Die Schul-, Studien- oder Ausbildungszeit ist beendet. Die Bewerbungen wurden geschrieben, einige Einstellungstests vielleicht schon absolviert, und auch die Nachrücker bekommen allmählich die Chance, sich bei einem Vorstellungsgespräch zu präsentieren.
Jetzt beginnt der aufregende und stressige Teil des Bewerbungsverfahrens. Eine Bewerbung abzuschicken ist leicht, sich selbst und seine Qualifikation bei einem Interview unter Beweis zu stellen, fällt vielen allerdings schwer. Egal, ob es sich um einen 450-Euro-Job handelt, den absoluten Traumposten oder eine Ausbildungsstelle. Wer folgende Punkte berücksichtigt, wird auf jeden Fall einen guten Eindruck beim nächsten Jobinterview machen.
Um ein gutes Bewerbungsschreiben abzuschicken, muss man sich zwangsläufig mit dem jeweiligen Unternehmen beschäftigen. Zur Vorbereitung des Interviews sollte man dieses Wissen erweitern und festigen. Das Firmenprofil und die Geschichte müssen bekannt sein. Die Namen der Geschäftsführer und Gründer müssen sitzen. Auch welche Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden, ist selbstverständlich sehr wichtig. Viele Unternehmen haben eine eigene Leitkultur und vertreten bestimmt Werte. Diese Werte sollten nicht nur bekannt sein, sondern auch vertreten werden. Je mehr Informationen über die Firma bekannt sind, umso besser. Falls sich einige Dinge über das Unternehmen nicht so einfach rausfinden lassen, keine Panik. Fragen sind bei Jobinterviews nämlich immer gern gesehen. Das zeigt nicht nur, dass sich vorbereitet wurde, sondern auch, dass Interesse besteht. Die klassischen Bewerbungsfragen, die mit Sicherheit jeder schon gehört hat, sind immer noch sehr beliebt. Die Rede ist von Fragen wie: „Wo liegen die Stärken und Schwächen?“ „Warum sind Sie der Richtige für den Job?“ „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“ Zwar haben die Gesprächspartner mit diesen Fragen das Rad nicht neu erfunden, können aber leicht herausfinden, ob der- oder diejenige auf die Stelle passt.
Auch wenn die wichtigen Informationen im Kopf bereitstehen müssen, ist das Auswendiglernen von ganzen Sätzen ein fataler Fehler. Besser ist es, sich Karteikarten mit Stichpunkten zu schreiben und sich diese so oft wie möglich anzuschauen. Wenn die Eckdaten des Unternehmens bekannt sind, sich auf mögliche Fragen vorbereitet wurde und auch der eigene Lebenslauf im Kopf sitzt, ist der erste Schritt getan.
Aber es kommt auch auf das äußere Erscheinungsbild an – denn Kleider machen Leute. Neben einem gepflegten Auftreten ist es ratsam, lieber etwas zu chic, als zu leger zum Gespräch zu erscheinen. Außerdem kann die passende Kleidung auch für mehr Selbstbewusstsein sorgen.
Wenn alle Vorbereitungen erledigt sind, kann das Interview beginnen. Pünktlichkeit ist in allen Bereichen des Lebens essenziell wichtig, um einen Ersten guten Eindruck zu hinterlassen.
Auch dass Höflichkeit und ein selbstbewusstes Auftreten von Vorteil sind, muss nicht noch mal ausführlich beschrieben werden. Die Antwort auf die Frage, wie diese Attribute am Besten ausgestrahlt werden, ist viel nützlicher. Angefangen mit der Höflichkeit: Blickkontakt signalisiert dem Interviewer, dass man voll und ganz bei dem Gespräch ist. Und ein kleines Lächeln zwischendurch macht immer einen sympathischen Eindruck.
Fragen an den Gesprächspartner sollten man vor dem Interview notieren, weitere Unklarheiten können ergänzt und am Ende geklärt werden. Foto: Unsplash
Auch wenn für viele Bewerbungsgespräche absolute Stresssituationen sind, gibt es einige Tricks, womit sich die Anspannung ein wenig überspielen lässt. Vielen wird vor dem Beginn ein Glas Wasser angeboten, dies sollte unbedingt angenommen werden. So kann im Gespräch eine kurze Pause ganz natürlich erzeugt werden, in der man schnell seine Gedanken sortieren kann. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, um seine Hände zu beschäftigen, damit diese nicht nervös auf den Knien herumzappeln. Ansonsten gilt, wie bei fast allem: Ehrlich währt am längsten. Niemand sollte sich beim Vorstellungsgespräch größer oder kleiner machen als er oder sie ist. Es gibt Lücken im Lebenslauf? Diese sollte man angemessen und wahrheitsgemäß erklären. Um ein paar Szenarien durchzuspielen, gibt es auf Internetseite der Bundesagentur für Arbeit eine Checkliste zu Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Diese kann kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden. Außerdem stellen sie auch Checklisten für eine gute Bewerbung, den Ausbildungsstart und Schülerpraktika zur Verfügung.
Auf den ersten Blick fühlt sich der ein oder andere vielleicht erstmal etwas erschlagen von den vielen Sachen, auf die geachtet werden müssen. Blickkontakt, frei sprechen, kein nervöses Zittern, und dann müssen sich auch noch Daten, Fakten und Namen gemerkt werden. Das Gute und Schlechte an Bewerbungsgesprächen ist, dass sie einen im Leben sehr oft begegnen werden. Auch wenn es beim ersten Mal nicht komplett glatt läuft, kann beim zweiten Mal vieles besser gemacht werden.