Goslar/Berlin. Fairer Handel und eine nachhaltige Zukunft – Themen, die besonders bei der jüngeren Generation immer weiter in den Fokus rücken. Auch für die beiden Schüler der BBS 1 Goslar – Am Stadtgarten, Lukas Zärtner (19) und Till Hackl (18), ist es ein wichtiges Anliegen. Daher wurden sie zusammen mit 98 anderen Teilnehmern zur Fairtrade-Deutschland-Convention eingeladen. Zurück nach Goslar kamen die beiden Schüler als Sieger dieser Veranstaltung – ihre Idee soll nun durch Fairtrade Deutschland umgesetzt werden.
Die internationale Tagung bringt junge Visionäre aus Deutschland, Lateinamerika und Afrika zusammen, die die Welt ein Stück weit besser machen möchten. Die unterschiedlichen Gruppen entwickeln Ideen zu den Themen Einfluss, Klima und Utopie. Danach werden mithilfe von Experten Vorschläge ausgewählt, die realisierbar sind – so entstehen konkrete Projektentwürfe.
Bei dem Wettbewerb ist die Projektidee der Gruppe rund um Zärtner und Hackl besonders aufgefallen. Sie möchten einen Austausch zwischen einem jungen Erwachsenen aus Deutschland und einem aus Entwicklungsländern verwirklichen. Der 18-jährige Till Hackl erzählt, dass der Austausch rund drei bis vier Wochen gehen soll. Junge Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren werden dabei angesprochen. Es geht darum, in einem Land wie zum Beispiel Kenia zu leben und dort mitzuarbeiten. So werden die Lebens- und Arbeitsbedingungen kennengelernt. Nach dieser Zeit kommt dann auch ein junger Erwachsener für die gleiche Zeit mit nach Deutschland – arbeiten werden sie voraussichtlich bei Fairtrade. So sieht laut des 18-Jährigen die anfängliche Idee aus, die es bei der Fairtrade-Deutschland-Convention auf dem Treppchen bis nach ganz oben geschafft hat.
Am Ende hat die Gruppe mit Ihren Überlegungen den ersten Platz bei der Convention gemacht. Foto: Tim Keweritsch
Die nächsten Schritte, um das Projekt zu verwirklichen, stehen bereits in den nächsten Wochen und Monaten an. Zuerst wird die Gruppe mit Expertinnen und Experten an verschiedenen Workshops teilnehmen. Darin wird es unter anderem um die Umsetzung dieser Idee gehen, was beachtet werden muss, und auch auf rechtliche Fragen wird eingegangen. Zwar steckt das Projekt noch in den Kinderschuhen, einige Vorstellungen zum Austausch haben Hackl und sein Team aber bereits. Sie möchten es insgesamt fünf Personen im Jahr ermöglichen, an diesem Austausch teilzunehmen. Die Bewerbung soll nicht gezwungen und steif über ein Anschreiben mit Lebenslauf erfolgen, sonder über ein maximal dreiminütiges Video. Darin sollen sich die Bewerber vorstellen, sagen, warum sie das Projekt begeistert und sie dabei sein wollen. Außerdem sind gute Englischkenntnisse von Vorteil und die Bereitschaft, Neues zu lernen. Alle Teilnehmer bekommen die Chance, faire Handelswege hautnah mitzuerleben, neuen Kulturen zu begegnen und die Wirkung von fairem Handel kennenzulernen. Finanziert wird das Projekt durch Fairtrade-Deutschland und durch Fördergelder.
Die Medaillen für den ersten Platz bei der Faircon in Berlin. Foto: Privat
Um so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu generieren, wird das Projekt durch Influencer promotet. Außerdem hat sich die Gruppe noch etwas ganz Besonderes überlegt: Sie möchte eine Anfrage an das Team von „Joko und Klaas gegen Pro Sieben“ senden mit der Bitte, in ihren gewonnenen 15 Minuten Sendezeit darauf aufmerksam zu machen. Wie sich das Projekt letztendlich entwickeln wird, kann Till Hackl bisher noch nicht sagen. Es bleibt abzuwarten, wann die ersten Austausche im Rahmen des Fairtrade-Programms stattfinden werden.