Das bietet die dritte Kultur- und Museumsmeile in Bad Harzburg

Im Gestüt werden sich gleich mehrere Kunstschaffende präsentieren, unter anderem, wie hier im vergangenen Jahr, der Fotograf Martin Wurzbacher. Foto: Privat
Bad Harzburg zeigt wieder seine Schätze: Bei der dritten Kultur- und Museumsmeile öffnen viele Vereine, Künstler und Museen ihre Türen. Ein Höhepunkt ist die Premiere im Bahnhof – doch das ist längst nicht die einzige Überraschung.
Bad Harzburg. Am Sonnabend, 13. September, lädt Bad Harzburg zur dritten Kultur- und Museumsmeile ein – ein Projekt, das mittlerweile fest im städtischen Veranstaltungskalender verankert ist und Jahr für Jahr wächst. Von 11 bis 18 Uhr öffnen Vereine, Künstlerinnen und Künstler, Museen und Institutionen ihre Türen und laden ein, die Schätze der Stadt neu zu entdecken. Die einzelnen Stationen verteilen sich wieder vom Gestüt in Bündheim bis hinauf in den Kurbereich. Und das über eine Strecke, die weit länger ist, als eine Meile.
Los geht es aber bereits um 10 Uhr in der Wandelhalle im Badepark. Nina Festerling und Richard Maschke, die von Beginn an zum Organisationsteam gehören, werden die Gäste begrüßen. Musikalisch begleitet wird die Eröffnung vom Deutsch-Französischen Chor. „Wir wollen zeigen, was Bad Harzburg an Kultur und Geschichte zu bieten hat – und wie vielfältig das bürgerschaftliche Engagement ist“, sagt Nina Festerling.
Ehrenamt und Kreativität
Die Kulturmeile will nicht nur Kunst und Geschichte präsentieren. Es geht um Gemeinschaft, Teilhabe und ein neues Bewusstsein. „Natur, Mensch, Kultur gehören zusammen“, heißt es im Gründungsteam. Gerade angesichts des Klimawandels wolle man den Blick dafür schärfen, dass Kulturorte auch Reflexionsräume für gesellschaftliche Entwicklungen sein können. Und dass Ehrenamt, Kreativität und Neugier wichtige Bausteine für eine offene und demokratische Gesellschaft sind.
Besonderes Augenmerk gilt in diesem Jahr den Neubürgerinnen und Neubürgern. Um 13 Uhr startet am Rathaus eine kostenlose Führung über die Kulturmeile, begleitet von Nina Festerling und weiteren Ehrenamtlichen. „Wir möchten, dass sich neue Bad Harzburgerinnen und Bad Harzburger schnell heimisch fühlen, unsere Stadt besser kennenlernen und vielleicht sogar eigene Ideen einbringen“, sagt Festerling. Integration und Begegnung sind deshalb zentrale Stichworte des Projekts.

Anke Petzke zeigt in der Herzog-Wilhelm-Straße 27 Keramikarbeiten. Foto: Exner
Workshop im Gestüt
Doch nicht nur Erwachsene kommen auf ihre Kosten. Am Gestüt am Schlosspark gibt es einen Workshop „Malerei auf Leinwand“ für Jung und Alt, organisiert von Caro Schilling und Edda Brodhage-Blume. Dazu locken Kinderschminken, Kaffee, Kuchen und allerlei Leckereien. Gefördert werden diese Mitmachaktionen durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“.
Die Bandbreite der Kulturmeile reicht vom Gründerzeitmuseum über den Geschichtsverein und das Mehrgenerationenhaus bis hin zu jungen Künstlerinnen und Künstlern aus den Schulen. Neben Malerei, Keramik und Fotografie sind auch neue künstlerische Ausdrucksformen vertreten. So entsteht ein generationsübergreifendes Programm – die jüngste Mitwirkende ist 17, die älteste 87 Jahre alt.
Routenplaner zur Orientierung
Damit niemand den Überblick verliert, gibt es einen Routenplaner mit Stadtplan, der an vielen Orten ausliegt – vom Rathaus über das Kur- und Tourismuszentrum bis zu Hotels und beteiligten Einrichtungen. Wer lieber digital unterwegs ist, scannt einfach den QR-Code und stellt sich seine eigene Kulturroute zusammen.
Alle Angebote an diesem Tag sind ehrenamtlich organisiert. Das Gründungsteam – Nina Festerling, Franziska Glombeck, Richard Maschke sowie Michael und Sven Bartsch – sieht darin eine besondere Stärke: „Die Kulturmeile lebt vom Engagement der Menschen, die ihre Zeit und ihre Leidenschaft einbringen. Sie zeigt, dass Bad Harzburg mehr ist als Kurort und Tourismusziel: eine Stadt mit Herz und Kreativität.“
DIE STATIONEN
- Wandelhalle/Badepark: Geschichtsverein Bad Harzburg.
- Harzwaldhaus, Kurpark/Nordhäuser Straße.
- Gründerzeitmuseum, Rudolf-Huch-Straße 10.
- Mehrgenerationenhaus, Lutherstraße 7 (Karin Lühr, Barbara Mai: Friedenskunstraum).
- Johannisloge „Zur Grünenden Tanne“, Herzog-Wilhelm-Straße 53 (unter anderem freimaurerische Kunst sowie Malerei von Kathrin Weiher).
- Herzog-Wilhelm-Straße 36, ehem. Woolworth (Andrea Tillinski „Andi Pouring“).
- Remise des Harzklubs, Forstwiese 3: Malerei von Herbert Ludewig.
- Herzog-Wilhelm-Straße 27: Keramik von Anke Petzke.
- Restaurant im Bahnhof: Fotografie von Martin Horstmann und Barbara Acksteiner, Malerei von Maia Perron und Helga Müller.
- Gestüt, Am Schlosspark 17: Martin Wurzbacher (Fotografie); Anna Sukkau (Werner-von-Siemens-Gymnasium); Dylan Menke (Foto-AG des NIG-Gymnasiums); Schülerinnen und Schüler des Burgberg-Gymnasiums. Workshop Malerei auf Leinwand für Jung und Alt, verantwortlich Kunstlehrerin Caro Schilling und Edda Brodhage-Blume (Burgberg-Gymnasium); Kinderschminken mit Kirsten Kretschmer und Janine Hase.
- Jugendtreff. Kindergemälde Sommer-Workshop: „Malen am Bachlauf“ Leitung: Felix Mahler; Meike Bock, Johanna Peters und Felix Mahler (Malerei).
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