In Bad Harzburg startet die „Eselsohr“-Wahl

Alle zwei Jahre wird in Bad Harzburg der Jugendliteraturpreis „Eselsohr“ verliehen. Kommenden Herbst ist es wieder soweit. Welcher Autor oder welche Autorin den Preis bekommen soll, ermittelt seit Mittwoch eine zwölfköpfige Jury, die – und das ist das Besondere am „Eselsohr“ – zur Hälfte aus Jugendlichen besteht. Jener Zielgruppe also, für die die Geschichten auch verfasst wurden. Zum ersten Treffen in der Stadtbücherei hatte eine neue Vorsitzende geladen: Grundschullehrerin Nadine Ludwig steht der Jury künftig vor. Sie folgt auf die bisherige Vorsitzende Berit Nachtweyh.

In den vergangenen Wochen wurde sehr viel gelesen, zwölf Bücher haben es am Ende in die engere Auswahl geschafft. Es handelt sich ausschließlich um Werke deutschsprachiger Autoren, die kein Teil einer Serie sind und noch nie einen Literaturpreis gewonnen haben – so sehen es die Vergabekriterien vor. Die Titel werden nun, verteilt auf drei Lesegruppen, durchgearbeitet. Die zwei aus Jurysicht besten Werke kommen jeweils in die nächste Runde. Anfang März soll sich ein zweites Mal beraten und im Juni dann der Sieger oder die Siegerin verkündet werden. Anschließend wird auch ein Termin für die Preisverleihung im Herbst festgelegt.

Jugendliche haben das letzte Wort

2024, als die Hamburgerin Annette Mierswa das „Eselsohr“ gewann, war die Entscheidung darüber sehr knapp ausgefallen. Bei Stimmgleichheit geben die jungen Jury-Mitglieder den Ausschlag, sie haben das letzte Wort. „Ich finde, das gehört sich auch so“, sagt Ludwig. In diesem Jahr gehören dem Gremium neben der Vorsitzenden folgende Personen an: Stadtbüchereileiter Detlef Linke, die Ratsleute Karin Ehlers, Corinna Blumenthal (beide SPD), Wolfdietrich Barkowski (Grüne) und Stefanie Hertrampf (CDU) sowie die Schülerinnen und Schüler Florian Ippisch, Malin Funhof, Adele Tomowski, Kilian Wohlfahrt, Florentine Klinge und Hannah Edelmann.

Verliehen wird das mittlerweile mit 2000 Euro dotierte Eselsohr seit 1989 durch die Stadt Bad Harzburg. Initiator war der Verein Harzburger Aktion, der sich seit Jahren für die Förderung des Genres Jugendbuch einsetzt. Die Trophäe selbst wird durch die Bad-Harzburg-Stiftung finanziert.

Gefertigt wird die handflächengroße Auszeichnung von der Goldschmiedemeisterin Katrin Erben, die einst in Bad Harzburg aufwuchs und heute in Braunschweig ihre Werkstatt hat.