Lisa und Lena haben verschiedene ehrenamtliche Organisationen besucht und dort mitgearbeitet. Ihre Erfahrungen und Begegnungen haben Sie in der Serie „TickTack – Tu was!“ festgehalten. Der Jungen Szene haben die beiden Schwestern erzählt, wie sie die verschiedenen Ehrenämter wahrgenommen haben und was besonders eindrucksvoll war.
Im Rahmen der ARD-Themenwoche „Wir gesucht – Was hält uns zusammen?“ habt ihr ausprobiert, wie sich Jugendliche in der Gesellschaft engagieren können. Unter anderem wart ihr zu Besuch im Nationalpark Harz und habt euch dort für den Naturschutz eingesetzt. Ihr habt zusammen Müll gesammelt, Bäume gepflanzt und Vogelnester gesäubert. Was hat euch bei den verschiedenen Aufgaben im Naturschutz am besten gefallen?
Lena: Das Pflanzen neuer Bäume hat mir am meisten Spaß gemacht. Aber Müll sammeln und Nester reinigen ist nicht weniger wichtig für einen gesunden Wald.
Hat es euch überrascht, dass doch so viel Müll im Wald liegt?
Lisa: Weniger überrascht, eher erschreckt. Ich hatte vermutet, dass heute eigentlich jeder weiß, dass Abfall nicht in den Wald gehört. Ich kann das auch null nachvollziehen, wie man auf die Idee kommt, Dosen oder Plastik einfach in die Natur zu schmeißen.
Neben dem Naturschutz habt ihr euch auch den Bereich des sozialen Ehrenamtes angeschaut und in eine Gruppennachhilfestunde reingeschnuppert. Wie habt ihr die Atmosphäre dort empfunden, glaubt ihr, dass so ein „Chancenwerk“ eine gute Alternative für Familien mit geringem Einkommen ist?
Lisa: Die Atmosphäre ist toll. Man merkt direkt, dass Kinder, die in der Schule aus den unterschiedlichsten Gründen Probleme haben, dem Unterricht zu folgen, da richtig Lust am Lernen haben.
Lena: Gerade für Kinder, bei denen die Eltern auf das Geld achten müssen, ist das eine tolle Chance, denn kleine Lücken können so aufgeholt werden, bevor das Kind den Anschluss komplett verloren hat.
Bei der Tafel hattet ihr unter anderem mit Lebensmittelspenden zu tun. Was sagt ihr dazu, dass viele noch verwertbare Lebensmittel eigentlich im Müll gelandet wären, wenn es die Tafel nicht gäbe?
Lena: Es ist wirklich traurig zu sehen, wie viele wertvolle und gesunde Lebensmittel jeden Tag im Müll landen, nur weil sie optische Mängel haben oder das Verfallsdatum bald erreicht ist. So vielen Menschen könnte damit geholfen werden.
Lisa: Auch ökologisch ist es eine Katastrophe, dass gute Lebensmittel, für deren Produktion viel Energie verbraucht wurde, einfach vernichtet werden.
Hat euch der Besuch vielleicht auch ein wenig zum Umdenken gebracht, was euren Lebensmittelkonsum angeht, oder habt ihr schon immer darauf geachtet, nichts wegzuschmeißen?
Lisa: Wir haben eigentlich schon immer darauf geachtet, Lebensmittel aufzubrauchen und nicht wegzuschmeißen. Das war auch schon früher bei uns zu Hause so. Da haben unsere Eltern sehr drauf geachtet.
Viele Menschen, gerade Jugendliche, die auf Spenden der Tafel angewiesen sind, schämen sich, dorthin zu gehen. Was würdet Ihr ihnen gerne mit auf den Weg geben?
Lena: Jeder kann mal in die Situation kommen, dass er auf Hilfe angewiesen ist. Da gibt es überhaupt keinen Grund, aus falscher Scham das Angebot der Tafel nicht anzunehmen.
Haben euch die Lebensmittelpreise in einem normalen Supermarkt im Gegensatz zur Tafel überrascht?
Lena: Nein, das erleben wir ja selbst beim täglichen Einkauf. Gerade in der letzten Zeit ist der Einkauf im Supermarkt noch einmal deutlich teuerer geworden.
Bei „Young caritas – Warm durch die Nacht“ habt ihr Vorratstüten für Obdachlose gepackt und diese verteilt. Wie habt ihr die Begegnung mit den Menschen wahrgenommen, und habt ihr Geschichten von ihnen gehört, die euch besonders im Gedächtnis geblieben sind?
Lisa: Ein obdachloser Mann hatte für sich Essen und Trinken genommen und direkt gesagt, wir sollen die Straße weiter entlang laufen, weil da noch mehr Menschen sind, die etwas benötigen. Das war echt berührend, wie er auch in der Not direkt an andere gedacht hat.
Ihr habt euch mit vier verschiedenen Ehrenämtern beschäftigt. Im Naturschutz, im sozialen Bereich, im Sportverein und beim Roten Kreuz. Welches Ehrenamt hat euch am besten gefallen, und könntet ihr euch vorstellen, eines davon weiterzumachen?
Lisa: Mich hat die Mitarbeit bei der Young Caritas besonders beeindruckt.
Lena: Ich könnte mir sehr gut vorstellen, mich später wieder im Fußballverein zu engagieren.
Gibt es ein Ehrenamt, das ihr für besonders wichtig erachtet?
Lena: Die Frage stellt sich überhaupt nicht. Da gibt es überhaupt kein Ranking. Jedes ehrenamtliche Engagement ist wichtig und trägt zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei. Jeder, der sich ehrenamtlich betätigt, hat unseren vollen Respekt für das, was er tut.
Habt ihr euch außerhalb der „TickTack – Tu was!“-Reihe schon mal ehrenamtlich engagiert?
Lisa: Ja, in der Gemeinde oder damals im Fußballverein.