Der Verkehrsminister hat (zumindest verbal) ein Einsehen: Fahrradverkehr als Ersatz für Kurzstrecken-Autofahrten ist mit der wichtigste Beitrag zur Verringerung des CO-Ausstoßes im Verkehrssektor. Sehr löblich!
Nun müssen den Worten auch konkrete Taten folgen. Wichtig ist für Pendler der Wechsel zwischen mehreren Verkehrsträgern auf dem Weg von der Haustür zum Arbeitsplatz. Abschließbare Fahrradboxen sind hier sicher hilfreich und notwendig. Es wird aber häufig übersehen, dass vom Zielbahnhof zur Arbeitsstelle auch hier das Fahrrad die erste Wahl ist. Mitnahme von Normal-Fahrrädern im ÖPNV ist (zur Stoßzeit) keine Lösung. Dann also auch abschließbare Fahrradboxen an jeder Bushaltestelle nahe den Arbeitsplätzen? Ein zweites Rad anschaffen für diese Teilstrecke?
Die Lösung dieses Problems lautet: Falträder. Diese sind in 30 Sekunden auf Aktentaschengröße gebracht und können so mühelos im ÖPNV mitgenommen werden. Anders als die Klappräder aus den 80er Jahren sind Falträder stabil, bequem und sind mit Gangschaltung und ggf. als E-Bike für jede Radstrecke bis zehn Kilometer sehr gut geeignet. Falträder sollten unbedingt gefördert werden: vom Staat, von den Kommunen und vom Arbeitgeber (Fahrradleasing).
Minister Althusmann hat es leider noch nicht begriffen: Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen bedeutet nicht mehr, sondern weniger Schilder: Das Tempolimit gilt nämlich ganz ohne Schild; alle Schilder „Tempo 130“ können abgebaut werden. Lediglich an den Grenzübergängen muss der allgemeine Hinweis zu Tempobeschränkungen angepasst werden. Vielleicht kann man da die abgebauten Schilder ja einsetzen: Nicht schön, aber auffällig und im wahrsten Sinn des Wortes ein Zeichen setzend für das längst überfällige Tempolimit.