Hirschbrunft im Harz: Majestätische Hirsche in der Abenddämmerung

„Aus einem Rehbock wird niemals ein Hirsch“, sagt Albert Kehr. Foto: Jung Foto: Jung
Ein unvergessliches Wochenende im Harz: Besucher erlebten die Hirschbrunft hautnah, genossen Musik, Ausstellungen und geführte Wanderungen.
St. Andreasberg. Lautes Röhren schallt durch die Tiefen des Harzer Waldes. In der herbstlichen Abenddämmerung buhlen kapitale Hirsche um die Gunst ihrer weiblichen Artgenossen. Das beeindruckende Naturschauspiel, der Brunftzeit des Rotwildes, zieht Harz-Besucher in ihren Bann.
Erlebniswochenende der BTMG
Zu diesem spektakulären Naturereignis lud am Wochenende die Braunlage-Tourismus-Marketing-Gesellschaft (BTMG) eingeladen. Das abwechslungsreiche Programm beinhaltete eine einladende Foto- und Geweihausstellung sowie informative Erläuterungen zur Hirschbrunft. Zudem begeisterte der Auftritt des Heimatbundes St. Andreasberg die Anwesenden und geführte Wanderungen luden dazu ein, die Könige der Wälder hautnah zu erleben.
Stadtheimatpfleger Jochen Klähn und sein Bruder Andreas hatten die Ausstellung im Kurhaus liebevoll hergerichtet. Die Besucher bewunderten die ausgestellten Exponate. Cathleen Hensel, Geschäftsführerin der BTMG, eröffnete die Erlebnistage gemeinsam mit Ortsvorsteher Karl-Heinz Plosteiner. Beide richteten ihren Dank an die engagierten Akteure, die zum Gelingen des Wochenendes beitrugen.
Fachwissen aus erster Hand
Albert Kehr, seit rund 40 Jahren Jäger, berichtete interessantes über das Rotwild: „Wir erleben ein jährlich wiederkehrendes Naturspektakel“, erklärte er. Es sei die Zeit, in der es unruhig und laut in den Wäldern zugehe, nämlich dann, wenn die Könige des Waldes Hochzeit feiern. Von Mitte September bis Mitte Oktober kämpfen die Tiere in den Wäldern um den Titel des Platzhirsches. Aus den sonst friedlichen Geweihträgern werden zu dieser Zeit erbitterte Rivalen, deren lautes Röhren weit über die Wälder hallt, um die Konkurrenz abzuweisen und die Rudelmitglieder zusammenzuhalten.
Wissenswertes über Hirsch und Rehbock
Mit einem Schuss Humor erklärte Kehr auch den grundlegenden Unterschied zwischen Rehbock und Hirsch. Sein Vortrag spannte sich weiter über das beeindruckende Geweih des Rothirsches und die Jagd bis hin zum Zackel suchen, wie das Aufspüren der Abwurfstangen genannt wird. Die musikalische Unterhaltung des Heimatbundes, zu dem auch der charmante Hirschstangenwalzer gehörte, rundeten das Programm ab. Am Abend ging es unter Führung des fachkundigen Jägers Kai Hildebrandt hinaus zum Sonnenberg, wo in der herbstlichen Abenddämmerung kapitale Hirsche um die Gunst ihrer weiblichen Artgenossen buhlen.
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