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Komplettpreis fürs Integrationszentrum

<p>Das Integrationszentrum des Landkreises wurde Anfang Februar eröffnet .Foto: Stade</p>

<p>Das Integrationszentrum des Landkreises wurde Anfang Februar eröffnet .Foto: Stade</p>

Goslar. Bisher galt es als geheime Kommandosache. Jetzt hat Landrat Brych erstmals öffentlich die Kosten für das Flüchtlings-Integrationszentrum in Goslar beziffert, annäherungsweise jedenfalls.

Von Oliver Stade Dienstag, 15.03.2016, 15:33 Uhr

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Der Landkreis und seine Gremien haben den Vertrag mit den Betreibern Heiko Rataj und Carsten Czoske im November hinter verschlossenen Türen ausgehandelt.300 Flüchtlinge sollen in den Gastronomie- und Hotelbetrieben „Harzlodge“ und „Fuchsbau“ an der Clausthaler Straße sowie im „Haus Lydia“ in Sudmerberg untergebracht werden.

Der Preis, bisher ein Geheimnis, liegt wohl bei annähernd 45 Euro pro Person und Übernachtung. Brych sagte am Montag im Kreistag, man habe ein Angebot „Anfang der 40er bekommen“, damit meint er Euro. Damit liegen wir unter dem durchschnittlichen Satz des Landes, der bei Mitte der 40er liegt“, berichtete Brych. Es habe zwei weitere Bieter gegeben. Einer habe ein Angebot im Bereich von 50 und der andere eines im Bereich von 60 Euro abgegeben.

In den Tagessätzen „unter 50 Euro“ seien die kompletten Betriebskosten, etwa für das Personal, die Sicherheit oder den Transport der Flüchtlinge enthalten. Auch die spätere Herrichtung, um die Gebäude wieder als Hotel zu nutzen, seien in der Pauschale enthalten.

Günstig für die Betreiber erscheint folgende Regelung: „Wir zahlen für Vollbelegung.“ Das heißt, unabhängig davon, wie viele Menschen untergebracht sind, wird immer der Preis für eine Komplettbelegung fällig. Das Risiko einer schwindenden Auslastung trägt die öffentliche Hand. Aktuell seien von den 300 Plätzen 210 belegt.

Brych berichtete zudem, der Vertrag für das Integrationszentrum laufe über zwei Jahre. „Die anderen wollten drei und fünf Jahre.“

Vor längerer Zeit war bekannt geworden, dass das Land Niedersachsen dem Betreiber des zur Erstaufnahmeeinrichtung umfunktionierten Ramada-Hotels in Hahnenklee50 Euro pro Person für Übernachtung und Verpflegung zahlt.

Die bisherige Geheimhaltung begründete Brych damit, die Verwaltung habe mit der GmbH „Zu Gast bei Freunden“ von Rataj und Czoske eine Verschwiegenheitserklärung abgeschlossen. „Zum Schutz des Betreibers“, heißt es.

Bereits zu einem früheren Zeitpunkt hatte Brych erklärt, die Kosten für das Integrationszentrum würden aus der Pauschale des Landes von 10.000 Euro bezahlt, die jährlich pro Flüchtling überwiesen würden. Er sagte dazu: „Wir kommen mit dem Geld hin.“

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