Feuerlöscher, Batterien und Skistiefel das alles hat Eva-Maria Pabsch schon aus dem Bioabfall gezogen. Sie ist Geschäftsführerin der Gesellschaft für Biokompost mbH mit Sitz in Liebenburg, die die Bioabfälle aus dem Landkreis Goslar und Wolfenbüttel verwertet. „Das sind zwar eher ungewöhnliche Fälle, aber sie machen das Grundproblem deutlich: Es landen immer noch zu viele Dinge im Bioabfall, die da nicht reingehören.“
Das Kompostwerk Upen der Gesellschaft für Biokompost mbH Foto: © KWB Goslar
Auch die Bundesregierung hat erkannt, dass im Bioabfall viel Potenzial schlummert. Sie möchte die Qualität der Abfälle noch einmal deutlich erhöhen. Nicht zuletzt deswegen, weil es natürlich auch das umgekehrte Phänomen gibt: Im Durchschnitt landen immer noch ein Drittel der Bioabfälle im Restmüll. Das summiert sich deutschlandweit auf rund vier Millionen Tonnen wertvolle Biomasse, die jährlich verschwendet und nicht recycelt werden. In den Kompostieranlagen entsteht aus Bioabfällen nämlich Kompost, ein hochwertiger organischer Dünger und Bodenverbesserer für Gartenbau und Landwirtschaft. Kompost ersetzt herkömmlichen Mineraldünger und dient als Torfersatz in Blumenerden und schützt artenreiche Moorlandschaften. Biotonnen-Abfälle bereichern also unsere Böden, schonen kostbare Rohstoffe und schützen obendrein das Klima.
Natürlich liefert Eva-Maria Pabsch auch gleich ein paar Tipps, wie das Vorhaben ganz leicht gelingen kann:
Und dann räumt die Anlagenleiterin gleich noch mit ein paar Missverständnissen auf. „Im Allgemeinen gilt zwar, dass die Biotonne für alle Abfälle aus Garten und Küche geeignet ist. Also beispielsweise Kartoffel- und Eierschalen, Rasenschnitt, Laub, Kaffeesatz und Obstreste.“ Aber dann gibt es noch Produkte, bei denen nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, dass sie in der Biotonne nichts verloren haben, sondern zum Restmüll kommen: „Kleintierstreu, beispielsweise, weil es mineralischen Ursprungs ist. Und auch gekochte Essensreste haben in der Biotonne leider nichts verloren, ebenso wie Fleisch und Knochen.“
Wer noch Fragen zu seinem Bioabfall hat, der kann sich gern beim Landkreis informieren. Die Abfallberatung ist erreichbar unter der Telefonnummer 05321 376-706. Auch die Seite https://aktion-biotonne-deutschland.de hält zahlreiche Hinweise zu dem Thema bereit.
Gesellschaft für Biokompost mbH
Kreisstraße 2
38704 Liebenburg
Kontakt:
Tel. (05341) 338 438
Fax. (05341) 338 439
E-Mail: info(at)biokompost-upen.de
Internet: www.biokompost-upen.de
Gesellschaft für Biokompost mbH – Das Kompostierungsverfahren kurz erklärt
Die Gesellschaft für Biokompost mbH verarbeitet als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb seit 29 Jahren für die Landkreise Goslar, Göttingen und Wolfenbüttel die organischen Abfälle aus Küche und Garten zu hochwertigem RAL-gütegesichertem Kompost.
Mit dem Betrieb der zwei Kompostanlagen in Upen und in Bornum hat sich die 1992 gegründete Gesellschaft als wichtiger Baustein der Abfallwirtschaftskonzepte etabliert. Insgesamt steht für die Behandlung von Bioabfällen eine Verarbeitungskapazität von 40.000 t pro Jahr zur Verfügung. Die angelieferten Bioabfälle werden auf überdachten Rotteflächen zu Dreiecksmieten aufgesetzt und regelmäßig mit einem selbstfahrenden Mietenumsetzer zur Belüftung und Mischung umgesetzt. So wird ein für die Mikroorganismen optimales Milieu für den Kompostierungsprozess geschaffen.
Ein Blick auf die Rottefläche, mit den zu Dreiecksmieten aufgesetzten Abfällen aus der Biotonne Foto: © KWB Goslar
Im Anschluss an den mindestens vierwöchigen Rotteprozess erfolgt die Absiebung des Komposts mit einem Trommelsieb. Dabei werden neben groben holzigen Bestandteilen die Fremdstoffe vom Kompost abgetrennt. Der so erzeugte Kompost kommt als begehrter organischer Dünger und zur Bodenverbesserung sowohl bei Landwirten als auch Hobbygärtnern zum Einsatz und wird aufgrund seiner vielfältigen positiven Eigenschaften sehr geschätzt.
Mit der Rückführung in den landwirtschaftlichen Produktionsprozess leistet die Kompostierung einen bedeutenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum Klimaschutz in der Region. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, ist eine konsequente sortenreine Erfassung der organischen Abfälle für die Qualität der Komposte von besonderer Bedeutung.