Reise ins Ungewisse
Sonntag, 24.07.2022 , 16:00 Uhr

Backpacking – Auf ins Abenteuer

Nur mit einem Rucksack bepackt die Welt entdecken. Fremde Länder mal anders kennenlernen als nur aus dem Hotel heraus. Diese Möglichkeiten bietet das sogenannte Backpacking. Besonders nach der Schule oder Uni ist das eine sehr beliebte Art des Reisens.

Den richtigen Rucksack für die Backpacking-Reise zu finden ist eine wichtige Entscheidung. Foto: Unsplash

Fremde Kulturen hautnah erleben, mit Einheimischen zusammen essen oder auch für kurze Zeit bei ihnen wohnen. Erfahrungen teilen und andere Lebensweisen kennenlernen. Durch Wälder streifen, geheime Strände entdecken und das komplette Hab und Gut ist immer dabei. Ein bisschen Ungewissheit, ein bisschen Risiko, aber viele Erinnerungen fürs Leben. Das bedeutet: Tschüss zwei Wochen All-Inklusive-Hotel, hallo Rucksacktourismus.

Ein wichtiger Lebensabschnitt wird beendet. Das Abschlusszeugnis oder die Bachelorarbeit wird in den Händen gehalten. Um mal etwas anderes von der Welt zu sehen, sich selbst zu finden und Erfahrungen zu sammeln, entscheiden sich viele für einen sogenannten Backpacking-Trip. Aber was ist das genau, was gilt es beim Rucksacktourismus zu beachten und wie viel Geld sollte man einplanen?

Was ist Backpacking?

Kurz gesagt: Alles, was für mehrere Wochen in einem fremden Land gebraucht wird, befindet sich in einem großen Rucksack. Dieser wird von Ort zu Ort mitgenommen. Beim Backpacking wird meist nicht nur an einem Ort im Land verweilt, es wird immer weiter gezogen. Entweder in die nächste Stadt oder auch auf die nächste Insel, je nachdem, wo man sich befindet. Der große Rucksack, der die komplette Reise mitmacht, wird übrigens Backpack genannt.

Diese Art der Reise geht meist mehrere Wochen, bei manchen sogar Monate. Die zeitliche Einteilung kann individuell festgelegt werden – so wie alles andere eigentlich auch. Es geht um Abenteuer, Selbstfindung, Entdeckungen und auch ein wenig um Unvorhersehbares.

Beliebtes Reiseziel

Für viele ist Thailand das Einsteigerziel, wenn es auf die erste Backpacking-Reise geht. Das hat unterschiedliche Gründe: Zum einen sind die Unterkünfte oftmals sehr kostengünstig. Mache Zimmer kosten umgerechnet nur fünf Euro die Nacht. Außerdem hat Thailand viele schöne Städte und Inseln, zu denen man sehr gut mit Inlandsflügen oder dem Schiff kommt. Auch das warme Klima ist ein Grund für viele, nach Asien zu reisen. Denn je wärmer es ist, desto leichtere Klamotten können in den Rucksack mitgenommen werden. Ein Geheimtipp ist das Reiseziel Thailand allerdings schon lange nicht mehr. Viele populäre Ecken sind bereits sehr überlaufen. Alternative Länder wären daher zum Beispiel: Chile, Japan, Neuseeland und Indonesien.

Um Strände zu finden, die keine Touristen Attraktion sind, muss man manchmal ein wenig suchen. Foto: Otte

Teures Vergnügen

Es ist wohl allen klar, dass sich eine mehrwöchige Reise mit Flug nicht einfach von selbst finanziert. Viele sparen Monate, wenn nicht sogar Jahre auf ihren Trip ins Ausland. Welche Kosten müssen auf jeden Fall eingeplant werden?

Bei den Flügen kommt es natürlich ganz darauf an, in welcher Saison man fliegt, wo es hingehen soll und wie früh man buchen kann. In der Regel sollten für Langstreckenflüge 400 bis 800 Euro eingeplant werden. Und auch wenn Backpacking ein Abenteuer ist, kann ein wenig Planung viel Geld sparen. Ein grober Überblick über die Reiseroute kann dabei helfen, Hostels oder andere Unterkünfte zu finden, die für einen in Frage kommen. Wenn die Reiseroute Inlandsflüge oder Schiffstouren voraussetzen, sollten diese nicht auf den letzten Drücker gebucht werden. Da können sich die Preise nämlich mächtig unterschieden. Verschiedenste Blogeinträge von Backpackern sind sich nicht hunterprozentig einig, wie viel Geld für eine Reise von beispielsweise vier Wochen eingeplant werden sollte. Durchschnittlich wird allerdings empfohlen, ein monatliches Budget von rund 1000 Euro mitzubringen. Natürlich kann man auch mit weniger Geld reisen, allerdings kosten viele Freizeitaktivitäten, Sehenswürdigkeiten und Transportmittel Geld.

Auf regionalen Märkten kann man sich günstig frisches Essen kaufen. Foto: Otte

Nicht zu vergessen sind auch die Kosten vor der eigentlichen Reise. In einige Länder kommt man nicht ohne Visum, dafür sollten rund 50 Euro einberechnet werden – oft gibt es aber ein kostenfreies Visum für touristische Aufenthalte zwischen 30, 60 und 90 Tagen. Dazu kommt noch der wichtige Backpacking-Rucksack. Je nach Modell, Marke und Größe können die Preise sehr variieren. Zwischen 80 und 250 Euro können die großen Rucksäcke kosten. Dazu kommen noch die notwendigen Impfungen – viele werden aber von der Krankenkasse übernommen. Falls nicht bereits vorhanden ist natürlich auch ein Reisepass und eventuell ein internationaler Führerschein nötig.

Kein richtig und falsch

Auch wenn sich das alles erst mal nach einer Menge Planung und Geld anhört, gibt es bei einer Backpacking-Reise kein richtig und falsch. Jeder kann individuell Entscheiden, wie lange er reisen möchte, wie viel Geld notwendig ist, und ob Mitreisende gewünscht sind. Viele möchten diese Erfahrung nämlich nur für sich selbst machen und ziehen alleine los. Auch das ist ganz normal.

Wenn diese Zeit nur zwei Wochen lang gehen soll, dann ist das so. Oder sie geht ein halbes Jahr und beinhaltet drei verschiedene Länder. Beide Optionen sind machbar und ein Abenteuer. Am schwierigsten ist sowieso nicht die Reise an sich, sondern den Mut zu finden, einfach loszulegen.

Besonders der Baby-Elefant hatte Spaß im Matsch in Thailand. Foto: Otte


Meist gelesen
Weitere Themen aus der Region
Aktuelle E-Paper-Ausgabe