Sie betreibt den Sport des Cheerleadings erst seit fünf Jahren und ist vor Kurzem bei der Weltmeisterschaft in den USA für Deutschland angetreten.
Die 15-jährige Josy Rothkamm kommt aus Liebenburg und besucht dort die neunte Klasse der Oberschule.
Sie ist begeisterte Cheerleaderin und spricht mit der Jungen Szene über ihre Zeit in Amerika, worauf es bei dem Sport ankommt, ob sie bereits mit dem einen oder anderen Klischee konfrontiert wurde und wie hart die Trainingseinheiten beim Cheerleading wirklich sind.
Das war Zufall. Ich war im Freibad und habe dort ein bisschen auf der Wiese rumgeturnt. Das war im Sommer 2017. Dann hat mich ein älteres Mädchen angesprochen, ob ich und meine Freundin Lust haben mal beim Cheerleader-Training vom MTV Salzgitter vorbei zu schauen. Das haben wir gemacht, und es hat uns sehr gut gefallen. Von da an war ich dabei.
Ich glaube die größte Herausforderung ist das Einstudieren neuer Stunts. Dies ist oft schwierig und man darf nicht aufgeben, auch wenn es zehn, 20 oder 30 Mal nicht klappt.
Nein, ich wurde damit noch nicht konfrontiert. Aber viele denken, dass wir nur am Rand von Basketball oder Footballspielen stehen und die Teams anfeuern. Dann muss ich erklären, dass es auch noch eine andere Art vom Cheerleading gibt. Wenn ich erzähle, dass auch Jungs Cheerleading machen, was in Amerika total normal ist, kommen meistens blöde Sprüche.
Der Sport ist total abwechslungsreich, man braucht viel Kraft, Disziplin, Ausdauer, Sprungkraft, ein bisschen Turntalent und vor allem Teamgeist. Ein Team bereitet sich den ganzen Sommer über auf die Meisterschaften vor, die meistens im Herbst beginnen. Wir trainieren in der Regel dreimal die Woche für zwei bis drei Stunden. Vor den Meisterschaften kommen meistens noch Trainingseinheiten dazu. Manchmal viermal die Woche, vier Stunden am Stück.
Die Trainingseinheiten unterscheiden sich auf jeden Fall.
Da ein Team aus mehreren Stuntgruppen besteht, die aus ganz Deutschland zusammengestellt werden, kann man nicht wöchentlich zusammen trainieren. Deshalb gab es einmal im Monat ein extra Trainingslager von Freitag bis Sonntag. Freitag war der Tag der Anreise mit einem lockeren Abendtraining. Am Samstag wurde von 9 bis 18 Uhr trainiert mit einer Mittagspause zwischendurch. Sonntag noch mal von 9 bis 16 Uhr. Echt total anstrengend.
Zusätzlich muss man neben dem normalen Training in Braunschweig auch noch Konditionstraining für die Nationalmannschaft machen. Das heißt einmal die Woche laufen und einmal die Woche Fahrradfahren. Da braucht man viel Willenskraft und Durchhaltevermögen.
Beim Cheerleading ist das Verletzungsrisiko schon etwas höher würde ich sagen. Ich hatte schon öfter ein blaues Auge, mein Kreuzband am Knie war leicht angerissen und meine Handgelenke waren überbelastet.
Die Zeit in den USA war absolut fantastisch. Ich bin immer nochtotal überwältigt von den ganzen Eindrücken, die ich da erlebt habe. Die Weltmeisterschaft war in dengroßen Hallen von ESPN Wide World of Sports.
Das kannte ich nur von Fotos oder aus dem Fernsehen und dann stand ich selber vor dieser berühmten Kugel. Alle Teams aus den verschiedenen Ländern waren so freundlich und es gab eine riesige Eröffnungsfeier mit einer großen Party. Alles war total aufregend.
Die Meisterschaft ging über drei Tage. Am ersten Tag waren die Juniors dran, am nächsten Tag die Seniors und am dritten Tag waren die Senior Finals.
So viel Training ist, wie Du schon sagst, sehr zeitaufwendig und anstrengend. Der Sport muss Dir daher sehr viel bedeuten.
Der Sport ist mein Leben. Ich liebe es mit meinem Team auf der Matte zu stehen und zu zeigen, was wir können.