Goslar/Terceira. Acht Schülerinnen und Schüler der BBS 1 Goslar – Am Stadtgarten haben ein zweiwöchiges, von der Europäischen Union gefördertes Auslandspraktikum in Valencia (Spanien) und Terceira (Azoren) absolviert. Dank des Erasmus+ Projekts und der engagierten Englischlehrerin Magrit Heiland durften die angehenden Verwaltungsfachangestellten ihren zukünftigen Job im Ausland ausprobieren.
Um die Organisation und die Ansprechpartner vor Ort hat sich vorrangig die Schule gekümmert. Auch um passende Jobplätze wurde sich bemüht. Diese wurden den Schülerinnen und Schülern mitgeteilt, damit sie sich bereits im Vorfeld ein wenig darüber informieren konnten.
Die Auszubildenden befinden sich im dritten Ausbildungsjahr. Für die eine Hälfte ging es in eine Surfschule in Spanien. Ihre Aufgaben bestanden aus Kundenberatungen, und zwei bis drei Mal die Woche besuchten sie die Schule „Escuelas San José Jesuitas“ im Zentrum Valencias. Das Schulzentrum mit angeschlossener Berufsschule bildet passend dazu auch Verwaltungsfachangestellte aus.
Um den spanischen Azubis die BBS 1 und die Stadt Goslar vorzustellen, haben sie eine Power-Point-Präsentation vorbereitetet. Dabei wurde unter anderem auch der Ablauf der dualen deutschen Ausbildung vorgestellt.
Die Auszubildenden wurden von einem Regenbogen auf Terceira begrüßt. Foto: Privat
Die anderen vier Schülerinnen und Schüler befanden sich zwei Wochen auf Terceira, eine der neun Azoreninseln. Sie arbeiteten vor Ort in einem Museum, einem Tourismusbüro und einem kommunalen Unternehmen, welches zuständig für die Wasserversorgung, Abwasser, Müllentsorgung und die Umwelt ist.
Die 21-jährige Jasmin Stein hat auf Terceira in einem internationalen Tourismusbüro gearbeitet. Dort hat sie Kunden bei der Wahl eines Mietwagens beraten, erklärt, wo die Sehenswürdigkeiten sind und auch über die Insel aufgeklärt – hauptsächlich auf Englisch. Die größte Herausforderung bestand laut Stein darin, sich ohne Freunde und Familie in einer fremden Stadt zu orientieren und alleine den Alltag zu bewältigen. Zwar waren auch einige Mitschüler mit vor Ort, jedoch sei ein Auslandsaufenthalt mit Vertrauten schon etwas anderes. Ihr Arbeitsumfeld und die Offenheit der Menschen vor Ort haben die Zeit im Ausland erheblich erleichtert.
Neben der Arbeit wurde auch die Umgebung auf Terceira erkundet. Foto: Privat
Stein sagt: „Wir hatten sowohl auf den Azoren als auch in Valencia sehr nette und entgegenkommende Betreuer, die uns halfen, mit der neuen Situation klar zu kommen. Eine echte Herausforderung war es, alles auf Englisch zu bewältigen, sowohl für uns als auch für unsere dortigen Ansprechpartner. Nach ein paar Tagen hatten wir uns jedoch daran gewöhnt, und es wurde zu einer Selbstverständlichkeit, unser Leben vor Ort, so gut es ging, auf Englisch zu managen. Das ist jetzt nicht nur ein Vorteil für unseren Englischunterricht in der Schule, sondern sicher auch für unsere Arbeit, wo wir verstärkt mit ausländischen Mitbürgern zu tun haben. Nun können wir nachempfinden, wie sich Mitbürger ohne entsprechende Sprachkenntnisse fühlen und ihnen, so gut es geht, helfen.“ Für diese besondere Erfahrung haben die Auszubildenden eine Woche Bildungsurlaub bekommen und eine Woche aus den Herbstferien genutzt.
Jasmin Stein zieht folgendes Fazit: „Insgesamt war es eine wundervolle Erfahrung und ein wirklicher Mehrwert während der Ausbildungszeit. Durch unser Auslandspraktikum konnten wir unsere Englischkenntnisse und sozialen Fähigkeiten verbessern und würden uns für zukünftige Auszubildende in der Verwaltung wünschen, dass so ein Praktikum ein integrierter Teil unserer Ausbildung wird.“