben. Seine vier Mitbewerber erhielten diese Stimmenzahl nicht einmal in der Summe.

„Das ist durch die Decke gegangen. So viele Bewertungen haben wir noch nicht erlebt“, versicherte Bartelt. Der Jury sei das Meinungsbild von der Internetseite zwar mitgeteilt worden, in ihrer Entscheidung sei sie aber unabhängig.

Die Stiftung will verfolgen, wie der Streit der Müllers weitergeht. „Wir bleiben an der Sache dran und machen auf der Homepage Nachträge“, betonte Bartelt.

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