Tradition und Bräuche
Dienstag, 14.02.2023 , 15:00 Uhr

So wird Valentinstag in anderen Ländern gefeiert

Heute ist Valentinstag, und für viele Liebende und Paare ein Grund, sich zu beschenken und eine kleine Freude zu bereiten. Wie wird der Tag aber in anderen Ländern gefeiert? Gibt es Traditionen und Bräuche? Die Junge Szene blickt in andere Länder.

Ein Paar küsst sich am Valentinstag.

Ein Paar küsst sich am Valentinstag. Foto: dpa/XinHua /Evgeny Sinitsyn

Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn – den Valentinstag. Bei uns werden in der Regel Blumen und Pralinen verschenkt. Aber nicht überall geht es nur um Schokolade oder selbst geschriebene Grußkarten. Wie heißt es so schön, andere Länder, andere Sitten. Die Traditionen zum Valentinstag sind rund um den Globus sehr vielfältig.

Blumen und Pralinen stehen hoch im Kurs

Ähnlich wie wir es kennen, darf auch in Japan keine Schokolade am Valentinstag fehlen. Am 14. Februar beschenken allerdings die Frauen die Männer. Und zwar traditionell mit dunkler Schokolade. Einen Monat später wird sich revanchiert. Am „White Day“ beschenken dann die Männer ihre Frauen mit weißer Schokolade. Das Besondere ist, dass nicht nur an den Partner gedacht wird. Auch Freunde, Familienmitglieder oder Kollegen werden am Valentinstag von den Damen beschenkt.

Valentinstag in Nicaragua: Ein Bräutigam küsst seine Braut auf einer großen Hochzeitszeremonie, die für bedürftige Menschen orga

Valentinstag in Nicaragua: Ein Bräutigam küsst seine Braut auf einer großen Hochzeitszeremonie, die für bedürftige Menschen organisiert worden ist. Foto: dpa/ Ocon

Auch in England sind Pralinen sowie Blumen feste Bestandteile des romantischen Tages. Allerdings fügen sie noch ein wenig Lyrik hinzu. Paare schreiben sich kleine Gedichte. Der Brauch geht auf eine frühere Tradition zurück, bei der sich Paare erst am 13. Februar zufällig durch ein Losverfahren gefunden haben. Mit der Zeit haben sich dann immer mehr Paare gezielt Gedichte geschrieben.

Auch in Dänemark stehen kleine Aufmerksamkeiten hoch im Kurs. Aber nicht nur Paare beschenken sich. Um die Fantasie ein wenig anzukurbeln, werden Blumen, Karten und Schokolade anonym verschenkt. Wer ein Präsent erhält, darf nun also raten, von wem er oder sie beschenkt wurde. Diese Tradition kann ganz lustig sein, jedoch besteht natürlich die Gefahr, dass man entweder gar nichts bekommt oder nicht von der Person beschenkt wurde, von der man es sich gewünscht hat.

Viele Bräuche und Legenden

In Ländern wie Brasilien, China und Spanien hat der 14. Februar keine Bedeutung. Die Chinesen feiern nämlich keinen klassischen Valentinstag, sondern „Qixi“: das Fest der Liebenden. Dies findet jedes Jahr am siebten Tag des siebten Monats im chinesischen Mondkalender statt. In diesem Jahr ist es der 22. August.

Das „Qixi“-Fest geht auf eine alte Geschichte über eine verbotene Liebe zwischen einem Hirtenjungen und eines Webermädchens zurück. Es gibt verschiedene Versionen der Geschichte. Im Kern geht es darum, dass sich eine Fee in einen Kuhhirten verliebt und heirateten. Während er die Tiere hütete, arbeitete die Fee als Weberin. Die Götter aber erzürnten ob dieser Liebe, und holten die Fee zurück in den Himmel. Der Hirte folgte ihr, doch der Silberfluss trennte die beiden. Diese Trennung ist am Sternenhimmel zu sehen: Der Silberfluss ist die Milchstraße, die die Trennung zwischen den Sternen Altair und Wega bildet.

Ein Mann trägt am Valentinstag einen Rosenstrauß.

Ein Mann trägt am Valentinstag einen Rosenstrauß. Foto: dpaXinHua | Ahmad Kamal

Einmal im Jahr, am besagten siebten Tag des siebten Monats, bilden Elstern eine Himmelsbrücke, damit sich der Kuhhirte und die Weberin in die Arme schließen können.

Die Spanier feiern am 23. April, den „Dia de St. Jordi“ oder auch „Feiertag des Heiligen Georg“, der Schutzpatron von Katalonien. Die Legende handelt von dem Ritter und Drachenjäger Sant Jordi. Er soll die Tochter des Königs vor einem hungrigen Drachen gerettet haben. Aus dem Blut des Drachens soll eine rote Rose gewachsen sein. Daher erhalten die Frauen an diesem Tag eine rote Rose, und damit die Geschichte vom Schutzpatronen nicht in Vergessenheit gerät, bekommen die Männer als Symbol ein Buch geschenkt. Der 23. April wird auch der Tag des Buches und der Rose genannt.

Massenhochzeiten auf den Philippinen

Auf den Philippinen hat der Valentinstag für viele Paare mehr Bedeutung als nur ein paar Blumen und ein nettes Abendessen. Tausende Paare entscheiden sich, am Tag der Liebenden zu heiraten. So ist es mittlerweile normal, dass es am 14. Februar zu Massenhochzeiten kommt. Aber nicht nur der romantische Tag an sich ist der Grund für eine Hochzeit, besonders für einkommensschwache Pärchen ist es eine gute Möglichkeit, kostengünstig zu heiraten, da die Feierlichkeiten von der Kommune bezahlt werden. Neben der Trauung an sich bekommt das Hochzeitspaar auch die Torte, Blumen und die Ringe gesponsert.

Großaufgebot in den USA

In wohl keinem anderen Land ist der Valentinstag so wichtig wie in den USA. An diesem Tag schenken sich nicht nur Verliebte etwas, auch die Familie, Freunde und sogar die Haustiere bekommen kleine Präsente. Bereits in der Grundschule wird den Kindern beigebracht, dass man am Valentinstag nicht mit leeren Händen kommen sollte. Die Schüler schreiben sich untereinander Karten, basteln Herzen und Dekoration. Auch die Lehrer bekommen in der Regel eine Kleinigkeit von den Schülern geschenkt.

Aber nicht nur das, der Tag ist für viele Amerikaner so besonders, dass Jahrmärkte, spezielle Restaurantangebote und Valentinsprogramme in Schulen veranstaltet werden. Natürlich werden auch die klassischen Utensilien wie Schokolade und Blumen gekauft. In Amerika wird Kitsch an diesem Tag groß geschrieben. Keine Rose ist zu viel, kein Ballon zu groß und kein Geschenk zu teuer.


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