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Meinung

GZ Plus IconDas sagen Goslarer zur neuen Wehrdienstreform

Soldaten stehen in Uniformen nebeneinander.

Die Koalition ist zufrieden mit dem Kompromiss zum neuen Wehrdienst. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

In Goslar sorgt das Thema Wehrdienst für Gesprächsstoff. Welche Meinung haben Jung und Alt dazu? Die Goslarsche Zeitung hat Passanten in der Innenstadt befragt.

Von Sabrina Ouazane Donnerstag, 13.11.2025, 17:00 Uhr

Goslar. Die Union und SPD sind beim Thema Wehrpflicht nun auf einen Nenner gekommen. Neben einer verpflichtenden Musterung für Männer ab dem 18. Lebensjahr, wird es auch eine sogenannte „Bedarfswehrpflicht“ geben. Die Bedarfswehrpflicht ist ein Konzept, bei dem die Wehrpflicht nicht dauerhaft für alle gilt, sondern nur dann aktiviert wird, wenn der Staat sie aufgrund eines konkreten sicherheitspolitischen Bedarfs für notwendig hält.

„Halte nichts vom Militär“

Zunächst soll der Wehrdienst auf freiwilliger Basis erfolgen. Sollten sich jedoch nicht genügend Dienstwillige finden, wird eine Wehrpflicht eingeführt – diese allerdings nur für Männer, Frauen können frei entscheiden. Die GZ wollte wissen, wie die Meinungen zu dem Thema in Goslar ausfallen, und hat Passanten in der Fußgängerzone befragt.

„Ich persönlich halte nichts vom Militär“, sagt Paul Peterson. Der 15-Jährige ist zwar im kommenden Jahr noch nicht betroffen, aber selbst wenn, würde er sich gegen den Wehrdienst aussprechen. Seine Begründung: „Wegen der Gefahr.“ Der Jugendliche fürchtet um sein Leben. Er sagt: „Ich halte nichts davon, dass man die Menschen zwingt.“ Seiner Meinung nach sollte es auch für Männer freiwillig sein.

Angst ist kein legitimes Argument

Anders sieht es die 65-jährige Marion Feist aus Goslar. Sie ist der Meinung, dass es gut wäre, wenn Deutschland sich im Bedarfsfall verteidigen kann. Auf die Frage, ob sie es befürworten würde, dass ihre Kinder beziehungsweise Enkelkinder einberufen werden, bejahte die Goslarerin dies ganz klar. Doch das nur, „wenn sie für uns kämpfen“, fügt sie hinzu. Ebenso ist sie der Meinung, dass beide Geschlechter verpflichtend einberufen werden sollten. „Die Wehrpflicht verbindet vielleicht ein bisschen“, hofft Feist.

„Finde ich nicht verkehrt“, sagt auch Frank Janert aus Vienenburg zum Thema Wehrdienst. Der 58-Jährige ist der Meinung: „Die jungen Leute müssen Zucht und Ordnung lernen.“ Auch sollten sowohl Männer als auch Frauen verpflichtet werden. Janert erinnert sich an seinen damaligen Wehrdienst: „Was nicht schlecht war, war der Zivildienst.“ Den würde er sich wieder zurückwünschen, sagt er. Dass die heutige Jugend auch Angst hat, sei für ihn kein legitimes Argument, nicht zu dienen. „Wir hatten früher auch Angst.“ Glücklicherweise herrscht in Deutschland mehr als 70 Jahre Frieden. Doch er findet, dass es besser sei, für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein.

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