Erstaunliche Ergebisse einer Studie
Freitag, 10.06.2022 , 12:14 Uhr

Ohne Internet geht es nicht mehr

Handys und Internet sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Die Jugendlichen wachsen mit den Geräten auf und  kennen es nicht mehr ohne. Aber viel viel Zeit frisst das Internt eigentlich wirklich pro Tag?  

Jugendliche, die kein Smartphone besitzen, sind heutzutage die absolute Ausnahme. Symbolbild: Pixabay

Kurz die neusten News checken, der besten Freundin oder dem besten Freund schreiben, einen Song streamen oder auch nur schnell ein neues YouTube-Video anschauen. All das machen Kinder und Jugendliche hauptsächlich über das Smartphone oder Tablet.

Der Verband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, Bitkom, hat eine Kinder- und Jugendstudie in Auftrag gegeben, bei der sie sowohl zu ihrem Konsum, der Nutzung von verschiedenen Plattformen als auch zu ihren Online-Erfahrungen befragt wurden. An der Studie haben 920 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren teilgenommen. Die Ergebnisse sind nicht überraschend, aber dennoch erstaunlich.

Die Kernaussagen

Die Online-Zeiten der befragten Kinder und Jugendlichen betragen im Schnitt 111 Minuten pro Tag. Je älter sie werden, desto länger wird auch die Zeit, die sie online, entweder am Handy, Laptop oder Tabelt, verbringen. Die 16- bis 18-Jährigen sind im Schnitt 2 Stunden und 46 Minuten pro Tag im Internet unterwegs. Bitkom-Geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder sagt dazu: „Kinder und Jugendliche wachsen wie selbstverständlich mit Smartphone und Internet auf. Sie müssen frühzeitig begleitet und angeleitet werden, damit sie sich handlungssicher und selbstbestimmt in der digitalen Welt bewegen können.“

Ein Leben ohne Smartphone ist für viele gar nicht mehr vorstellbar. Das mag auch daran liegen, dass viele bereits in frühen Jahren eins zur Verfügung gestellt bekommen. Ab 12 Jahren gibt es laut der Studie kaum ein Kind mehr ohne Handy.

Beliebte Netzwerke

Das Internet ist ein Ort mit quasi unbegrenzten Möglichkeiten. Tausende Apps, Messanger, Streaming-Dienste und soziale Netzwerke.

Doch welche Angebote sind die beliebtesten bei den Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren? An extrem großer Beliebtheit erfreut sich die Videoplattform YouTube.88 Prozent nutzen das Angebot für den Konsum von Videos, Musik, Reportagen oder auch um Filme zu gucken. Dicht gefolgt ist bei dieser Altersgruppe die App Instagram. Bei TikTok sieht es etwas anders aus. Die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer nimmt mit zunehmendem Alter ab. Nur knapp die Hälfte der Teenager benutzen das soziale Netzwerk.

Bei den Messangerdiensten liegt WhatsApp mit großem Abstand vorne. Ganze 82 Prozent der 10- bis 18-Jährigen nutzen die App um sich gegenseitig Nachrichten zu schreiben, Sprachnachrichten zu verschicken oder auch Bilder und Videos zu senden. Deutlich dahinter folgen Snapchat, iMessage, Skype und Telegram. Besonders in den sozialen Netzwerken werden oft nur die schönen Seiten des Lebens gezeigt. Jedoch ist bekannt, dass das Internet auch viele Schattenseiten hat. Beispielweise geben die Befragten an, dass sie im Internet bereits gemobbt und das Lügen über sie verbreitet wurden. Ein weiteres Problem, mit dem am häufigsten Mädchen und Frauen zu tun haben, ist die sexuelle Belästigung. Laut der Studie wurde unter den Befragten bereits jedes zehnte Mädchen von gleichaltrigen im Internet sexuell belästigt.

Das Fazit

Rohleder sagt dazu: „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen muss auch in der digitalen Welt verbessert werden. Hier braucht es nicht nur Aufklärung durch die Eltern und Schule, sondern ebenso eine technische und personell bessere Ausstattung von Polizei und Ermittlungsbehörden.“ Smartphones und das Internet sind in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Sie werden nicht einfach nur aus Spaß benutzt, man braucht sie mittlerweile für den Alltag. Auch die Schulen werden immer Digitaler. Umso wichtiger ist es, sich intensiv mit der Mediennutzung und den Gefahren im Internet auseinanderzusetzen.

Rohleder ist der Meinung, dass nicht nur Bildungsangebote für Kinder rund Jugendliche, sondern auch für die Eltern geschaffen werden müssen, damit sie auch zu Hause über den richtigen Umgang mit den Medien sprechen können. Außerdem sollten besonders in Schulen die Themen Mobbing und Gewalt im Internet angesprochen werden. Auch müsste es passende Adressen geben, an die sich die Schülerinnen und Schüler bei solchen Fällen wenden können.


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