Wer tüftelt alles am neuen Kaiserpfalzquartier?

Das Stuttgarter Architektenbüro „Auer Weber“ hat das Eso-Hotel am Cerro Paranal in Chile entworfen, das bereits als Kulisse in einem James-Bond-Film diente. Das Büro nimmt auch am Wettbewerb um das Pfalzquartier teil. Foto: Roland Halbe
Goslar. Mit einer ordentlichen Portion Stolz in der Stimme verkündete Sandra Morese, welche namhaften Kollegen das Pfalzquartier in Goslar gestalten wollen.
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Die Stadtplanerin vom Braunschweiger Büro „Ackers Partner“ organisiert für den Investor Tescom einen Architektenwettbewerb, bei dem die Kontrahenten bis Ende März ihre Entwürfe für das Hotel, die Veranstaltungshalle sowie die Tiefgarage mit landschaftlichem Umfeld vorlegen müssen (die GZ berichtete).
Das Büro Ackers habe nach Absprache mit Stadtverwaltung und Investor mit zehn Architektenbüros gesprochen, sechs seien schließlich in der engeren Auswahl gelandet, erklärte Morese. Kriterien bei der Auswahl seien unter anderem die Erfahrung der Büros in historischem Umfeld zu planen gewesen, aber auch ihre Erfolgsquote bei Architekturwettbewerben sowie die Vielfältigkeit ihrer Arbeiten. Schließlich wolle man in den Entwürfen auch Unterschiede erkennen. Die Portfolios der Bewerber können sich sehen lassen. So ist zum Beispiel das Stuttgarter Architektenbüro „Auer Weber“ mit im Rennen, das das Eso-Hotel am Cerro Paranal in Chile entworfen hat. Große Bekanntheit erlangte es als Kulisse in dem James-Bond-Film „Ein Quantum Trost“.
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Doch die Konkurrenz muss sich nicht verstecken: Das Büro „Bez + Kock Architekten“, ebenfalls in der Schwabenmetropole zu Hause, hat beim „Anneliese-Brost-Musikforum Ruhr“ in Bochum eine Kombination aus historischer und moderner Bausubstanz geschaffen. Vergangenes Jahr erhielt das Büro den Architekturpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.
In Madrid und Berlin zu Hause sind die Architekten von „Nieto Sobejano“. Bekannt seien sie für ihre „starken Fassaden“, sagte Morese bei ihrer Vorstellung. Sie haben unter anderem das „Madinat Alzahra Museum“ in Córdoba entworfen und waren mit ihren Arbeiten schon mehrfach auf der Biennale in Venedig vertreten.
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Aus Darmstadt kommt der Mitbewerber „Waechter + Waechter Architekten“, der seinen Schwerpunkt laut Morese auf öffentliche Bauten sowie Schul- und Sozialbauten gelegt hat, aber auch mit historischen Gebäuden bestens umgehen könne: Belege dafür seien etwa das Theater und Philharmonische Orchester in Heidelberg oder der Plenarsaal des Hessischen Landtages.
Beliebt beim Welterbe-Wächter „Icomos“, der ebenfalls an der Architektenauswahl beteiligt ist, sei das Büro „Lederer Ragnarsdóttir Oei“ aus der Bundeshauptstadt. Dort wurde unter anderem 2015 das Historische Museum der Stadt Frankfurt entworfen. Der Sechste im Bunde ist das Büro „Staab Architekten“ aus Berlin. Dort entstand 2010 der Entwurf des 20 Millionen Euro teuren Richard-Wagner-Museums in Bayreuth. Bis Ende Mai will eine Fachjury entscheiden, in welchem Büro die Planung für das Pfalzquartier entstehen sollen.